Wider die Nanny-Pädagogik
Zur geistigen Reife gehören der Drang nach Erkenntnis und das Interesse am anderen Standpunkt. Doch die Unterrichtskultur, die der Rationalität verpflichtet ist, gerät unter Druck. Identitätsdenken und Moralpolitik sind auch in der Schule auf dem Vormarsch, wie Gastautor Rainer Werner schreibt.
Zwischenruf in der Integrationsdebatte aus der Praxis
Alle reden von Jeremy*, niemand von Delia*, Fatima* oder Angelika*
In der Integrationsdebatte wird häufig über Schüler gesprochen, die den Unterricht permanent stören. Dabei geraten andere Schülerinnen und Schüler aus dem Blickfeld, deren Bedüfnisse man oft negiert. Alain Pichard zeigt uns eindrückliche Beispiele aus seinem Schulalltag und plädiert für mehr Pragmatismus.
Replik zu Franz Eberle: Der Traum der inhaltsneutralen Fähigkeiten
Franz Eberle mahnt in seinem Beitrag zur Kompetenzorientierung (https://condorcet.ch/2023/02/wissens-versus-kompetenzorientierung-eine-unselige-polarisierung/) im Zusammenhang mit der Reform der Matur zu einer “Entideologisierung”. Professor Ladenthin (Deutschland) widerspricht.
Angst ist kein guter Lehrer
Viele Schüler sorgen sich wegen der Klimakrise um ihre Zukunft. Gerade deswegen gehört auch der Optimismus auf den Lehrplan. Dies meint der liberale Gymnasiallehrer Robert Benkens aus Oldenburg.
Wenn «Gratiskräfte» wegfallen
Der Druck auf Lehrpersonen nimmt zu. Der Dachverband der Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH) ist besorgt und schlägt Alarm. Doch über die Ursachen und Hintergründe schweigen die Verantwortlichen. Ein (Er-)Klärungsversuch von Condorcet-Autor Carl Bossard.
„Spezielle Formen von Humor können auf Hochbegabung hinweisen“
Wenn Kinder deutlich schneller lernen als andere oder in der Schule unterfordert sind, vermuten Eltern oft eine besondere Intelligenz. Echte Hochbegabung ist zwar sehr selten. Es gibt allerdings Hinweise, auf die Sie achten sollten. Wir schalten einen Berich von Annika Janssen hoch, der in der WELT erschienen ist.
Ausbildung, so ziemlich am Lehrerberuf vorbei
Daniel Wahl, Journalist beim Nebelspalter, entwickelt sich in seiner Berufsbranche immer mehr zu einem profunden Bildungsjournalisten. In diesem Beitrag beschreibt er – ausgehend von einem originellen Stelleninserat – den Widerspruch zwischen Wunsch und Wirklichkeit.
Michaela – The Power of Culture
Die kämpferische Katharine Birbalsingh, Leiterin der Michaela-Schule in Londons «Brennpunkt»- Stadtteil Brent, veröffentlichte 2020 ein Buch, in dem ihre Lehrpersonen das pädagogische Konzept und die Praxis der Schule ausführlich darstellen. Gegen alle Bedenken und Widerstände der Mainstream-Pädagogik gelang es Birbalsingh und ihren Mitstreitern 2014, ihre auf traditionelle Werte ausgerichtete Sekundarschule zu eröffnen. Inzwischen erfüllt Michaela Standards, die sie im nationalen Vergleich zur fünftbesten Schule Grossbritanniens machen. Condorcet-Autor Felix Schmutz hat das Buch gelesen. Die Redaktion legt allerdings Wert auf die Feststellung, dass das zum Teil harte Disziplinarregime keineswegs auf Schweizer Schulen übertragbar ist. Unstrittig ist dagegen, dass die Rückbesinnung auf eine pädagogische Praxis, die wirkt und der Situation angepasst ist, erfolgversprechender ist, als die Wunschprosa mancher Bildungsexperten.
Der OL-Sport als Metapher des Lebens und des Unterrichtens
Der Orientierungslauf gehört zu den stillen Sportarten, ein Freizeitvergnügen ohne Rummel und mediales Interesse. Er verweist auf das Unverfügbare im Leben und das Kontingente im Unterricht. Gedanken zum Wert dieses Sports jenseits der konkreten Postensuche von Condorcet-Autor Carl Bossard.
Der Kern der Schule ist gefährdet
Von den Lernprozessen ist kaum mehr die Rede. Diesen Eindruck erhält, wer den Diskurs um Schule und Unterricht verfolgt. Das Eigentliche verkommt zur Nebensache. Eine Rückbesinnung aufs Wesentliche tut not, meint Condorcet-Autor Carl Bossard.