Professor Walter Herzog über neue pädagogische Menschenbilder
Lehrende und lernende Gehirne. Abgesang auf die Neuropädagogik, Teil 3
Sie lesen hier den dritten und letzten Teil des Beitrags von Condorcet-Autor Professor Walter Herzog zur Neurodidatik. Er stellt fest, dass ein naturalistischer Reduktionismus nach dem Motto «Geist ist, was das Gehirn tut» sich im pädagogischen Diskurs breitzumachen droht. Der Beitrag wird mit einem ausführlichen Literaturverzeichnis abgeschlossen.
Digitalisierung im BIldungswesen
“Vorpreschen first, Bedenken second” – Über die unheilvolle Turbodigitalisierung im schulischen Bereich
Spätestens seit der Corona-Krise kennt die Digitalisierung der Schulen kein Halten mehr. Dabei ist es naiv, zu meinen, dass der Einsatz von Elektronik per se zu besserer Lernleistung und zu einem effizienteren Bildungssystem führt. Skeptische Stimmen gilt es ernst zu nehmen, mahnt Klaus Zierer, Ordinarius für Schulpädagogik an der Universität Augsburg. Dieser Artikel ist zuerst in der NZZ erschienen.
Die Rolle des Lehrers
Kinder brauchen Erwachsene
Eine neue Sicht deutet pädagogisches Denken und Handeln primär vom Lernenden her. Das ist sicher förderlich. Nur marginalisiert dieser Kulturwandel in den Schulen das Bedeutsame der Lehrerin und degradiert den Lehrer zum Lernbegleiter. Ein kritisches Gegenhalten von Condorcet-Autor Carl Bossard.
Zitat der Woche
Konfuzius über das Lernen
Unser heutiges Zitat kann durchaus auch auf unsere Reformpolitiker angewandt werden!
Künstliche Intelligenz
Die Schule als Turing-Test-Anstalt
Was kann der Computer? Was kann der Mensch? In Zeiten der ChatGTP und KI fordern diese Fragen vor allem das Bildungssystem heraus. Laut Physiker und Philosoph Eduard Käser droht das gegenseitige Vertrauen von Lehrer und Schüler zu erodieren.
Ein Drittel weniger Lernfortschritt, und es trifft die Schwächsten
Während der Pandemie haben Schüler mehr als ein Drittel des normalen Lernzuwachses pro Schuljahr weniger erreicht. Das zeigt eine aufwendige Analyse aus 15 Ländern. Ohnehin schwache soziale Gruppen sind besonders davon betroffen. Wir bringen einen Beitrag der WELT-Journalistin Sonja Kastilan.
Der Kern der Schule ist gefährdet
Von den Lernprozessen ist kaum mehr die Rede. Diesen Eindruck erhält, wer den Diskurs um Schule und Unterricht verfolgt. Das Eigentliche verkommt zur Nebensache. Eine Rückbesinnung aufs Wesentliche tut not, meint Condorcet-Autor Carl Bossard.
Was motiviert Schülerinnen und Schüler zum Lernen?
Es ist bekannt, dass die Lernmotivation bei vielen Schülerinnen und Schülern mit der Zeit abnimmt. Die Bildungsforscherin Jennifer Meyer hat dazu hunderte von Studien verglichen und deren Schulssfolgerungen zusammengefasst. Das Resultat: Nicht viel Neues im Westen, aber immer wieder gut zu wissen.
Lernen ist ein Nebeneffekt von Noten & Prüfungen
Für Philipp Wampfler sind Noten beim Lernen in der Schule sehr präsent und bestimmen, was gelernt wird und wie gelernt wird. Für ihn erschwert die Notenfixierung sinnstiftendes Lernen.
Totgesagte leben länger: Wie der Mythos der Lernstile überlebt
Condorcet-Autor Urs Kalberer warnt in seinem Beitrag davor, durch eine voreilige und oberflächliche Kategorisierung die Schülerinnen und Schüler in ihren verschiedenartigen Lernpotenzialen einzuschränken.