Seit Jahren arbeiten Alain Pichard, GLP-Mitglied und Mitherausgeber des «Einspruch» und Georg Geiger, Gymnasiallehrer und Mitglied der Vereinigung «Denknetz» in den Fragen der gegenwärtigen Schulreform zusammen. Kennen- und schätzen gelernt haben sie sich vor Jahren an einer Veranstaltung der GBW und entdeckten sofort ihre Gemeinsamkeiten: Kritik an der Ökonomisierung, der Standardisierung und der Vermessung unseres Schulsystems, Anwaltschaft für die unterprivilegierten Kinder und Auflehnung gegen eine Bildungsbürokratie, die jegliches Mass zu verlieren scheint. Einig waren sich die beiden auch in der Überzeugung, dass man mitunter sehr kritisch gegenüber den eigenen Reihen bleiben muss, dass Ablehnung von Reformen auch Verpflichtung bedeutet: Verpflichtung, es besser zu machen, offen zu bleiben gegenüber Neuerungen, die eigene Unterrichtsqualität immer wieder zu hinterfragen und sich gegenüber konservativen Kräften abzugrenzen, welche eine Schule der 50-er-Jahre anstreben.
Am Entstehen dieses Blogs hatten beide einen grossen Anteil.
Mit dem Aufkommen der Klimabewegung kam es zum grossen Zwist. Während Georg Geiger die Bewegung seiner Schülerinnen und Schüler und der Jugendlichen generell unterstützte, konnte Alain Pichard dem «Weltuntergangs-Narrativ wenig abgewinnen. Einen Schulstreik lehnte er als anti-aufklärerisch ab.
Er schrieb den Jugendlichen einen Brief, den er in der Weltwoche veröffentlichte. (https://www.weltwoche.ch/ausgaben/2019-12/artikel/seid-nicht-greta-seid-steve-jobs-die-weltwoche-ausgabe-12-2019.html) Dies führte nun auch innerhalb unserer Blogbegründer zu einem heftigen Streit.
Angesichts der Bedeutung, welche der Umgang mit unserem Klima und die Rolle der Bildung darin sein soll, hat sich die Redaktion (nicht einstimmig) dazu entschlossen, diesen Diskurs öffentlich zu machen. Es folgt ein Schlagabtausch, bei dem die Fetzen fliegen. Viel Vergnügen!
Die Redaktion des Condorcet-Blogs