23. Januar 2025

Warum Condorcet?

Viel Zeit musste die Spurgruppe für die Namensfindung aufwenden. Nach intensiven Diskussionen erhielt schliesslich der Name “Condorcet – Bildungsperspektiven” den Zuschlag. Die Redaktion erklärt.

Campus Condorcet, Auberviliers, Fr

Warum Condorcet?

Eine starke Minderheit der Spurgruppe, welche diesen Blog realisierte, war der Meinung, dass der Name Condorcet im deutschsprachigen Raum zu wenig bekannt sei. Er sei daher als Titel für diesen Blog ungeeignet. Es gab aber auch viele prominente Stimmen, die dieses Ansinnen unterstützten. Für Andreas Gross, ehemaliger SP-Nationalrat und Autor in diesem Blog, war diese Namensgebung eine Bedingung, bei uns mitzumachen. Professor Oelkers ist überzeugt: Ohne ihn gäbe es das heutige Schulsystem nicht. Und auch Georg Geiger, Autor in diesem Blog, war überzeugt: «Dieser Name passt!»

Dieter Thomä, Philosophieprofessor  an der Uni St.Gallen,  schrieb in der NZZ (24.8.2010): «Der Ideenhistoriker Isaiah Berlin scheute ausnahmsweise das Pathos nicht, als die Rede auf den Marquis de Condorcet kam; er nannte ihn «einen der besten Menschen, die je lebten». – Was war das für ein Mann! Er verkehrte in Pariser Salons, in denen schon zu seinen Lebzeiten eine Büste von ihm aufgestellt war; er entwickelte im Gespräch mit Thomas Jefferson die Idealform der Republik; er bildete mit seiner Frau Sophie ein power couple, das sich für Menschen- und Frauenrechte einsetzte; er kämpfte für die Revolution, die ihm am Ende nach dem Leben trachtete; er schrieb 1793/94, vor den Jakobinern versteckt, den «Entwurf einer historischen Darstellung der Fortschritte des menschlichen Geistes», der ihn berühmt machen sollte; er hinterliess seiner Tochter, die bei seinem Tod 1794 drei Jahre alt war, eine Sammlung von «Ratschlägen», die zum bewegendsten gehört, was je ein Vater an seine Tochter geschrieben hat.».

Was aber macht diesen Mann so aktuell, dass wir einen Blog nach ihm benennen sollten? Der emer. Genfer Pädagogikprofessor Bernard Schneuwly wird an unserem Startevent am 18. Mai eine Antwort auf diese Frage geben: Sein Thema: “Die Bedeutung von Condorcet im Zeitalter einer ökonomisierten Bildungspolitik.” Sein Referat wird am Montag auf diesem Blog veröffentlicht!

image_pdfAls PDF herunterladen

Verwandte Artikel

Würden Sie die chinesische Gymiprüfung bestehen?

In unserem Blog berichten wir immer wieder über die asiatischen Schulsysteme. Hier veröffentlichen wir einen Artikel von Katrin Büchenbacher, der in der NZZ erschienen ist. Katrin Büchenbacher ist Auslandskorrespondentin der NZZ. Ihre Erkenntnisse sind zwar nicht ganz neu, was den Druck und den Stress betrifft, dem die chinesischen Schüler ausgesetzt sind: Knallharte Quoten, grosse Konkurrenz und die Hälfte fällt durch. Spannend sind allerdings die Aussagen über die unterschiedliche Qualität der Berufsschulen und der Gymnasien.

Checks im Realitätscheck – Problemanalyse des LVB nach 5 Jahren Erfahrung

Grassierendes Teaching to the test, anhaltende IT-Pannen, mangelnde Transparenz, fragwürdige Datenerhebung, praxisferne Korrektoren/-innen und fehlerbehaftete Profilabgleiche: Wie aussagekräftig sind standardisierte Leistungschecks des Instituts für Bildungsevaluation (IBE) der Universität Zürich wirklich? Der Lehrerinnen- und Lehrerverein Baselland (LVB) hat das IBE um eine Stellungnahme gebeten.

Hinweis: Dieser Artikel ist zuerst in der Zeitschrift des Lehrerinnen- und Lehrervereins Baselland (LVB) erschienen (Juni-Ausgabe 2021).

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert