25. März 2023

Warum der Satz: “Ich glaube an die Wissenschaft” eigentlich ein dummer Satz ist.

Zurzeit wird wieder über die Schulschliessungen diskutiert. Die Lehrerverbände wollen sie, der Schulleiterverband warnt davor. Warum uns die Wissenschaft dabei nur bedingt helfen kann, zeigt eine Aufstellung von Condorcet-Autor Alain Pichard

Schulschliessung in Mauretanien. Auf der Schiefertafel steht: “Ich liebe die Schule”. Bild : Unicef Webseite

Neue Studie: Schulschliessungen helfen doch bei Corona-Eindämmung

Eine neue Studie kommt zum Schluss, dass es doch Sinn machen könnte, Kinder und Lehrpersonen nach Hause zu schicken. Dadurch sinkt die Mobilität der Bevölkerung beträchtlich.

SRF. Studien der ETH Zürich 10.1.21

 

Schulschliessungen nützen wenig

Im Kampf gegen Grippe-Epidemien ist es sehr effektiv, Schulen zuzumachen. Beim neuen Coronavirus sind aber andere Mechanismen am Werk, wie eine neue Studie zeigt.

Tagesanzeiger, Studie: Ein Forscherteam der London School of Hygiene 31.3.20

 

Corona: Welche Maßnahmen waren am effektivsten? Schulschließungen bringen überraschend viel, Ausgangsperren nur wenig

Quelle: Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation 9.6.20

 

Schulschliessungen schneiden schlecht ab

Eine Nutzen-Kosten-Betrachtung zu den angedachten Verschärfungen der Corona-Massnahmen

NZZ , Ciao Corona-Studie Kt. Zürich 11.1.21

 

Statistiker über erfolgreiche Corona-Maßnahmen: “Schulschließungen sind extrem wirksam”

Spiegel, Forscherteam Complexity Science Hub 8.8.20

 

Immunisierungsgrad geringer als erwartet – Schulen haben sich nicht zu Hotspots entwickelt

Technische Hochschule Dresden, Pressemitteilung Dresden, 13. Juli 2020

 

Wissenschaft ist immer Diskurs

Hendrik Streek, Virologe

Ich finde es schade, dass von der Wissenschaft immer eine Absolutheit verlangt wird. Also im Sinne, es ist so oder so! Das können wir gar nicht leisten. Ich würde mir wünschen, dass die Menschen merken, dass Wissenschaft ein Diskurs ist, dass wir auf Falsifikation setzen und uns bewusst sind, dass das, was wir heute sagen, sich morgen als falsch erweisen kann. Wir müssen viel mehr diskutieren. Auch interdisziplinär!

Prof. Hendrik Streeck, Virologe, phoenix-persoenlich, 16.1.21

 

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Würden bessere Schulbücher helfen, um die schlechten schulischen Leistungen der britischen Schulabgänger in Mathematik zu verbessern? Diese Frage untersuchten Wissenschaftler des National Institute of Economic and Social Research in London mit einer Studie unter dem Titel „Die Grundlagen der Arithmetik legen“, in dem sie mit Hilfe von Lehrern und Schulinspektoren in den 1990er Jahren die britischen Primarschulbücher in Mathematik mit denjenigen auf dem Kontinent (Deutschland und Schweiz) verglichen. Der Vergleich führte zu erstaunlichen Resultaten, die heute wieder aktuell sind. Lesen Sie den 2. Teil der historischen Evaluation in Grossbritannen. Autor ist – wie immer bei diesen Themen – Peter Aebersold.

Warum Lehrer aussteigen: »Ich habe das Gefühl, in einer Höhle gelebt zu haben«

Die Drittelsregel galt bis anhin in der Schweiz: Ein Drittel der Lehrkräfte tritt den Beruf gar nicht erst an, ein weiteres Drittel verlässt die Schulstuben nach zwei bis drei Jahren. Ein Drittel bleibt. In Deutschland geniessen die Lehrkräfte grosse Privilegien, weshalb die grosse Kündigungswelle bisher wohl ausgeblieben ist. Ein Artikel im Spiegel zeigt nun, dass es auch in Deutschlands Schulen Absetzbewegungen gibt.

Ein Kommentar

  1. In Deutschland machen es sich die Kultusminister leicht: Sie beharren auf offenen Schulen, verweisen auf Abstands- und Hygienemaßnahmen und sagen gleichzeitig, es sei Sache der Landkreise, dafür zu sorgen, dass die Schüler nicht in überfüllten Bussen zur Schule fahren. Ich nenne so was ein scheinheiliges Pack. Was noch fehlt, ist eine Schale Wasser, in der sie sich publikumswirksam ihre Hände in Unschuld waschen.

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