6. Dezember 2025

Die Zahl des Monats: 36’600

Oft wird argumentiert, dass der digitale Unterricht Kosten einsparen würde. Eine Studie der GEW behauptet, dass der nicht hinlänglich sichergestellte IT-Support sich als Achillesferse des Digitalpakts in Deutschland erweisen könne (GEW, 2019).

Enorme Kosten!

Der Stellenbedarf für IT-Support berechnet sich nach Anzahl der eingesetzten Endgeräte. Bei laut KMK  (Kultusministerkonferenz) aktuell knapp 11 Millionen Schülerinnen und Schülern in Deutschland und einem Schlüssel von einer Systembetreuer-Stelle pro 400 Endgeräten kommt man auf einen Bedarf von 27.500 IT-Stellen in Schulen. Bei einem Schlüssel von einer Support-Stelle für 300 Endgeräte (als Betreuungsschlüssel für Schulen realistischer) sind es mehr als 36.600 Stellen – für die Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt fehlen.

Allein für die Mindestausstattung der Berufsschulen, die ohne aktuelle Rechner und IT in der Tat nicht ausbilden könne, seien eine Milliarde Euro pro Jahr erforderlich, die Pakt-Gelder (Digitalpakt) damit aufgebraucht. Für allgemeinbildende Schulen würden in den kommenden fünf Jahren weitere 15,76 Milliarden Euro benötigt. Daraus ergebe sich ein Gesamtbedarf von 21,025 Milliarden Euro – eine beachtliche Differenz von rund 15 Milliarden Euro.

image_pdfAls PDF herunterladen

Verwandte Artikel

Replik: Bildungspolitik für die Kinder unterprivilegierter Schichten muss pragmatisch sein

Die beiden Codorcet-Autoren, Alain Pichard und Felix Schmutz, antworten auf den Artikel von Johannes Gruber (https://condorcet.ch/2021/07/warum-linke-bildungspolitik-vonnoeten-ist-und-warum-sie-nicht-ausreicht/er). Dabei gehen sie mit Johannes Gruber einig, dass Chancengerechtigkeit, Durchlässigkeit und der Einsatz für die unterprivilegierten Schichten unverzichtbare Prämissen unseres bildungspolitischen Handelns sein müssen. Sie zeigen aber auch auf, dass in Grubers Argumentation die wirklichen Zustände verzerrt und zum Teil auch falsch dargestellt werden, und legen den Finger auf eine unangenehme linke Wahrheit: ihr Bündnis mit neoliberalen Werten.

Fast alle schulpolitischen Maßnahmen seit dem ersten PISA-Schock sind gescheitert

Kaum eine der bildungspolitischen Maßnahmen, die seit dem ersten PISA-Schock 2001 in Deutschland ergriffen wurden, hat einen Effekt auf die Lernleistung von Schülerinnen und Schülern in Deutschland gehabt. Allenfalls rauschen manche Kinder schneller durch das Bildungssystem. Zu diesem Ergebnis kommt das MINT Nachwuchsbarometer – eine Studie unter Federführung des Bildungsforschers Prof. Olaf Köller, der die Ständige Wissenschaftliche Kommission der KMK leitet. Mit Herrn Köller haben wir allerdings wieder einer der”Brandstifter”, welche vor Jahren den Umbau unserer Schulen auf Kompetenzorientierung und Digitalisierung gefordert hatten. Ein Beitrag des deutschen Online-Magazins “News4teachers”.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert