Im Profil der Fachhochschule Nordwestschweiz liest man über Thomas Lindauer ein eindrückliches Tätigkeitsprofil. «Er hat die schweizerischen Bildungsstandards für Schulsprache sowie den Deutschschweizer Lehrplan 21 mitentwickelt. Er ist sprachdidaktischer Leiter des Sprachlehrmittels «Die Sprachstarken 2–9» und Leiter verschiedener Forschungs- und Entwicklungsprojekte. Arbeitsschwerpunkte: Kompetenzmodellierung und -messung, Curriculum- und Aufgabenentwicklung, Schreibforschung und -förderung, Rechtschreib- und Grammatik-Didaktik. Er ist in verschiedenen nationalen und internationalen Projekten zur Schul- und Unterrichtsentwicklung tätig. Zudem ist er Mitglied der internationalen Forschungsgruppe dieS (didaktisch integrierte empirische Schreibforschung) und Vertreter der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren im Rat für deutsche Rechtschreibung. Er ist Mitbegründer des «forums deutschdidaktik» – der Schweizer Vereinigung für Deutschdidaktik – und war als Ausrichter des Symposions Deutschdidaktik in Basel (2014) Mitglied des Vorstands des SDD.»
Daraus kann man für alle schulmüden Lehrkräfte, die sich im Bildungskomplex ein Auskommen suchen, eine Anleitung zimmern:
- Schritt: Man lasse sich in eine Arbeitsgruppe eines Reformprojekts – hier Lehrplan 21 – wählen.
- Schritt: Man entwickle zu den Kompetenzformulierungen ein Lehrmittel – hier «Die Sprachstarken»
- Schritt: Man erfinde für traditionelle Begriffe neue Wortschöpfungen – hier «Morphem», statt Vor- und Nachsilbe oder Präfix und Suffix.
- Man lasse sich in die Entwicklung der flächendeckenden Standardtests einspannen und sorge dafür, dass diese Begriffe in die diversen Aufgabensammlungen und Tests Eingang finden – hier: Mindsteps https://irf.fhnw.ch/handle/11654/31655.
- Dann sorge man dafür, dass diese Tools gepusht werden, z. B. indem man als Dozent für Deutschdidaktik kommende Lehrkräfte ausbilde oder Symposien für Deutschdidaktik ausrichte.
- Am Schluss ist die Auftragssicherheit gewährleistet, sowohl bei den Lehrmitteln als auch bei der Testentwicklung.
Wir gratulieren!
Alain Pichard
Ein Schreibtischtäter mehr, der dazu beiträgt, dass sich der Wert sinnvoller Ver- und Anwendung der vermittelten Schulbildung gegen Null bewegt.
“Die Sprachstarken” sind an unserer Schule Sondermüll.
Dass der Begriff Morphem überhaupt in einem Lehrplan für die Volksschule auftaucht, ist ein Irrwitz, denn er ist nur für Linguisten wichtig. Auch Benützer von Wörterbüchern kommen ohne ihn aus. Morphem bedeutet: “Kleinste Bedeutung tragende Spracheinheit”. Es gibt lexikalische Morpheme, z.B. [spiel] (bezeichnet die Wortbedeutung), und grammatische Morpheme, z.B. [st] (bezeichnet die 2. Person Singular). In “du spielst” besteht “spielst” aus den zwei Morphemen: [spiel] [st]. Auch Präfixe und Suffixe sind natürlich Morpheme, allerdings könnte in Alain Pichards Text eine ungenaue Vorstellung des linguistisch klar definierten Begriffes entstehen.