18. August 2025
Medienkompetenz

SBB und SRG wollen die Medienkompetenz von Kindern stärken. Wie schön.

In einem Beitrag des Echos der Zeit von Radio SRF 1 vom 20. August erfahren wir, dass es für Kinder und Jugendliche noch schwieriger als für Erwachsene ist, falsche Meldungen zu erkennen. Deshalb hat die SBB in Zusammenarbeit mit der SRG ihren Schulzug für Schulklassen um einen Wagen rund ums Thema Fake News ergänzt. Haben die nichts anderes zu tun, fragt sich Condorcet-Autor Urs Kalberer.

Die Kinder sollen also lernen, Falschinformationen zu erkennen und wahre von falschen Informationen zu unterscheiden. Dank Quellencheck und Quervergleich mit Zeitungen und Radio. Was für uns Erwachsene immer mehr zur echten Herausforderung wird, soll jetzt dank SBB und SRG plötzlich spielerisch von Kindern gemeistert werden. Wie blauäugig und naiv muss man sein? Albert Rösti sagt: “Für die Kinder ist es heute hochkomplex wirklich zu unterscheiden, was entspricht der Wahrheit und was ist allenfalls eine Beeinflussung in eine falsche Richtung.” Sagt der Politiker, der davon lebt, Leute zu beeinflussen.

Die beste Absicherung gegen Fake News sind und bleiben gute Lesekenntnisse.

Condorcet-Autor Urs Kalberer

Natürlich durfte an diesem Medienanlass auch die Zentralpräsidentin des LCH nicht fehlen. Will sie etwa davon ablenken, dass ihr Verband seit Jahren untätig zuschaut, wie die Lesekompetenz kollabiert? Um das zu beheben, sind Züge jedoch ungeeignet. Die beste Absicherung gegen Fake News sind und bleiben gute Lesekenntnisse.

Doch geht es hier nicht selbst um Fake News? Der leise Verdacht kommt auf, dass es der SRG mit ihrem Engagement als Partnerin vielleicht nicht so sehr um die Kinder, sondern um die bevorstehende Prämieninitiative gehen könnte. Doch dies ist dann schon Fake-News-Erkennung Level 2.

 

https://www.srf.ch/audio/echo-der-zeit/medienkompetenz-von-jugendlichen-staerken-ein-service-public?partId=12643649#played

image_pdfAls PDF herunterladen

Verwandte Artikel

Was wurde eigentlich aus Ernst Buschor oder der Ökonomisierungsversuch des schweizerischen Bildungswesens

Wie kam es, dass der amerikanische NPM-Kapitalismus die Hand an unsere Volksschule legen konnte? Wie konnten die demokratischen Institutionen mit «Soft Governance» ausgehebelt werden und warum gab es wenig Widerstand, obwohl das «New Public Management» als Werkzeug der Globalisierung mit dem Ziel, aus dem gemeinwohlorientierten «Service Public» gewinnorientierte Unternehmen zu machen, bekannt war? Der ehemalige Erziehungsdirektor des Kantons Zürich ist eng mit dieser Entwicklung verbunden. Seine Wirkung war trotz seines letztendlichen Scheiterns immens. Unser “Haushistoriker” Peter Aebersold blickt in die jüngste Vergangenheit und zeichnet ein kritisches Bild des Wirkens von Ernst Buschor.

Dating: Primarlehrer haben keine Chance.

Niederschmetternde Nachrichten für unseren Berufsstand. Der Primarlehrer ist in einem immer feminisierterer werden Umfeld nicht nur schlecht bezahlt, sondern auch sexuell weniger attraktiv. Keine guten Aussichten für die dringend nötige Rekrutierung neuer Lehrkräfte. Wir bringen einen Beitrag vonNebelspalter-Chefredaktor Markus Somm.

Ein Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert