In einem Wörterbuch heißt es zur Definition des Begriffs Experte/Expertin: „Person, die sich auf einem bestimmten Gebiet gut auskennt.“ Wie qualifiziert ist ein Mensch für das Gebiet, auf dem er sich „gut auskennt“? Diese Frage muss man einmal grundsätzlich stellen, wenn die expandierende Menge der Experten und Expertinnen z. B. im Bereich Schule und Bildung bei Fachleuten ein Misstrauen erweckt. Das lat. Verb experiri bedeutet: erfahren, erproben, versuchen. Die Experten und Expertinnen wären dann die Erfahrenen und durch Versuche Erprobten.
Experte und Expertin für ein Gebiet darf sich heute jeder nennen, der dort „Erfahrungen“ gemacht hat wie der „Künstler“, der sich so nennt, weil er Malkurse besucht hat.
Um Experte „expertus“, also jemand mit Erfahrung zu sein, muss man keine Fach-Ausbildung besitzen, Erfahrungen reichen dafür aus. Zu den Fachleuten sollte sich die Expertin, der Experte aber nicht leichtfertig rechnen, denn hierzu gehört eine fundierte Ausbildung, die weit über das bloße Fach ausgreift, in der ein reflektierter Bildungsweg zum Abschluss gekommen ist. Fachleute sind daher allein durch die Dauer ihrer Schulung und den Gegenstand ihrer Beschäftigung bereits Expertinnen und Experten und darüber hinaus weit mehr. Experte und Expertin für ein Gebiet darf sich heute jeder nennen, der dort „Erfahrungen“ gemacht hat wie der „Künstler“, der sich so nennt, weil er Malkurse besucht hat. Expertinnen oder Experten können z. B. Fachmenschen für Gewinnmaximierung und Effizienz im Sinne der Ökonomie sein und mit Schulen gearbeitet haben, ohne aber Fachleute für Schule und Bildung zu sein. Der Begriff Experte/Expertin kann diese Eignung suggerieren, was seinen inflationären Gebrauch erklärt. Angeregt durch das logische Gedankenspiel von den Flundern und Fischen könnte man hier sagen: Alle Fachleute sind Expert*innen, aber nicht alle Expert*innen sind Fachleute.
Zwei Elemente werden erwähnt:
-erfahren, erproben, versuchen
-fundierte Fachausbildung
Das eine ist vom adern abhängig. Ein Schulunterricht, das heisst der Umgang mit Schulkindern und Studierenden verlangt beides. Ein geforderter abstrakt reflektierter Bildungsweg führt ins Nirgendwo