28. März 2024

Blog

Interview mit einem Reformkritiker, der auch die Reformkritiker kritisiert

Die Redaktion hat geschmunzelt und von einem Altherren-Veteranen-Gespräch gesprochen. Trotzdem findet sie dieses Gespräch zwischen den beiden Reformkritikern, Lehrern und Condorcet-Autoren Alain Pichard und Res Aebi aufschlussreich. Es ist nicht nur eine kurzer Abriss über den Kamf gegen unausgegorene Schulreformen, es ist auch eine berührende Geschichte von zwei Freunden, die sich beigestanden, sich überworfen und wieder gefunden haben. Unter anderem im Condorcet-Blog.

La baignoire qui manque d’eau – oder – Frühfranzösisch ist gescheitert

Der Langnauer Sekundarlehrer und Condorcet-Autor hält das Frühfranzösisch für gescheitert und macht Vorschläge, wie es weitergehen könnte. Sein Beitrag ist zuerst im BUND erschienen.

Die Welt ist (k)eine Scheibe, Pixel sind kein Pigment oder: Über die Rückbesinnung auf die sinnliche Welt (aisthesis) zur Rückgewinnung der Handlungsfähigkeit in der Realwelt

„Medien strukturieren unsere Wirklichkeitserfahrung.“[1] Von der Schrift über Gutenbergs Buchdruck bis zu Web&App verändern (anfangs immer) „neue“ Medien kommunikative und soziale Strukturen. Aktuell sind für viele Menschen mobile Endgeräte, Web und Apps das „Fenster zur Welt“ – allerdings um den Preis des permanenten Rückkanals für personalisierte Daten[2]. Aus einer technischen Infrastruktur zur Datenübertragung, Kommunikation und Kriegsführung (!) wird ein Kontroll- und Steuerungsinstrument für die Zivilgesellschaft.[3] Weder der „unbeschränkte Digitalkapitalismus nach amerikanischem Vorbild“ noch die „orwellianische Staatsüberwachung“ wie in China[4] sind eine Option für Europa, schon gar nicht für Bildungseinrichtungen. Doch der dominante, vor allem manipulative Einfluss medialer, meist audiovisueller Kommunikation per Web ist als Teil heutiger Lebenswirklichkeit ein notwendiges Thema im Unterricht. Dabei sind Gestaltungsfächer ideal dafür geeignet, übergreifende Bildungsziele wie (Medien-)Mündigkeit, Reflexionsvermögen und Selbstverantwortung zu vermitteln, weil durch die Analyse medialer Artefakte und eigene Gestaltungspraxis der Wechsel von einer passiven Konsumhaltung in den aktiven, diskursiven und emanzipierenden Gestaltungsmodus gelingt.

Die abenteuerliche Geschichte des Dreisprachenkonzepts – ein klassisches Luftschloss

Condorcet-Autor Hanspeter Amstutz erinnert uns in seinem Beitrag noch an die Entstehungsgeschichte des Frühfremdsprachendebakels. Erkenntnisreich an seinen Ausführungen: DieRolle der Pädagogischen Hochschulen.

Mehr Schein als Sinn: Wenn Schule krank macht

Sie war mit Herzblut Klassenlehrerin. Nach sieben Jahren wurde sie arbeitsunfähig. Ein mutiger persönlicher Erfahrungsbericht von Samia Guemei.

Schau mich an – und sprich mit mir

Zwei Studien der Kaufmännische Krankenkasse (KKH) von 2020 und 2022 über Zeiträume von jeweils zehn Jahren belegen die zunehmenden Sprachdefizite und Sprechstörungen von Kindern und Jugendlichen. Diese Schwächen verhindern die persönliche Entwicklung und erschweren Bildungsprozesse, weil das Sprechen unsere primäre Form der Kommunikation und Grundlage der Teilhabe an der Gemeinschaft ist. Ein Beitrag von Condorcet-Autor Ralf Lankau.

Note «ungenügend»: Das bürgerliche Versagen in der Bildungspolitik

Die FDP fordert massive Verbesserungen an den Schulen. Und will damit wettmachen, was unter ihr – und der Schwesterpartei LDP – im Desaster geendet hat. Ob das gelingt? Daran darf man zweifeln. Ein Beitrag von Sebastian Briellmann in der BAZ.

Wie die Zürcher Bildungsbehörden sich eine wissenschaftliche Begründung für den Frühsprachenbeginn erschummelten

Die geneigten Leserinnen und Leser unseres Blogs mögen uns verzeihen, dass wir in letzter Zeit eine regelrechte Salve zum Frühfremdsprachenunterricht vom Stapel gerissen haben. Das kann bei der einen oder dem anderen schon einen «Gähneffekt» auslösen. Es kommt aber immer wieder zu neuen Erkenntnissen, unter anderem herbeigerufen von Papieren, die uns Mitarbeitenden des Condorcet-Blogs zugeschickt werden. Beim vorliegenden Papier handelt es sich um ein Gutachten, das von Prof. Dr. RUDOLF WACHTER erstellt wurde und aus dem Jahr 2004 stammt. Es führt uns zurück in die Vorgeschichte der Frühfremdsprachen in unserem Land, bzw. um die Frage, wie es möglich war, dass eine ganze Bildungsnomenklatura mitsamt Presse-und Parteienlandschaft den hanebüchenen Irrweg des Frühfremdsprachenunterrichts propagierten und damit Erfolg hatten?

Frühfranzösisch: Ein Amoklauf im bildungspolitischen Zentralmassiv

Zugegeben, es ist über weite Tele nicht neu, was Condorcet-Autor Alain Pichard zum Frühfranzösisch schreibt. Aber es handelt sich um eine kompakte Zusammenfassung eines kolossalen Irrtums, den die Verantwortlichen nun mit noch mehr Geld und Nachbearbeitungen korrigieren wollen. Sieht so die evidenzbasierte Bildungspolitik aus?

Mehrheit beurteilt den Aufwand für Frühfranzösisch als wenig sinnvoll

Seit rund 10 Jahren lernen die Primarschüler/-innen der beiden Basler Halbkantone zwei Fremdsprachen, die mit insgesamt 14 Jahreslektionen viel Zeit in Anspruch nehmen und einen Abbau der Anzahl Lektionen in anderen Fächern zur Folge hatte. Verschiedene Studien und Umfragen zeigen, dass ein früher Lernstart bei Fremdsprachen keine relevanten Vorteile bringt. Die Resultate der soeben durchgeführte Umfrage der Starken Schule beider Basel (SSbB) betreffend den Fremdsprachenunterricht an den Primarschulen sind vernichtend: Eine grosse Mehrheit sieht Handlungsbedarf.