Ich finde, man muss damit aufhören, Bildung mit Kosten zu assoziieren, und wieder beginnen, Bildung als Investition zu sehen. (Schule Schweiz).
Einverstanden! Denn Investitionen kosten ja nichts und haben auch nichts mit Zahlen zu tun! Die Geld-Pipeline vom Staat in die Bildung ist bekanntlich schuldenfinanziert, das Geld wird gedruckt, und Investitionen in die Bildung lohnen sich bekanntlich immer. Ein prächtiges Beispiel dafür ist das Frühfranzösisch, das die Passepartout-Kantone bekanntlich 100 Millionen Franken gekostet hat und die Französischleistungen in einsame Tiefen katapultierte. Wir wissen nicht, was für Fächer Herr Mangiarratti unterrichtet. Wirtschaftslehre kann es definitiv nicht sein. Denn dort würde er mit Begriffen wie “Effizienz”,”Return on Invest” und dem Gesetz der “Knappheit der Ressourcen konfrontiert.
Herr Mangiarratti stösst auf offene Türen. Der Anteil der Bildungsausgaben am Bruttosozialprodukt stieg von 4,2% auf knapp 6%. Angesprochen auf die Kostensteigerung nannte der Leiter des bernischen Volksschulamtes, Erwin Sommer: mehr Schülerinnen und Schüler, mehr Lektionen wegen des Lehrplans 21 und Reallohnerhöhungen für den Kindergarten und die Primarstufe. Interessant ist seine Auskunft über die Kosten pro Schüler. Sie betragen derzeit im Kanton Bern 16‘429 Fr. und liegen im Schnitt der Bildungsausgaben der Kantone. Es ist genau diese Zahl, die uns interessieren muss. Denn, dass bei mehr Schulkindern auch die Kosten steigen, ist eine Binsenweisheit. Die Frage muss daher lauten: Wie viel Geld gibt die Öffentliche Hand pro Schulkind aus? Und wie hat sich diese Zahl entwickelt?
Am 4.6.21 schrieb Andri Rostetter in der NZZ: „Die Kantone und die Gemeinden investierten 2018 im Durchschnitt gut 20 000 Franken pro Schülerin und Schüler auf obligatorischer Schulstufe. Das ist ein Anstieg von 22 Prozent innert 10 Jahren.“ Man merke, das sind keine Kosten, das sind Investitionen.