
Politik in der Schule
Links ideologisierter Unterricht – ein kritischer Blick aus Schülersicht
Unser Gastautor Mike Biesuz gehört zu den Maturanden der Bezirksschule Baden, die in ihrer Maturarbeit die politische Einseitigkeit des Unterrichts untersucht haben. Sie lösten damit ein enormes Echo aus, das auch politische Folgen hatte. Der Kantonsrat beschloss, eine weitere Untersuchung in Auftrag zu geben, die die Thesen der drei Maturanden prüfen soll. Das Mandat erhielten der bekannte Politologe Michael Hermann und dessen Forschungsstelle “sotomo”. Wir haben Herrn Biesuz die Möglichkeit gegeben, seinen Befund unserer Leserschaft vorzustellen. Der Inhalt muss sich nicht mit der Meinung der Redaktion decken, soll aber zum Diskutieren anregen. Lesen Sie dazu auch den Bericht (https://condorcet.ch/2022/09/feindbild-lehrer-die-linke-uebermacht/) Die politische Färbung des Unterrichts breche nicht nur mit geltendem Recht, namentlich dem Schulgesetz, sondern auch mit dem Prinzip der Gleichbehandlung von Schülerinnen und Schülern, wie Mike Biesuz in seinem Beitrag offen kritisiert.

Scheinheilig
Condorcet-Autor Felix Schmutz reagiert prompt auf den Beschwichtigungsversuch der baselstädtischen Kommunikationsabteilung. Die nebulöse Zurücknahme der rigiden Kommunikationsvorgaben durch den Amtsvorsteher Urs Bucher (https://condorcet.ch/2022/03/mehr-orban-wagen-wie-das-basler-erziehungsdepartement-kritiker-zum-schweigen-bringt/) sei scheinheilig und verwedle die eigenliche Absicht.

Das Basler Erziehungsdepartement krebst zurück – Leserbriefe erlaubt
Das Erziehungsdepartement (ED) hat wohl schnell realisiert, dass ihr Schreiben „Weisung Medienkontakte“ vom November 2021 in unserem direktdemokratischen System den Bogen überspannt: Gerade die Meinungs- und Pressefreiheit geniessen in der Schweiz einen sehr hohen Stellenwert. In der Weisung des ED wird den Lehrpersonen und Schulleitungsmitgliedern kategorisch untersagt, Journalistinnen und Journalisten Interviews zu erteilen. Unzweideutig steht in diesem Schreiben: «Lehr- und Fachpersonen dürfen Medienvertretungen (Presse, Radio, Fernsehen) keine Auskünfte über Schulfragen geben. Der Condorcet-Blog hat darüber berichtet. Lena Bubendorf und Kathrin Zimmermann von der Starken Schule beider Basel haben beim Kommunikationsleiter der Stadt Basel nachgefragt. Dieser beschwichtigt: Ein Missverständnis!

Herr Cramer will die Staatsschule
Der Brief des Erziehungsdepartements der Stadt Basel an die Lehrkräfte wurde vom Condorcet-Blog öffentlich gemacht (https://condorcet.ch/2022/03/mehr-orban-wagen-wie-das-basler-erziehungsdepartement-kritiker-zum-schweigen-bringt/). Die Basler Schulbehörden streben den politischen Umbau der Schule an: Weg von der öffentlich-rechtlichen Schule hin zu einer Staatsschule, mit Hierarchien, Bossen und Untergebenen. Condorcet-Autor Alain Pichard zeigt, dass dies kein Einzelfall ist.

Mehr Orbán wagen – Wie das Basler Erziehungsdepartement Kritiker zum Schweigen bringt
In Basel gehen zurzeit die Wogen hoch. Die Synode Lehrergewerkschaft der Stadt Basel kündigte die Lancierung einer Volksinitiative zur Wiedereinführung der Kleinklassen an. Viele Lehrkräfte sympathisieren mit dem Anliegen. Dass sie sich diesbzüglich nicht äussern können, dafür hat das ED der Stadt schon einmal vorgesorgt. Dem Condorcet-Blog wurde ein Dokument zugespielt, in dem jede politische Aussage über schulrelevante Themen für die Lehrkräfte verboten wird. Zur Erinnerung: Conradin Cramer ist Mitglied der liberal-demokratischen Partei in Basel. Für Condorcet-Autor Roland Stark ein Unding.

My University Sacrificed Ideas for Ideology. So Today I Quit.
Es mehren sich die Anzeichen, dass an unseren Universitäten nicht mehr frei gelehrt werden kann. Die Geschichte des Philosophie-Professors Peter Boghossian von der Portland State University ist bedrückend. Wir veröffentlichen hier seinen Kündigungsbrief an seine Direktorin. Dieser Brief ist zuerst im Bari-Weiss-Blog erschienen und wurde von Alain Pichard übersetzt.

Der Fall Markus Häni – Mehr Condorcet, bitte!
Das Interview mit dem Lehrer Markus Häni hat in der Redaktion des Condorcet-Blogs Diskussionen ausgelöst. Die Aussagen von Markus Häni widersprachen der Meinung einer Mehrheit der Redaktion. Aber das Selbstverständnis unserer Autorinnen und Autoren, welche sich dem Toleranzgedanken des Aufklärers Jean-Marie de Condorcet und seiner Frau Sophie de Condorcet verpflichtet fühlen, verbietet jede Art von Zensur. Diese Entlassung ist ein Skandal, meint denn auch Condorcet-Autor Alain Pichard. Eine Demokratie müsse so etwas aushalten, und er warnt vor unabsehbaren Konsequenzen.

Es geht um mehr als um die Entlassung eines Lehrers
Markus Häni, 56 Jahre alt, Kantonsschullehrer in Wohlen (Kt. Aargau) unterrichtete 15 Jahre lang Latein und Geschichte, bevor er im Februar dieses Jahres von seiner Schulleitung freigestellt wurde. Alain Pichard unterhielt sich mit ihm. Ein Gespräch über die demokratischen Rechte von Lehrkräften im Zeitalter von Corona.

Wie konnte es soweit kommen?
Die Ermordung des französischen Lehrers durch einen jungen Islamisten darf auch uns nicht ruhig lassen. Monströsität in drei Varianten: Monströs das Motiv, monströs die Tat selber und monströs die Brandstiftung im Netz. Condorcet-Autor Daniel Goepfert fordert Solidarität.

Berühmte Denker und Autoren haben genug, der Condorcet-Blog macht es vor
In einem offenen Brief riefen mehr als 150 Autoren zu mehr Toleranz in immer intoleranter werdenden Zeiten auf. Zu den Unterzeichnern gehören Literaturschaffende und Intellektuelle wie Salman Rushdie, Martin Amis, Margaret Atwood, John Banville, Daniel Kehlmann und J. K. Rowling, Greil Marcus, Steven Pinker, Malcolm Gladwell und Gloria Steinem; vom neokonservativen Politikwissenschafter Francis Fukuyama bis zum weit links stehenden Linguisten Noam Chomsky sind Persönlichkeiten jeder politischen Couleur vertreten. Die Redaktion nimmt dies zum Anlass, etwas Eigenwerbung zu betreiben. Denn was die Autorinnen und Autoren fordern, ist im Condorcet-Blog eine Selbstverständlichkeit.