Mehr Orbán wagen – Wie das Basler Erziehungsdepartement Kritiker zum Schweigen bringt
In Basel gehen zurzeit die Wogen hoch. Die Synode Lehrergewerkschaft der Stadt Basel kündigte die Lancierung einer Volksinitiative zur Wiedereinführung der Kleinklassen an. Viele Lehrkräfte sympathisieren mit dem Anliegen. Dass sie sich diesbzüglich nicht äussern können, dafür hat das ED der Stadt schon einmal vorgesorgt. Dem Condorcet-Blog wurde ein Dokument zugespielt, in dem jede politische Aussage über schulrelevante Themen für die Lehrkräfte verboten wird. Zur Erinnerung: Conradin Cramer ist Mitglied der liberal-demokratischen Partei in Basel. Für Condorcet-Autor Roland Stark ein Unding.
My University Sacrificed Ideas for Ideology. So Today I Quit.
Es mehren sich die Anzeichen, dass an unseren Universitäten nicht mehr frei gelehrt werden kann. Die Geschichte des Philosophie-Professors Peter Boghossian von der Portland State University ist bedrückend. Wir veröffentlichen hier seinen Kündigungsbrief an seine Direktorin. Dieser Brief ist zuerst im Bari-Weiss-Blog erschienen und wurde von Alain Pichard übersetzt.
Der Fall Markus Häni – Mehr Condorcet, bitte!
Das Interview mit dem Lehrer Markus Häni hat in der Redaktion des Condorcet-Blogs Diskussionen ausgelöst. Die Aussagen von Markus Häni widersprachen der Meinung einer Mehrheit der Redaktion. Aber das Selbstverständnis unserer Autorinnen und Autoren, welche sich dem Toleranzgedanken des Aufklärers Jean-Marie de Condorcet und seiner Frau Sophie de Condorcet verpflichtet fühlen, verbietet jede Art von Zensur. Diese Entlassung ist ein Skandal, meint denn auch Condorcet-Autor Alain Pichard. Eine Demokratie müsse so etwas aushalten, und er warnt vor unabsehbaren Konsequenzen.
Es geht um mehr als um die Entlassung eines Lehrers
Markus Häni, 56 Jahre alt, Kantonsschullehrer in Wohlen (Kt. Aargau) unterrichtete 15 Jahre lang Latein und Geschichte, bevor er im Februar dieses Jahres von seiner Schulleitung freigestellt wurde. Alain Pichard unterhielt sich mit ihm. Ein Gespräch über die demokratischen Rechte von Lehrkräften im Zeitalter von Corona.
Wie konnte es soweit kommen?
Die Ermordung des französischen Lehrers durch einen jungen Islamisten darf auch uns nicht ruhig lassen. Monströsität in drei Varianten: Monströs das Motiv, monströs die Tat selber und monströs die Brandstiftung im Netz. Condorcet-Autor Daniel Goepfert fordert Solidarität.
Berühmte Denker und Autoren haben genug, der Condorcet-Blog macht es vor
In einem offenen Brief riefen mehr als 150 Autoren zu mehr Toleranz in immer intoleranter werdenden Zeiten auf. Zu den Unterzeichnern gehören Literaturschaffende und Intellektuelle wie Salman Rushdie, Martin Amis, Margaret Atwood, John Banville, Daniel Kehlmann und J. K. Rowling, Greil Marcus, Steven Pinker, Malcolm Gladwell und Gloria Steinem; vom neokonservativen Politikwissenschafter Francis Fukuyama bis zum weit links stehenden Linguisten Noam Chomsky sind Persönlichkeiten jeder politischen Couleur vertreten. Die Redaktion nimmt dies zum Anlass, etwas Eigenwerbung zu betreiben. Denn was die Autorinnen und Autoren fordern, ist im Condorcet-Blog eine Selbstverständlichkeit.
Aus der Schatzkiste: Norbert Bolz’ Dankesrede 2013
Professor Norbert Bolz, Berlin, Medienwissenschaftler, hielt 2013 eine bemerkenswerte Rede anlässlich der Verleihung des Tractat-Preises. Der bekennende Konservative spannt einen Bogen über Bologna, Kompetenzorientierung bis zum Anpassertum der heutigen Intellektuellen. Man muss nicht mit allem einverstanden sein, aber ein grosser Teil seiner Ausführungen entspricht auch unserer Einschätzung der Bildungsreformen.
Nicht rechts. Nicht links. Nur dumm!
Der gestandene Sozialdemokrat und Condorcet-Autor Roland Stark sorgt sich um die politische Diskussionskultur in unserer Gesellschaft. Dabei nimmt er völkisches Denken genau so ins Visier, wie die antidemokratischen Exzesse “linker” Gruppierungen. Weil viele dieser Unterdrückungsversuche neuerdings auch in Hochschulen stattfinden, ist der Bildungsbezug gegeben. Wo, wenn nicht an unseren Universitäten müssten Meinungen auch kontrovers diskutiert werden, fragt sich der Autor.