Berufsverband FSS hat «Förderklassen-Initiative» eingereicht

Unser Condorcet-Autor Alain Pichard bezeichnete die FSS (Freiwillige Schulsynode der Stadt Basel) einmal als obrigheitshörigster Lehrkräfteverband der Schweiz. Er muss sein Bild wohl korrigieren, denn die Basler Lehrkräfte machen nicht mehr nur die Faust im Sack.

In etwas mehr als fünf Monaten hat das Initiativkomitee zusammen mit dem Berufsverband FSS (Freiwillige Schulsynode Basel-Stadt) rund 3’800 Unterschriften (benötigt waren 3’000 Unterschriften) gesammelt und konnte deshalb die Initiative sogar früher als geplant einreichen. Dies ist ein deutliches Zeichen, dass es dringend Verbesserungen braucht. Mit den aktuellen Möglichkeiten der Volksschule lässt sich die integrative Schule nicht zufriedenstellend umsetzen. Deshalb braucht es eine Erweiterung der Angebote mit Förderklassen. Das Ziel der Initiative ist es, neue Möglichkeiten zu schaffen und so die integrative Schule zu stärken.

Die Initianten sind überzeugt, dass Förderklassen den Schülerinnen und Schülern bessere Chancen geben, wenn sie sich in kleineren Gruppen und mit heilpädagogischer Betreuung entfalten und weiterentwickeln zu können. Damit wird der angestrebten Integration – so die Überzeugung der Basler Gewerkschafter – ein besserer Dienst erwiesen, als mit der sturen, nicht praktikabeln und ideologiebehafteten heutigen Lösung. Die Basler Zeitung und das Bildungsdepartment schwiegen zu diesem unerwarteten Ereignis.

 

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