Viele unserer Leserinnen und Leser mögen sich womöglich an die verunglückte Kulturplatzsendung vom März letzten Jahres erinnern. Diese Ausgabe geriet zu einer glühenden Propagandasendung für den forcierten digitalen Unterricht. Das Problem: Es braucht vermutlich zwei Sendungen, welche alle Fake-News, Fehler und Unterlassungen der fünf Kurzreprotagen aus aller Welt richtig stellen könnten. Alain Pichard hatte in einem Brief an die Kulturplatzredaktion auf die vielen Fehler hingewiesen. Die damalige Aufzählung können Sie in unserem Blog noch einmal nachlesen.
Die Redaktion des “Kulturplatz Schweiz” lud anschliessend den Condorcet-Autor zu einem Gespräch ins Studio ein. Alain Pichard nahm Prof. Dr. Ralph Lankau von der Uni Offenburg mit. Das Gespräch verlief angeregt und man merkte, dass die beiden SRF-Journalisten bemüht waren, unsere Einwände und vor allem die Belege dafür zu hören und einzuordnen.
Man werde auf uns zukommen, hiess es, und man verabschiedete sich. Lange Zeit war von SRF nichts mehr zu vernehmen. Dann folgte am 6. April eine ECHO der Zeit-Sendung mit dem PISA-Mann Andreas Schleicher von der OECD. Er wurde als “absoluter Bildungsexperte” interviewt. Auch diese Sendung geriet wiederum zu einer ziemlich unverfrorenen Propagierung des digitalen Unterrichts (siehe: https://condorcet.ch/2020/04/bildungspolitische-plauderstunde-beim-echo-der-zeit-ein-protokoll/).
Andreas Schleicher zeichnete, unbedrängt von kritischen Nachfragen, ein blumiges und unscharfes Bild eines digitalen Unterrichts und lobte sogar die Überwachungsdiktatur China!
Auch hier reagierten nun einige Leserinnen und Leser sowie unsere Mitstreiter in Briefen und Kommentaren. Nun scheint man sich bei SRF bewusst geworden zu sein, dass es an der Zeit ist, auch der anderen Seite Gehör zu schenken. Das Echo der Zeit interviewte am Dienstag, den 9. Juni, unseren “Experten” in Sachen Digitalunterricht, Prof. Dr. Ralf Lankau.
Hören Sie den Beitrag hier:
https://www.srf.ch/play/radio/popupaudioplayer?id=09c87265-20a2-404c-9691-dc61f0d1f3ef
Mit freundlichem Gruss
Ihre Condorcet-Redaktion