Begeisterung garantiert noch keinen Erfolg

Condorcet-Autor Alain Pichard freut sich, dass Frau Le Pape den Condorcet-Blog (immerhin nach einem französischen Philosophen benannt) liest und erklärt ihr, was er unter perspektivischem Sehen versteht!

Alain Pichard, Redaktionsmitglied des Condorcet-Blogs

Christine Le Pape, Ihres Zeichens eine vehemente Promoterin der Lehrmittelreihe Passepartout und der abenteuerlichen Mehrsprachendidaktik, hat offensichtlich unseren kritischen Bildungsblog Condorcet.ch gelesen. Das freut uns natürlich. Allerdings überschätzt sie die Wirkung dieser noch jungen Webseite, wenn sie in dessen Autorinnen und Autoren die Misere des Lehrmittels ausmacht. Er existiert ja erst seit Mai dieses Jahres. Sie verweist auf die vielen übergangenen und nicht gefragten begeisterten Lehrpersonen, die anscheinend gerne mit ihrem Konzept arbeiten. Wenn Sie aber den offenen Brief genau gelesen hat, der in unserem Blog aufgeschaltet ist, wird sie erkennen, dass wir ja diesen Leuten Passepartout nicht wegnehmen wollen. Wir sind einfach der Meinung, dass Werte wie «Erneuerung des Sprachunterrichts» oder «Begeisterung» per se noch keine Erfolgsgarantie sind. Wir wollen Bildungsziele erreichen. Und die werden mit dem didaktischen Konzept eben nicht erreicht. Das zeigt nun schon die vierte Evaluation, die wirklich beschämend ausfällt, vor allem wenn man die euphorischen Versprechungen der Passepartout-Verantwortlichen im Vorfeld noch im Ohr hat. Wir verlangen lediglich, dass uns der Einsatz alternativer Lehrmittel erlaubt wird. Und gerne stellen wir uns danach auch einer profunden und vergleichenden Evaluation. Christine Le Pape erinnert an den Leitspruch unseres Blogs: «Perspektivisches Sehen!» Damit ist die Bereitschaft zum Diskurs signalisiert. Frau le Pape darf uns also gerne ihre Sichtweise schicken. Wir werden sie veröffentlichen!

Alain Pichard, Lehrer Sekundarstufe I, Biel, Redaktionsmitglied des Condorcet-Blogs

image_pdfAls PDF herunterladen

Verwandte Artikel

Montaigne – Pädagoge der Renaissance

Unser Alltag wird immer öfter von Narrativen und Dogmen bestimmt, die nicht hinterfragt werden dürfen. Dazu gebe es Parallelen im Mittelalter, als Kritiker verfolgt wurden, meint unser Haushistoriker Peter Aebersold. Damals haben mutige Wissenschaftler eine Wende eingeleitet, indem sie bewährte Erkenntnisse der Antike erforschten. Ein Beispiel dafür ist Michel de Montaigne.

Die universelle Vielfalt der Mathematik – Über die Zahlentheorie und die unendliche Neugier

Dem Leser und der Leserin des Condorcet-Blogs wird es nicht entgangen sein, dass sich unsere Bildungsplattform immer wieder mit der Bedeutung der Mathematik beschäftigt und diesem Fach auch eine hohe Bedeutung zumisst. Nun ist die Redaktion auf einen faszinierenden Beitrag von Prof. Dr. Zielger gestossen, den es seinen Leserinnen und Lesern nicht vorenthalten will

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert