Das klassische Notenmodell wird in der Stadt Luzern durch einen Kriterienraster ersetzt, wie die «Luzerner Zeitung» berichtet. Künftig sollen die Volksschulen bis zur sechsten Klasse mit Beschreibungen wie «noch nicht erreicht», «teilweise erreicht», «erreicht» und «übertroffen» arbeiten. So lasse sich das Erreichen der Lernziele wesentlich genauer bestimmen, lautet die Argumentation von David Schuler, Rektor der Volksschule Stadt Luzern: «Noten sind, das ist wissenschaftlich belegt, nicht objektiv – vergleichbar mit einem kaputten Thermometer», erklärt er.
Am Ende des Semesters sollen aber dann wieder Noten gesetzt werden. Mit anderen Worten, man codiert die Leistungen der Schülerinnen und Schüler während eines Jahrs und decodiert sie am Ende wieder in Form von Zahlen. Die scharfsinnige Erkenntnis des Schuldirektors der Volksschule in der Stadt Luzern: “Es hat mit Eltern schon immer Diskussionen gegeben, die beim Übertritt dann sogar einzelne Prüfungen und Aufgaben beanstanden. Wir werden auch weiterhin diskutieren müssen.”
Den ausführlichen Artikel können sie im Nebelspalter lesen: https://www.nebelspalter.ch/schulnoten-verschwinden-aus-den-luzerner-schulzimmern
Hätte David Schuler geschwiegen, so wäre er Philosoph geblieben. Wer nach 40 Jahren des Schuldekonstruktivismus noch weiter in die dunkle Höhle Platons absteigt, muss ja gegen den Hauptsatz des Universums verstossen – nämlich den der Kausalität. Unendlich viele Universen stehen bereit und werden benötigt, um den postmodernen Unsinn aufzunehmen. Es bleibt die Hoffnung, dass Gott mit der Produktion weiterer Universen noch nachkommt.
Wer kann helfen?
Als Schüler wurde ich vor langer Zeit im Zeugnis mit Noten von sehr gut (6), gut (5), genügend (4), ungenügend (3), schwach (2) und sehr schwach (1) beurteilt und als Volksschullehrer habe ich mein ganzes Berufsleben lang mit dieser Krücke gearbeitet.
Mit den halben Noten für das Zeugnis (z.B. 4-5) ergeben sich 11 Stufen. Was mit dem neuen System der Stadt Luzern nun aber genauer und objektiver (?) bestimmt werden soll, ist für mich nicht erkennbar. Aber auch ich kann ja noch dazulernen.
Zur These mit dem Thermometer: Es ist nicht kaputt, sondern es lässt sich mit den vielen zu überprüfenden Kompetenzen eben nicht ganz so einfach kalibrieren.
Wir lernen: Ein angeblich kaputtes Thermometer repariert man, indem man die Zahlen auf der Skala ersetzt durch Prädikate wie “recht kalt”, “ziemlich kalt”, “lauwarm” und “halbwarm”.