7. Januar 2025

Grosse Denker und Denkerinnen: Heute – Philipp Wampfler

Philipp Wampfler ist im Condorcet-Blog kein Unbekannter. Der bekennende Fan digitalisierter Lerninhalte lieferte sich mit Professor Lankau aus Offenburg schon einen intensiven Disput über den Sinn oder Unsinn der digitalen Bildungsoffensive. Nun macht er mit einem weiteren Anliegen auf sich aufmerksam: Er weigert sich, Dürrenmatt zu lesen, weil in dem Text das N-Wort vorkommt.

Philippe Wampfler Lehrer in der Kantonsschule Enge und Experte für Lernen mit Neuen Medien. Mai 2020

Ich werde «Die Physiker» so lange mit Schüler*innen nicht lesen, bis der @diogenes-verlag eine zeitgemässe Ausgabe herausbringt.  (Quelle: Twitter)

Die Reaktion des Verlags: Eine separate Version nur für die Schulen – ganz ohne rassistische Äusserungen – will der Verlag nicht herausgeben. «Wir finden, es wäre nicht sinnvoll, zwei verschiedene Fassungen zu publizieren.»

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Ein Essay über die Erziehlehre “Levana” des deutschen Schriftstellers und Pädagogen Jean Paul Friedrich Richter (1763-1825) – Teil 1

Levana ist in der römischen Mythologie die Schutzgöttin der Neugeborenen, deren Beistand angerufen wurde, wenn ein neugeborenes Kind dem Vater zu Füssen gelegt wurde, damit er durch Aufheben (levare) dasselbe als das seinige anerkenne und zur Erziehung übernehme. Die Quintessenz dieses theoretisch-pädagogischen Werkes, das in seiner skurrilen, verschnörkelten Weise nicht nur das Leben, sondern auch die Pädagogik in Dichtung verwandelt, bringt Jean Paul im Vorwort zur zweiten Auflage von 1811 mit folgenden Worten zum Ausdruck: “Leben belebt Leben, und Kinder erziehen besser zu Erziehern als alle Erzieher. Lange vor der ersten Levana waren überhaupt Kinder (d.h. also Erfahrungen) dessen Lehrer und die Bücher zuweilen die Repetenten.” * Condorcet-Autor Georg Geiger hat uns ein Essay zur Verfügung gestellt, das wir in drei Teilen publizieren,

4 Kommentare

  1. Heute benutzen wir das N-Wort nicht mehr, früher wurde es noch verwendet. Auch wenn wir mit unserem heutigen Wissen verstanden haben, dass die Verwendung des N-Wortes einen rassistischen Hintergrund hatte, so ist dies Geschichts- und somit Tatsachenveränderung, wenn wir Bücher so abändern. Man kann Bücher mit Vorwörtern etc. versehen, aber Bücher so umzuschreiben, halte ich für falsch.

  2. Wer als Deutschlehrer nicht in der Lage ist, ein Werk im Kontext der Zeit, in der es geschrieben wurde, den Schülern zu vermitteln, hat aus meiner Sicht etwas Grundlegendes nicht verstanden.

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