6. Dezember 2025

Aus der Praxis

Die Basler Kleinklassen werden verleumdet – eine Ehrenrettung

“Niemand irrt für sich allein”, schrieb der römische Philosoph Seneca vor über 2000 Jahren. “Er verbreitet seinen Unsinn auch in seiner Umgebung.”

Eine Erosion des Bildungswesens

Als vor bald 20 Jahren in der Schweiz das Behindertengleichstellungsgesetz in Kraft trat, gab die Bildungspolitik unter dem Stichwort “Inklusion” ein grosses Versprechen ab: Alle Kinder, egal, wie verschieden sie sind, sollen einen Platz in den Regelklassen finden – unabhängig von Lernschwierigkeiten, schulischer Begabung, psychischen Problemen oder Verhaltensstörungen. Die “Inklusion” ist eines der grossen Dogmen der Bildungsreformer. Aber was gut gemeint ist, stösst in der Praxis an Grenzen. Die Sonntagszeitung veröffentlichte vor kurzem einen Bericht eines anonymen Lehrers, der bald eine 9. Klasse aus der obligatorischen Schulzeit entlassen wird. Fazit: Kaum notiert von der Öffentlichkeit, stellen wir eine eigentliche Erosion der Bildungsqualität fest. Opfer sind wie immer die unterprivilegierten Kinder und die Einwanderergeneration. Der Autor ist der Redaktion der Sonntagszeitung bekannt.

Neue IGLU-Studie : Deutschlands Grundschüler können immer schlechter lesen

Die neuste IGLU-Studie (Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung) zeigt eine weitere Verschlechterung der Leseleistungen der deutschen Grundschüler. Gastautorin Heike Schmoll, Journalistin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, fasst zusammen.

Baselland als Pionierkanton beim Geschichtsunterricht

Dem Schulfach Geschichte fehlt schweizweit ein überzeugendes Profil. Verpackt im Sammelfach RZG und ohne verbindlichen inhaltlichen Aufbau, gilt Geschichte an vielen Schulen als unattraktiv. Wie der Geschichtsunterricht sein verstaubtes Image abschütteln und das Interesse für politische Fragen wecken kann, steht im Zentrum des nachfolgenden Gastbeitrags von Hanspeter Amstutz.

Das Gegenteil von gut ist nicht schlecht, sondern gut gemeint (Karl Kraus)

Vor etwa 10 Jahren wurde eine Parlamentarierin der Stadt Bern durch Medienberichte über einen schrecklichen sexuellen Missbrauch in einer Familie aufgerüttelt. Ihre Emotionen flossen in einen Vorstoss, der verlangte, dass an allen Schulen ein Sensibilisierungsprogramm durchgeführt werde. Die Kinder sollten daran erinnert werden, dass der Körper ihnen gehöre und dass sie sich nicht durch erwachsene Personen – und seien dies die Eltern – unsittlich berühren lassen müssten. Condorcet-Autor Alain Pichard über hyperaktive Parlamentarierinnen, ihre Motionen und die Umsetzung.

Warum plötzlich mehr Kinder Lernschwächen haben

Seit der Einführung des Lehrplans 21 erhalten signifikant mehr Schulkinder Spezialunterricht. Wie ist das möglich? Eine Spurensuche von Tamedia-Journalistin Naomi Jones.

«Lesen – wahrlich ein selt’nes Glück»

Es wird weniger gelesen. Die Lesekompetenz der Jugendlichen sinkt. Ein verdrängtes Faktum. Bildungspolitik und Schule müssten gegenhalten und diese Kulturtechnik fördern, wie dies schon einmal der Fall gewesen ist. Ein Blick zurück von Condorcet-Autor Carl Bossar dokumentiert dies.

819

819 Stunden gehen die Primarschülerinnen und -schüler unseres Landes durchschnittlich in die Schule. Aber es gibt – trotz Harmos – weiterhin kantonale Unterschiede.

Ein Roboter als Klassenkamerad

Die kleinen Geräte mit Kamera und Mikrofon bringen den Unterricht aus dem Klassenzimmer ins Kinderzimmer. Wie die Roboter länger erkrankten Schülerinnen und Schülern helfen können, beschreibt Gastautorin Ariane Lindenbach im nachfolgenden Beitrag.

Wider die Nanny-Pädagogik

Zur geistigen Reife gehören der Drang nach Erkenntnis und das Interesse am anderen Standpunkt. Doch die Unterrichtskultur, die der Rationalität verpflichtet ist, gerät unter Druck. Identitätsdenken und Moralpolitik sind auch in der Schule auf dem Vormarsch, wie Gastautor Rainer Werner schreibt.