Aus der Praxis

Der Stein auf dem Herzen

Als in Basel noch nach vier Jahren Primarschule selektiert wurde, landeten Akademikerkinder auf Elternwunsch praktisch automatisch im Progymnasium. Die Gymnasien waren entsprechend aufgebläht und platzten fast aus den Nähten. Deshalb war es ungewöhnlich, dass sich in meine Realklasse (= Sekundarschulniveau) in Kleinbasel ein solcher Knabe verirrte. Markus Stoll (Name geändert) war Sohn eines Biologen und einer ebenfalls akademisch ausgebildeten Mutter. Condorcet-Autor Felix Schmutz und seine Geschichte über eine eigenartige Rebellion.

Wie eine Lehrkraft bitter-ironisch mit dem Schulsystem abrechnet

Marode Klassenräume, fehlender Lärmschutz und Stress durch Personalmangel – die schlechten Arbeitsbedingungen von Lehrkräften kennt auch Autorin Lilly Lempel nur zu gut. Seit ihrem Referendariat in den 90er Jahren arbeitet sie als Lehrerin in Deutschland und hat die Entwicklung direkt miterlebt. In ihrem nun veröffentlichten Buch “Ausgebrannt? – Selber schuld!” verarbeitet sie nicht nur satirisch die aktuellen Zustände, sondern vor allem das daraus entstandene Geschäftsmodell der Selbstoptimierung. Zielgruppe: erschöpfte Lehrkräfte. Ein Auszug.

Der Versuch, zu retten, was nicht zu retten ist

Condorcet-Autor Alain Pichard unterrichtet seit Oktober 2024 eine 3. Klasse und erhielt so die zweifelhafte Ehre, Frühfranzösisch selbst in der Praxis zu unterrichten. Dabei kam es zum Kontakt mit dem überarbeiteten Mille Feuilles. Fazit: Der vermeintliche Befreiungsschlag scheitert an seinen Widersprüchen.

Berner Eltern schicken die Kleinen später in den Kindergarten. Ist das förderlich?

Im Kanton Bern haben Eltern mehr Mitspracherecht als andernorts. So warten viele mit dem Schuleintritt noch zu. Wir bringen einen Artikel von Regina Schneeberger, der in der Berner Zeitung erschienen ist.

Es droht gleichmäßig verteilter Stumpfsinn

Wer war nochmal Helmut Schmidt, und könnten Gespräche in der Mensa in Zukunft nicht ebenso gut von einer Künstlichen Intelligenz bestritten werden? Ein Student blickt auf den Bildungsverfall seiner Generation. Wir bringen einen Artikel von Oskar Mahler, Medizinstudent in Münster, der in der FAZ erschienen ist.

Rom in Pieterlen

Ein Bericht des Biel-Bienne-Journalisten Hansueli Aebi beschreibt ein spektakuläres Geschichtsprojekt aus der Gemeinde Pieterlen im Kanton Bern. Pieterlen machte vor den Sommerferien schweizweit Schlagzeilen, weil fast alle Lehrkräfte des Zyklus 2 samt der Schulleitung die Schule kurz vor den Sommerferien verlassen hatten. Unser Condorcet-Autor Alain Pichard übernahm daraufhin eine 3. Klasse als Klassenlehrer und zeigte, dass er nicht nur kritisiert, sondern auch bereit ist, als Lehrer einzuspringen, wenn es ihn in der Praxis braucht. Und er beweist, dass er es noch kann.

Faszinosum Alternative Schule

Ist die Schule aus der Zeit gefallen? Unter dem Titel “Innovativer Unterricht in Basel” berichten zwei junge Lehrerinnen der Primarschule Gotthelf über ihr alternatives Schulkonzept für das 5. und 6. Schuljahr. “In ihrer Klasse bestimmen die Kinder, wann sie eine Prüfung schreiben. Sie verzichten auf Prüfungsnoten, setzen auf autonomes Lernen und Gespräche mit den Kindern. Zwei Lehrerinnen an der Primarschule Gotthelf überzeugen mit ihrem anderen Weg selbst kritische Eltern”, so ein Zitat in einem Medienbericht. (1) Eine kritische Würdigung des Modells von Condorcet-Autor Felix Schmutz.

Früherer Salem-Rektor warnt: “Wird wie ein Tsunami über dieses Schulsystem hereinbrechen”

Bernd Westermeyer, ehemals Rektor in Salem, Deutschlands wohl bekanntestem Internat, leitet jetzt ein Elite-Internat in der Schweiz. Dort begleitet er Jugendliche aus der ganzen Welt bis zum Abschluss. Ein Rundgang durch eine Schule, die besser machen will, was in Deutschland falsch läuft. Wir bringen ein Interview, das der Journalist Florian Sädler für die WELT geführt hat.

Semir sucht weiter

Es ist durchaus interessant zu erfahren, wie man im Ausland über das duale Prinzip der Schweiz schreibt. Die Zeit-Journalistin Salomen Müller hat eine Schulklasse aus Glarus ein Jahr lang begleitet. Dabei fragte sie sich, wie diese Jugendlichen schon wissen sollen, welcher Beruf zu ihnen passt?

Ein Gespräch ist ein Gespräch

Wie angekündigt beschreibt Condorcet-Autor Alain Pichard, wie er Elterngespräche geführt hat und – trotz seines Pensionsalters – immer noch führen darf.