29. März 2024
Immer mehr Kinder mit Nachholbedarf

Problemsprache Deutsch

Wer sich mit drei Jahren nicht gut genug ausdrücken kann, muss in Basel-Stadt in die obligatorische Frühförderung. Bringt das überhaupt etwas? Eine Auslegeordnung des BAZ-Journalisten Sebastian Briellmann.

Hausaufgaben abschaffen

Eine alljährlich wiederkehrende Diskussion neben der Spur

Ähnlich wie die Forderung, doch jetzt endlich die Noten in der Schule abzuschaffen, gelingt es dem Begehren nach Abschaffung der Hausaufgaben regelmässig, in die Medienlandschaft zu gelangen. Auffallend dabei, mit wie wenig Kenntnis über dieses Thema gestritten wird. Condorcet-Autor Alain Pichard über ein Ritual, das an Öde kaum zu überbieten ist.

Tech-Experten und Wissenschaftler fordern ein Moratorium für KI

Und wieder ruft der (Ro)Bot, grüßt das Murmeltier

Im November 2022 hat das US-Unternehmen OpenAI den Textgenerator ChatGPT frei zugänglich ins Netz gestellt. Seither wurde ein regelrechter Hype um diese und vergleichbare Anwendungen inszeniert. Im März 2023 veröffentlichten mehr als 1000 Experten und Wissenschaftler aus der Tech- und KI-Forschung einen Offenen Brief, der ein Moratorium und den sofortigen Stopp der öffentlichen Experimente mit KI-Bots wie ChatGPT, Dall-E-2 und ähnlichen Bots fordert. Condorcet-Autor Ralf Lankau nimmt diesen Aufruf zur Kenntnis, kann ihm auch einiges abgewinnen, deckt aber auch die grundsätzlichen Widersprüche dieser kritischen Stimmen auf.

Checks in der Nordwestschweiz

Institut für Bildungsevaluation kommt unter Druck

Teile der vierkantonalen Vergleichsprüfung sind inhaltlich praktisch identisch wie eine uralte WBS-Abschlussprüfung. Offensichtlich wurde die Vergleichsprüfung mindestens teilweise aus alten Aufgabenstellungen recycelt und nicht, wie das die Politik erwartet hat, neu entwickelt. Das Institut verkauft den vier Trägerkantonen Baselland, Basel-Stadt, Solothurn und Aargau die sogenannten Check-Prüfungen für teures Geld, schreibt Jürg Wiedemann vom Vorstand Starke Schule beider Basel.

In eigener Sache

Politische Migration: Tabubrecher Alain Pichard

Der Nebelspalter widmet unserem Redaktionsmitglied und Condorcet-Autor Alain Pichard einen längeren Beitrag. Dabei geht es nicht nur um Bildung, aber auch. Den Beitrag des Nebelspalter-Journalisten Hans-Ueli Aebi wollen wir unseren Leserinnen und Lesern nicht vorenthalten.

Studie zum Lehrermangel in Luzern

Wenn die Kernproblematik ausgeblendet wird

Er hat schon viele Studien gelesen. Auch die neuste Untersuchung der Dienststelle für Volksschulbildung in Luzern (Büro Barbara Häring GmBH, 64 Seiten) hat er sich angetan: Sein Fazit: Immer die gleiche Rhetorik, immer die bekannten Resultate, immer am Kern vorbei. Unbeachtet bleiben die Grundwidersprüche im Bildungssystem. Ein Lehrstück bürokratischen Leerlaufs – findet Condorcet-Autor Carl Bossard.

Die Flucht aus dem Schulzimmer liegt im Systemischen.

Zur «Kompetenz» als gesellschaftliche Verständigungsformel

Verschiebungen der gesellschaftlichen Bildungserwartungen

Der emeritierte Professor und Lehrplanforscher Rudolf Künzli hat uns als Replik auf den Beitrag von Franz Eberle (https://condorcet.ch/2023/02/wissens-versus-kompetenzorientierung-eine-unselige-polarisierung/ ) eine Analyse des Kompetenzbegriffs zugesandt. Der Doyen der Lehrplanforschung kommt zum Schluss, dass praktisch alle laufenden schulpolitischen Initiativen und Reformen in Europa unter der Flagge von Kompetenzen, von Schlüsselkompetenzen und Grundkompetenzen oder Bildungsstandards laufen.

Grosse Denkerinnen und Denker

Rolf Temperli: Ein Kinderarzt als Gesellschaftsforscher

Der Fairness halber sei festgestellt. Nicht alle Aussagen von Rolf Temperli, die im Artikel des BUND zitiert wurden, waren falsch. Einigen dürfen wir uneingeschränkt zustimmen. Wenn er aber soziologische Gesellschaftsforschung betreibt, wird es bemerkenswert platt.

Integrative Schule (Teil 2) – Die Heilpädagogen: Treiber eines Bildungsexperiments

Als sich 1990 die Unesco-Mitglieder in Thailand trafen, um die Bildung-für-alle-Agenda aufzugleisen, ging es darum, weltweit den Kindern Zugang zur Grundschulbildung zu gewähren. Dies vor dem Hintergrund, dass in der dritten Welt in den 80er-Jahren eine “Bildungserosion” bemerkt worden war. Nur vier Jahre später hatte sich der Fokus aber bereits stark weg von “Bildung für alle” und hin zur integrativen Schule für Behinderte verschoben, wie die Erklärung von Salamanca ersichtlich machte (siehe Teil 1: “Das Missverständnis von Salamanca”). Wir bringen den zweiten Teil der Artikelserie von Nebelspalter-Journalist Daniel Wahl.