In vielen Kitas beginnt zum Ende des Sommers die Eingewöhnung der neuen Kinder. Wer sich als Mutter oder Vater vorbereiten will, findet hier ein paar wichtige Erkenntnisse Kita-erprobter Eltern.
- Die Eingewöhnung ist für Eltern oft härter als für die Kinder.
- Ein Vollzeitkitaplatz reicht nicht für einen Vollzeitarbeitstag.
- Das Kind wird in der Kita Dinge tun, von denen man zu Hause nur träumen kann. Zum Beispiel: Brokkoli essen, aufräumen, allein einschlafen.
- Man wird Viren bekommen, von deren Existenz man vorher nichts ahnte: Hallo Gelenkschnupfen!
- “Feierabend” fühlt sich viel intensiver an, wenn man ihn auf dem Spielplatz verbringt.
- Man verliert seinen Vornamen und heißt fortan einfach: “Die Mama von …” oder “der Papa von …”.
- Plötzlich klingen “Waldausflug” oder “Rasierschaumparty” sehr viel interessanter als die Bulletpoints des nächsten Meetings.
- Verschiedene Transportmöglichkeiten für den Rückweg sind für alle Beteiligten von Vorteil: Laufrad, Buggy, Fahrradsitz, Fahrradanhänger.
- Spätestens ab dem Elementarbereich ist Zucker quasi legal.
- Bestes Gefühl: Wenn das Kind seine Erzieherin wirklich liebt.
- Man wird sehr häufig lügen. “Sie hat nur ein bisschen Husten.” – “Klar sind wir seit 24 Stunden fieberfrei.” – “Er ist wirklich immer lieb zu anderen Kindern.”
- Niemals wieder wird man ein so schlechtes Gewissen haben, als an jenem Morgen, an dem man mit den Gedanken schon bei der Arbeit war und vergessen hat, sich beim Gehen noch ein letztes Mal umzudrehen und zu winken.
- Es ist wirklich völlig egal, was das Kind anhat und wie es aussieht. Wettergerecht und waschbar sind die neuen Maximen.
- Man muss beim Abholen immer Essen am Start haben. Am besten eine Mischung aus Obst, Weizenmehlprodukten und Kinderkeksen. Was heute abgelehnt wird, kann morgen schon unbedingt verlangt werden.
- Das einzige wirklich gute Kleidungsstück wird sicher verloren gehen.
- Türkische Kinderlieder sind eine ungemein wohltuende Abwechslung.
- Die Wiedersehensfreude des Kindes beim Abholen ist jeden Tag wie ein Flughafenempfang der Liebsten nach einer sehr langen Reise.
- Andere Kitaeltern können tatsächlich auch nett sein.
- Kleine Kitakinder brauchen nachmittags keine Playdates oder Kurse. Sie brauchen nur ihre Eltern.
- Tränen beim Abschied? Kaum ist die Kitatür zu, hat sich das Kind meist schon beruhigt. Wirklich!
- Riesenschreck, wenn die Nummer der Kita auf dem Smartphone erscheint! Meistens ist es aber wirklich nichts Schlimmes.
- Das Kind ist morgens rechtzeitig und in guter Stimmung abgegeben? Herzlichen Glückwunsch, der anstrengendste Teil des Tages ist geschafft. Durchatmen.
- Neue Windeln und Wechselklamotten sind ganz klar Elternjob. Die Erzieherinnen haben schon genug zu tun.
- Feiert die Kitafeste, wie sie fallen. Es wird nie wieder so laut, bunt und chaotisch im Leben.
- Nicht jede Kita ist gut. Wenn man ein schlechtes Gefühl hat, sollte man die Betreuung kritisch hinterfragen. Das Kind kann das nicht.
- Ist die Kitaleitung offen, fröhlich, strukturiert und motiviert, wird sie ein ebensolches Team um sich scharen.
- Das Kind riecht anders nach einem Kitatag: nach irgendeinem Mittagessen oder dem Parfum des Erziehers.
- Heartbreaking: Es fühlt sich wie Verlassenwerden an, wenn ausgerechnet die tollsten Erzieher kündigen.
- Keine! Backmischungsscham! Beim! Kitafest! Eine gut sortierte Auswahl an Streuseln kann im Zweifel darüber hinwegtäuschen.
- Kind krank, Erzieher krank, Kita zu – passiert öfter, als man denkt: Für diese Fälle brauchen berufstätige Eltern nahe wohnende Großeltern oder Babysitter. Unbedingt hegen und pflegen!
- Man wird auch dann Tränen verdrücken, wenn nicht das eigene, sondern andere Kinder in die Schule verabschiedet werden.
- Es wird einen sofort am Kopf jucken, wenn eine Mail aus der Kita mit dem Betreff “Achtung: Läuse” kommt.
- Es ist Gold wert, wenn in der Kita-WhatsApp-Gruppe nicht alle Eltern, sondern nur die Elternvertreter posten dürfen.
- Ein “Danke für die tolle Woche!” wird freitags das müdeste, aber ehrlichste Erzieherlächeln hervorbringen.
Und das Kind wird wissen, was Dragqueens sind und Körpererkundungsräume erlebt haben. Toll.