Verhaltensauffällige Schülerinnen und Schüler
Eine Erosion des Bildungswesens
Als vor bald 20 Jahren in der Schweiz das Behindertengleichstellungsgesetz in Kraft trat, gab die Bildungspolitik unter dem Stichwort “Inklusion” ein grosses Versprechen ab: Alle Kinder, egal, wie verschieden sie sind, sollen einen Platz in den Regelklassen finden – unabhängig von Lernschwierigkeiten, schulischer Begabung, psychischen Problemen oder Verhaltensstörungen. Die “Inklusion” ist eines der grossen Dogmen der Bildungsreformer. Aber was gut gemeint ist, stösst in der Praxis an Grenzen. Die Sonntagszeitung veröffentlichte vor kurzem einen Bericht eines anonymen Lehrers, der bald eine 9. Klasse aus der obligatorischen Schulzeit entlassen wird. Fazit: Kaum notiert von der Öffentlichkeit, stellen wir eine eigentliche Erosion der Bildungsqualität fest. Opfer sind wie immer die unterprivilegierten Kinder und die Einwanderergeneration. Der Autor ist der Redaktion der Sonntagszeitung bekannt.
Inklusion schwächt Selbstkonzept von schwachen Schülern
Die Einteilung von Schülern in verschiedene Leistungsstufen ist ein seit Jahren heissdiskutiertes Thema. Ihre Separation in unterschiedliche Leistungsklassen schafft homogenere Lerngruppen und kann damit die Lernbedürfnisse besser abdecken als in Klassen mit grossen Leistungsunterschieden. Ein Beitrag von Condercet-Autor Urs Kalberer.
Studien zur Integration
Die integrative Schule unter der Lupe
Condorcet-Autor Felix Schmutz entblättert das ständig zitierte Narrativ der vielen Studien, die den Wert der Integration bestätigen sollen.
Integrative Schule (Teil 2) – Die Heilpädagogen: Treiber eines Bildungsexperiments
Als sich 1990 die Unesco-Mitglieder in Thailand trafen, um die Bildung-für-alle-Agenda aufzugleisen, ging es darum, weltweit den Kindern Zugang zur Grundschulbildung zu gewähren. Dies vor dem Hintergrund, dass in der dritten Welt in den 80er-Jahren eine “Bildungserosion” bemerkt worden war. Nur vier Jahre später hatte sich der Fokus aber bereits stark weg von “Bildung für alle” und hin zur integrativen Schule für Behinderte verschoben, wie die Erklärung von Salamanca ersichtlich machte (siehe Teil 1: “Das Missverständnis von Salamanca”). Wir bringen den zweiten Teil der Artikelserie von Nebelspalter-Journalist Daniel Wahl.
Zwischenruf in der Integrationsdebatte aus der Praxis
Alle reden von Jeremy*, niemand von Delia*, Fatima* oder Angelika*
In der Integrationsdebatte wird häufig über Schüler gesprochen, die den Unterricht permanent stören. Dabei geraten andere Schülerinnen und Schüler aus dem Blickfeld, deren Bedüfnisse man oft negiert. Alain Pichard zeigt uns eindrückliche Beispiele aus seinem Schulalltag und plädiert für mehr Pragmatismus.
Inklusionsdebatte im SRF: Herr Lanfranchi hat Mühe mit Herrn Stark
Geplant war eine Diskussion zur Integration von Radio DRS im Sendegefäss Forum. Die kontradiktorische Diskussion hätte zwischen unserem Condorcet-Autor Roland Stark, ehemaliger Kleinklassenlehrer in Basel und Mitinitiant der Initiative für die Einführung von Förderklassen, und Professor Andrea Lafranchi stattfinden sollen. Es kam nicht dazu.
Streitgespräch zu integrativer Schule
Der Ruf nach Kleinklassen wird schweizweit immer lauter. Was bedeutet das für die integrative Schule? Eine Kontroverse zwischen dem Bildungsforscher Andrea Lafranchi und dem Lehrer und Präsidenten der Basler Schulsynode, Jean-Michel Héritier. Das Interview führte die Journalistin Alessandra Paone.
Dauerbrenner Integration: Vergleich der Bildungschancen
Condorcet-Autor Urs Kalberer hat das Buch von Riccardo Bonfranchi, Renate Dünki und Eliane Perret «Integration – Separation – Kooperation» gelesen und stellt es in seinem Beitrag in einen grösseren aktuellen Zusammenhang.
Mehr Witz statt WoZ
Der Condorcet-Blog macht einen Disput zwischen unserem Condorcet-Autor Roland Stark und der Redaktion der WOZ öffentlich. Zu Beginn möchte die Redaktion des Condorcet-Blogs aber erklären, warum es nicht zu einer Aufschaltung des WOZ-Artikels kommen durfte.
Wie viel Diversität erträgt die Schule?
Integriertsein, Dabeisein ist ein menschliches Urbedürfnis. Zugehörigkeit als humaner Anspruch gehört darum zum Grundauftrag der Schule. Doch wie divers darf eine Schulklasse sein? Die Frage ist umstritten. Das kluge Buch “Sind Integration und Inklusion in der Schule gescheitert” von Beat Kissling analysiert das Problemfeld.* Condorcet-Autor Carl Bossard hat es mit Gewinn gelesen.