23. April 2024

Bildungspolitik

Conradin Cramer zur integrativen Schule

“Wir müssen handeln. Und zwar schnell.”

Der Basler Erziehungsdirektor gibt zu, dass das Pendel wohl etwas stark in die Richtung der ausnahmslosen Integration geschwungen ist. Das soll nun korrigiert werden. Wir bringen ein Interview des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann, das in der Basler Zeitung erschienen ist.

Bildungsjournalismus heute

Es gibt immer noch zu viele Tabus in der Bildungsdebatte

Der Journalist Daniel Wahl hat sich auf Bildungsthemen spezialisiert und hat schon deshalb ein Alleinstellungsmerkmal, weil er die gängigen Bildungsnarrative der Bildungsnomenklatura hartnäckig hinterfragt. Der 54-jährige Vater von vier erwachsenen Kindern lebt im Kanton Baselland und arbeitet beim Nebelspalter. Er war selber einmal Primarlehrer in Seltisberg (BL) und kennt deshalb die Schule als Praktiker, von der Elternseite sowie als politischer Berichterstatter. Seine ersten Schritte in den Journalismus wagte er beim Gratisanzeiger Baselstab. Es folgten die Stationen Telebasel und Baz, bevor er zu seinem aktuellen Tätigkeitsfeld wechselte, dem Nebelspalter. Der Condorcet-Blog veröffentlichte schon viele seiner Berichte. Ein Grund, sich einmal mit diesem Journalisten zu unterhalten. Alain Pichard traf ihn in Basel.

Hanspeter Amstutz im Newsletter der Starken Volksschule Zürich und St. Gallen

In der Gestaltungsfreiheit der Lehrerinnen und Lehrer liegt der Schlüssel zum Schulerfolg

Condorcet-Auto Hanspeter Amstutz, mittlerweile pensionierter Volksschullehrer aus dem Kanton Zürich, Mitbegründer der Starken Volksschule Kanton Zürich, arbeitet seit Jahrzehnten daran, die Schule gegen unsinnige Reformen zu verteidigen und sie somit wieder auf die Füsse zu stellen. Alle zwei Wochen geben er und seine Mitstreiter eine Sammlung interessanter Bildungsartikel aus der schweizerischen Presslandschaft heraus. Diese werden jeweils mit einem Newsletter angekündigt. Wir weisen immer auf diesen Newsletter in unserem Lila-Kasten “Unsere Starken” hin. Für einmal aber wollen wir Ihnen, liebe Condorcet-Leserinnen und -Leser, den Newsletter als Condorcet-Beitrag in der ganzen Länge zur Verfügung stellen. Es ist unser Obulus an die einmalige Schaffenskraft dieses Pädagogen und Menschenfreundes, aber auch eine Anerkennung an die Leistung seiner Mitstreiter. Einige der vorgestellten Artikel finden Sie auch auf unserem Blog, die anderen können auf der Webseite der “Starken Schule Zürich” heruntergeladen werden.

Neue Partei in den USA

“No Labels” im Bildungsbereich ist alter Wein in neuen Schläuchen

Demokraten und Republikaner teilen sich das US-amerikanische Wahlvolk. Bisher. Seit 2010 existiert eine Bewegung, die sich NO LABELS nennt und auf Vernunft und Effizient setzt. Ihr Anliegen: Problemlösung statt ideologische Grabenkämpfe. „No Labels Group“ nennen sich die Rebellen, die 63 Kongresspolitiker unter sich zählen und Hunderttausende Aktivisten, Gewerkschaftler, Geschäftsleute. Sie eint, dass sie genug haben vom Status quo. Jenseits der Parteigrenzen und der Denkverbote will die Bewegung, die sich nun anschickt, Partei zu werden, strenge Waffengesetze durchsetzen und die Arbeit gewerkschaftlich organisierter Lehrer reformieren. Eine Kombination, die mit Sicherheit die Rechte wie die Linke aufbringt. Vor kurzem haben sie ihr Parteiprogramm veröffentlicht, in dem uns vor allem die Bildungsthesen interessieren. Die explizit links argumentierende Diane Ravitch und ihr prominenter Mitstreiter Peter Greene, ebenfalls oft in unserem Blog publizierend, können dieser Bewegung gar nichts abgewinnen, wie der folgende Beitrag zeigt.

Bildungspolitische Dystopie

Schule 2050 – Ein Gesamtplan

Unser Gastautor Professor Volker Ladenthin, der schon mehrere Beiträge zur Kompetenzorientierung hier veröffenticht hat, schickt uns einen sarkastischen Ausblick auf die schulische Zukunft in Deutschland.

Schulpolitik

Matthias Burchardt: Ich hatte die Illusion, dass die Kraft des besseren Arguments gilt.

Matthias Burchardt, Jg. 1966, hat in an der Universität zu Köln Germanistik, Philosophie, Pädagogik, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften studiert und mit dem Ersten Staatsexamen abgeschlossen. Promoviert hat er über die Anthropologie Eugen Finks. Als gefragter Referent und streitbarer Publizist vertritt er in Presse, Rundfunk und Fernsehen humorvoll und kontrovers Positionen zu PISA, Bologna und nicht zuletzt zum Digitalisierungshype. Befragt wird er von Michael Meyen, seit 2002 Professor für Allgemeine und Systematische Kommunikationswissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Matthias Burchardt ist in unserem Blog kein Unbekannter. Er ist Mitbegründer und Geschäftsführer der Gesellschaft für Bildung und Wissen, die mit unserem Blog verbunden ist und in Österreich, Deutschland und der Schweiz kritisch Stellung zu bildungspolitischen Fragen bezieht. Burchardt formuliert messerscharf und rhetorisch brillant den bildungspraktischen Nutzen einer quantifizierenden empirischen Bildungsforschung und den Verlust an Augenmaß in der Bldungspolitik.

Bürokratie und Administration

Es fehlt nicht an Lehrpersonen. Es fehlt an Lehrpersonen, die länger in ihrem Beruf bleiben wollen

Die Schulen suchen nach wie vor qualifizierte Lehrpersonen, obwohl eigentlich genügend von ihnen ausgebildet werden. Doch viele wandern ab oder reduzieren ihr Pensum. Condorcet-Autor Carl Bossard wirft den Bildungsverantwortlichen vor, die Lehrpläne zu überfrachten und den Unterricht zu bürokratisieren.

Schulen und Integration

Die Basler Kleinklassen werden verleumdet – eine Ehrenrettung

“Niemand irrt für sich allein”, schrieb der römische Philosoph Seneca vor über 2000 Jahren. “Er verbreitet seinen Unsinn auch in seiner Umgebung.”

Ist die integrative Schule am Ende?

Zeichen einer politischen Rückwärtsbewegung

Die integrative Schule ist schweizweit unter Druck. Lehrpersonen und Eltern erhoffen sich von der Rückkehr zu getrennt geführtem Unterricht bzw. Kleinklassen eine Entlastung. Was in der öffentlichen Diskussion meist ausgeblendet wird, ist der systemisch angelegte Widerspruch zwischen Segregation, Konkurrenzorientierung einerseits, und Integration andererseits. Dieser unauflösbare Widerspruch prägt den Schulalltag und liegt vielen Schwierigkeiten, mit denen sich das Schulpersonal, Eltern und Schüler in der heutigen Volksschule konfrontiert sehen, zugrunde. Fitzgerald Crain, Mitglied von Denknetz, legt in seinem Beitrag dar, weshalb man das Ziel der Integration nicht aufgeben dürfe und weshalb die Behauptung, die Integration sei gescheitert, nicht stimme.

Geschichtsunterricht

Baselland als Pionierkanton beim Geschichtsunterricht

Dem Schulfach Geschichte fehlt schweizweit ein überzeugendes Profil. Verpackt im Sammelfach RZG und ohne verbindlichen inhaltlichen Aufbau, gilt Geschichte an vielen Schulen als unattraktiv. Wie der Geschichtsunterricht sein verstaubtes Image abschütteln und das Interesse für politische Fragen wecken kann, steht im Zentrum des nachfolgenden Gastbeitrags von Hanspeter Amstutz.