28. Juli 2025

Condorcet-Autoren schreiben öffentlichen Brief

Die Condorcet-Autoren, Hanspeter Amstutz (Zürich), Urs Kalberer (Graubünden) und der emer. Professor Walter Herzog (Bern) haben den Mitgliedern der kantonalen Parlamente und verschiedenen Bildungsfachleuten einen offenen Brief geschrieben. Angefügt ist ein detaillierter Katalog aller offenen Fragen! Dies alles können Sie hier nachlesen!

emer. Professor Walter Herzog

An die Mitglieder kantonaler Parlamente

Urs Kalberer

Bildungsfachleute im Bereich Volksschule

 

Wie weiter mit den nationalen Schultests?

Sehr geehrte Damen und Herren

Ende Mai dieses Jahres informierte die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren EDK mit einiger Verspätung die Öffentlichkeit über die Resultate der nationalen Schultests.  Diese waren wenig erfreulich und ziemlich verwirrend: in der Mathematik nur knapp genügend, bei den Sprachen einigermassen befriedigend, dazu grosse Unterschiede zwischen den einzelnen Kantonen. Auffallend dabei ist auch die starke Abweichung der nationalen Testergebnisse von den bisherigen PISA-Resultaten.

An den nationalen Tests zur Überprüfung der Grundkompetenzen beteiligten sich Schulklassen mit insgesamt 23 000 Schülerinnen und Schülern aus allen Kantonen. Überprüft wurden 2016 die Mathematik-Kenntnisse am Ende der obligatorischen Schulzeit. 2017 ermittelte man die Fähigkeiten der jeweiligen Schulsprache und der ersten Fremdsprache am Ende der sechsten Klasse.

Die unbefriedigenden Testresultate haben grosse Diskussionen ausgelöst und viel Ratlosigkeit hinterlassen. Weshalb kam dieser Absturz in der Mathematik und weshalb sollen unsere Schüler in den Sprachen besser sein als beim PISA-Vergleich? Wir glauben, dass sowohl bei den Grundanforderungen wie beim nationalen Testkonzept über die Bücher gegangen werden muss.

In einem Fragenkatalog haben wir zusammengestellt, wo wir Handlungsbedarf sehen. Zudem analysiert ein wissenschaftlicher Beitrag von Professor Walter Herzog das fehlerhafte Konzept zur Überprüfung der Grundkompetenzen.

 

Mit bestem Dank für Ihr Interesse und freundlichen Grüssen

Hanspeter Amstutz                                 Walter Herzog                                          Urs Kalberer

Tisliacher 23                                              Jägerweg 16                                              Degenstrasse 26

8320 Fehraltorf                                        3097 Liebefeld                                         7208 Malans

 

 

Beilagen:

  • Analyse von Professor Walter Herzog
  • Kommentar zu den Tests
  • Fragenkatalog zu den Tests
  • Testaufgaben aus dem Bereich Deutsch

 

image_pdfAls PDF herunterladen

Verwandte Artikel

Die wundersame Rolle Rückwärts der OECD: Berufliche Bildung als entscheidender Standortfaktor

Die Bildungsinteressierten und regelmässigen Leserinnen und Leser des Condorcet-Blogs reiben sich die Augen. Der neuste Länderbericht der OECD lobt nun plötzlich das duale Prinzip unserer Berufsausbildung in Deutschland, Österreich und der Schweiz, nachdem sie dieses jahrelang als unzeitgemäss abqualifiziert hatte. Professor Hans Peter Klein aus Frankfurt recherchierte und dokumentiert die folgenreiche Entwicklung einer fatalen Fehleinschätzung.

Ein Essay über die Erziehlehre «Levana» des deutschen Schriftstellers und Pädagogen Jean Paul Friedrich Richter (1763-1825) – 3. Teil

Levana ist in der römischen Mythologie die Schutzgöttin der Neugeborenen, deren Beistand angerufen wurde, wenn ein neugeborenes Kind dem Vater zu Füssen gelegt wurde, damit er durch Aufheben (levare) dasselbe als das seinige anerkenne und zur Erziehung übernehme. Die Quintessenz dieses theoretisch-pädagogischen Werkes, das in seiner skurrilen, verschnörkelten Weise nicht nur das Leben, sondern auch die Pädagogik in Dichtung verwandelt, bringt Jean Paul im Vorwort zur zweiten Auflage von 1811 mit folgenden Worten zum Ausdruck: «Leben belebt Leben, und Kinder erziehen besser zu Erziehern als alle Erzieher. Lange vor der ersten Levana waren überhaupt Kinder (d.h. also Erfahrungen) dessen Lehrer und die Bücher zuweilen die Repetenten.»* Wir bringen den 3. und letzten Teil des Essays unseres Condorcet-Autoren Georg Geiger.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert