Die Welt ist (k)eine Scheibe, Pixel sind kein Pigment oder: Über die Rückbesinnung auf die sinnliche Welt (aisthesis) zur Rückgewinnung der Handlungsfähigkeit in der Realwelt
„Medien strukturieren unsere Wirklichkeitserfahrung.“[1] Von der Schrift über Gutenbergs Buchdruck bis zu Web&App verändern (anfangs immer) „neue“ Medien kommunikative und soziale Strukturen. Aktuell sind für viele Menschen mobile Endgeräte, Web und Apps das „Fenster zur Welt“ – allerdings um den Preis des permanenten Rückkanals für personalisierte Daten[2]. Aus einer technischen Infrastruktur zur Datenübertragung, Kommunikation und Kriegsführung (!) wird ein Kontroll- und Steuerungsinstrument für die Zivilgesellschaft.[3] Weder der „unbeschränkte Digitalkapitalismus nach amerikanischem Vorbild“ noch die „orwellianische Staatsüberwachung“ wie in China[4] sind eine Option für Europa, schon gar nicht für Bildungseinrichtungen. Doch der dominante, vor allem manipulative Einfluss medialer, meist audiovisueller Kommunikation per Web ist als Teil heutiger Lebenswirklichkeit ein notwendiges Thema im Unterricht. Dabei sind Gestaltungsfächer ideal dafür geeignet, übergreifende Bildungsziele wie (Medien-)Mündigkeit, Reflexionsvermögen und Selbstverantwortung zu vermitteln, weil durch die Analyse medialer Artefakte und eigene Gestaltungspraxis der Wechsel von einer passiven Konsumhaltung in den aktiven, diskursiven und emanzipierenden Gestaltungsmodus gelingt.
Mehr Schein als Sinn: Wenn Schule krank macht
Sie war mit Herzblut Klassenlehrerin. Nach sieben Jahren wurde sie arbeitsunfähig. Ein mutiger persönlicher Erfahrungsbericht von Samia Guemei.
Weil eine bessere Schule möglich ist
Für ihren Vorschlag, Schulrankings einzufühen, als Massnahme zur Verbesserung der Schülerleistungen, hat die FDP-Basel-Stadt viel Kritik einstecken müssen. Auch in unserem Blog. FDP-Vizepräsident Elias Schäfer verteidigt nun die Vorschläge seiner Partei für die Verbesserung der Basler Schulen – insbesondere die Forderung nach Transparenz bei den Leistungsniveaus der Schulstandorte.
Was motiviert Schülerinnen und Schüler zum Lernen?
Es ist bekannt, dass die Lernmotivation bei vielen Schülerinnen und Schülern mit der Zeit abnimmt. Die Bildungsforscherin Jennifer Meyer hat dazu hunderte von Studien verglichen und deren Schulssfolgerungen zusammengefasst. Das Resultat: Nicht viel Neues im Westen, aber immer wieder gut zu wissen.
Nachrichten aus Realistan – ein Unterrichtsprotokoll einer Französisch-Doppellektion
Ein Lehrer berichtet über eine Französisch-Doppellektion in einer Schule der Agglomeration. Er will aus guten Gründen anonym sein. Auch die Namen der Schülerinnen und Schüler sind mit nur mit Buchstaben gekennzeichnet und damit anonymisiert. Beide Daten sind aber der Redaktion bekannt.
Bildung ist das, was uns innerlich hält
Die „Bilder von Bildung“ des Wuppertaler Kunstpädagogen Jochen Krautz entdecken das „überzeitlich Pädagogische“, meint unser Gastautor Nils Schulz, Lehrer in Berlin. Jochen Krautz ist im Condorcet-Blog kein Unbekannter, hat er doch schon einige Artikel veröffentlicht. Umso mehr freuen wir uns, dass Nils Schulz die Zeit gefunden hat, sein neustes Buch zu besprechen.
Christian Gotthilf Salzmann – Philanthropische Pädagogik
1806 erschien in Deutschland eine pädagogische Schrift mit dem merkwürdigen Titel «Ameisenbüchlein», die dem schon 1780 erschienenen «Krebsbüchlein» folgte. Ihr Autor, Christian Gotthilf Salzmann (1744-1811), gehört zu den grossen Aufklärungspädagogen des 18. Jahrhunderts: Basedow, Campe, Wolke, Resewitz, Rochow, Felbiger und Pestalozzi, denen die moderne Schule ihre entscheidenden Fundamente verdankt. Unser Haushistoriker Peter Aebersold stellt uns diesen weithin unbekannten Bildungspionier vor.
Die Problemkinder der Generation Z
Sind Schulkinder unkontrollierbar geworden? Weil es an aktuellen OECD-Studien zur Lage der Lehrer mangelt, hat die Brüssler Tageszeitung „Le Soir“ zehn Experten befragt: Nicht nur die Schüler seien schwieriger geworden. Eine entscheidende Rolle spielten die Eltern. Ein Bericht von Charlotte Hutin.
Ganz neue Töne aus der PH
Nicht nur Condorcet-Autor Urs Kalberer hat sich über die neuen Töne gewundert, die in der Zeit des grassierenden Lehrkräftemangels in den Medien verbreitet werden. Ganz überraschend sind aber die Aussagen von Bildungswissenschaftlern im NZZ-Magazin, wo es um Tipps für Berufseinsteiger geht. Aber lesen Sie selbst.
Postmodernes Denken in der Pädagogik – 1. Teil
Im vorliegenden Beitrag wird versucht, die Hintergründe und Argumentationslinien der Reformen offen zu legen und nicht nur auf die praktischen Auswirkungen, sondern auch auf die theoretischen Schwachstellen hinzuweisen. Das postmoderne Denken hat sich in der pädagogischen Theorie und Reflexion seit den 1970er Jahren in den USA und Grossbritannien und seit den 1980er Jahren im deutschen Sprachraum ausgewirkt. Im deutschen Sprachbereich hat es nicht zur Begründung einer neuen Richtung pädagogischer Theorie geführt, sondern ist gleichzeitig mit gewissen Auflösungstendenzen am Rande der Pädagogik und Erziehung aufgetreten, in deren Gefolge vom «Ende der Pädagogik und der Erziehung» die Rede war. Wir bringen den Beitrag von Peter Aebersold in zwei Teilen.