6. April 2025
Der wöchentliche Primsatz

Wir müssen handeln

Es gibt Sätze, die eigentlich nur zum Maulstopfen taugen. Sogenannte Primsätze, unteilbar. Im Unterschied zu den Primzahlen wären sie schon zu zersetzen. Allerdings lohnt sich der Aufwand selten. Ein nicht geringer Teil der «Primsätze» nämlich sind und bleiben Floskeln. Und diese fallen besonders häufig in den Bildungsdebatten. Unsere neue Rubrik stellt Ihnen regelmässig solche Sätze vor. Den Anfang macht Lucius Hartmann, Präsident der Schweizer Gymnasiallehrerinnen und -lehrer.

Präsident der Schweizer Gymnasiallehrerinnen und -lehrer.

Es ist unbestritten, dass es einen neuen Lehrplan braucht. Das, was heute gilt, stammt aus dem Jahr 1994.

Sonntagszeitung, 18.2.24

 

 

 

Wir ziehen den Hut! So viel Rationalität und Plausibilität verpackt in einer Jahreszahl überzeugt jeden. Es ist auch einfacher zu verstehen, als die rund 400 Seiten an Begründungen, die die erste Version des Rahmenlehrplans der Schweizer Gymnasien beinhaltete. Immerhin konnte man das neue Beglückungsprogramm der EDK auf 130 Seiten herunterhandeln.

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Immer wieder diese Strukturdebatten

Als Mathematikdidaktiker habe ich kaum Austausch mit Bildungspolitikerinnen und Bildungspolitikern. Aus dieser Distanz beobachtet scheint einiges, was die Bildungspolitik diskutiert, sinnvoll, es gibt gute Beispiele, wie wissenschaftliche Erkenntnisse positiv in die Praxis wirken, etwa im Startchancenprogramm, das sich der Schülerinnen und Schüler annimmt, die Gefahr laufen, abgehängt zu werden, das aber idealerweise noch mehr Schulen hätte erreichen sollen. Aber schon das Gegenstück dazu, ein entsprechend umfangreiches Programm zur Förderung von interessierten und leistungsstarken Schülerinnen und Schülern fehlt. Außerdem gibt es viele Themen, bei denen ich mich wundere, was in der Bildungspolitik passiert oder auch gerade nicht passiert. Gastautor Reinhard Oldenburg hätte da so einige Fragen.

Ein Kommentar

  1. Unsere Vorfahren haben es nicht gecheckt. Das waren alles «Tubels». So zumindest scheint der heutige Grundsatz zu sein. Nur das Neue scheint richtig zu sein. Im Bezug auf den Lehrplan 21 haben wir das bereits umfassend erlebt – schade, dass es auf Gymistufe auch so gesehen wird. Wir bräuchten mehr antiquarisches oder «brockhäusersches» Denken im Bildungswesen. Die grossen Bildungsdefizite unserer Kinder hätten uns doch längst die Augen öffnen sollen.

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