
Starke Volksschule Zürich - Newsletter
Über Mythen, Märchen und Jammern auf hohem Niveau
Laut Wikipedia ist das aus dem Griechischen stammende Wort «Mythos» in seiner ursprünglichen Bedeutung eine Erzählung, die natürliche oder soziale Phänomene erklären oder veranschaulichen soll. An und für sich nichts Verwerfliches, solange die «Moral von der Geschicht» im Fokus bleibt. In den späten 60er Jahren wurden aber die Mythen ihrer Moral entkleidet und zurück blieben lediglich «Märchengeschichten». Carl Bossard erläutert: «Mythen wurden für irrelevant erklärt und die Narrative guter Geschichten amputiert.» Die Ironie: In den heutigen Mythen ist nicht die Geschichte, sondern ihre Veranschaulichung ein Märchen – also das, was sie uns vermitteln und glauben machen wollen. Einige dieser modernen “Märchen-Mythen” finden sich leider auch in der Bildungswelt.

Breaking News: Umfrage des lvb zur Gliederung unserer Schule
LVB-Basis lehnt Volksschule ohne Selektion ab!
Der LCH machte eine ähnliche Umfrage, hält aber deren Ergebnisse geheim. Bildung Bern und der Lehrerverband in Zürich verzichten auf eine Basisbefragung. Der LVB (Lehrerinnen- und Lehrerverband des Kantons Baselland) fragte seine Mitglieder, wie sie es mit der schulischen Selektion halten. Unsere Redaktion ist zwar nicht völlig überrascht, aber dennoch erstaunt über das klare Resultat. Nächste Woche folgt eine genaue Analyse auf dem Condorcet-Blog!

So schlecht spricht die Schweizer Jugend Französisch
«C’est pourquoi Vour parlons english»: So sieht die triste Franz-Bilanz aus
Die heutige Jugend interessiert sich nicht fürs Französisch, das behaupten die Erwachsenen. Wie schlimm steht es tatsächlich um die Französisch-Kenntnisse der Schüler? Wir bringen einen Bericht von Nadja Pastega, der in der Sonntagszeitung erschienen ist.

Fremdsprachen an Primarschule
Umfrage zeigt: Zwei Drittel der Lehrer wollen Frühfranzösisch abschaffen
Bei 891 Lehrpersonen und Eltern fällt die Kritik vernichtend aus: Eine klare Mehrheit will weniger Fremdsprachen an der Primarschule. Wir bringen einen Bericht, der in der Sonntagszeitung erschienen ist.

Fremdsprachen
Die Tragikomödie um Frühfranzösisch
Der Frühfranzösischunterricht ist ein Desaster, findet Condorcet-Autor Felix Hoffmann. Er plädiert dafür, “eine der vielen verfehlten Schulreformen zu korrigieren”, und erhofft sich insbesondere vom aktuellen EDK-Präsidenten und Walliser Staatsrat Christophe Darbellay, dass er es wagt, sich diesbezüglich in den Gegenwind zu stellen. Die Befürworter des Frühfranzösisch leugneten klare wissenschaftliche Befunde, so Hoffmann.

Wolfgang Kühnels Sonntagseinspruch
Hegelsche Dialektik oder gravierende Widersprüche
Kennen Sie den Fischteich-Effekt? Wenn nicht, dann lesen Sie unbedingt Wolfgang Kühnels – wie immer – bissige Sonntagskolumne. Die Widersprüche der aktuellen Bildungspolitik werden wieder einmal von unserem Mathematik-Professor aus Stuttgart fein säuberlich aber schwungvoll zerlegt.
DENKMOMENT
Innere Kündigung – oder: Die Volksschule verliert ihre erfahrensten Lehrpersonen
Langjährige und erfahrene Volksschul-Lehrpersonen mutieren zunehmend zu verwaltenden Personen. Sie hängen sich vom Reform-Zug ab und machen nur noch ihre Arbeit – “Dienst nach Vorschrift” nennt man das. In den Schulentwicklungsvorhaben erkennen sie den Sinn und den vermeintlichen Mehrwert nicht mehr. Das langjährige Grundverständnis einer guten Schule wird erschüttert. Ihre Vorstellung divergiert mit den Erwartungen, welche die Schulleitung an sie stellt.

Nochmals eine Buchbesprechung von Roland Reichenbachs Essay
Wenn Bildungsreformen Privilegierte bevorteilen
Nach der positiven Kritik von Roland Reichenbachs Essay durch Condorcet-Autor Felix Schmutz, hat sich nun auch Carl Bossard dieses Textes angenommen und beleuchtet ihn aus einem anderen Blickwinkel. Bildungsgerechtigkeit! Ein grosses Wort. Bildungsforscher führen es gerne im Mund – als Imperativ für Schulreformen! Doch der radikale Umbau des Unterrichts hat eher das Gegenteil bewirkt. Roland Reichenbachs kluger Essay erhellt die Zusammenhänge.

Handy erst ab 14
“Normalerweise würde ein Kind psychologischen Beistand bekommen, wenn es solche Dinge ansehen muss”
Die dreifache Mutter Verena Holler ist besorgt über die Schäden, die frühe Handynutzung bei Kindern anrichtet. Deshalb kämpft sie dafür, dass auch andere Eltern ihrem Nachwuchs erst so spät wie möglich ein Handy geben. Die Resonanz: gewaltig. Ein Bericht, der zuerst in der deutschen WELT erschienen ist.

Starke Volksschule Zürich - Newsletter
Schulnahe Realpolitiker reden Klartext
Der Realitätsverlust in der Bildungspolitik scheint seinen Zenit überschritten zu haben. Nach dem
Nidwaldner Erziehungsdirektor Res Schmid doppelt nun auch seine Aargauer Kollegin Martina Bircher in einem bemerkenswerten Interview in der NZZ über die langjährigen Baustellen der Volksschule nach. Die zupackende Bildungsdirektorin nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn es um diese Schwachstellen geht. Dies und mehr in der Übersicht von Hanspeter Amstutz zum aktuellen Newsletter der Starken Volksschule Zürich.