Replik
Rückgewinnung pädagogischer Freiheiten als gemeinsames Anliegen
Condorcet-Autor Hanspeter Amstutz ist einer dieser “alten weissen Männer”, die sich immer noch in den Bildungsdiskurs einmischen. Er reagiert mit einem Augenzwinkern auf die Bemerkung seines Kollegen Georg Geiger, der im Gespräch mit Alain Pichard beklagt hatte, dass es nicht gut sei, wenn nur “alte weisse Männer” im Blog schrieben.
Tagung der Ostschweizer Kinderärzte in St. Gallen zum Thema „Lerncoach oder Bandenchef“
Keine falsche Pädagogik sondern die Absenz jeglicher Pädagogik
Unsere Condorcet-Autorin Christine Staehelin trat zusammen mit dem Bochumer Professor Ricken in Rahmen der Veranstaltungsreihe der Ostschweizer Kinderärzte in St. Gallen auf. Alain Pichard war dabei und verliess die Veranstaltung mit einem wohl unerfüllbaren Wunsch.
Politischer Unterrricht
Haltung oder Selbstbefähigung – das ist hier die Frage
Alain Pichard und Georg Geiger gründeten vor 5 Jahren mit anderen Mitstreitern den Condorcet-Blog. Politisch waren sie einst links, heute politisieren sie in verschiedenen Lagern. Trotz Meinungsverschiedenheiten sind sie sich freundschaftlich verbunden. Claudia Wirz lud die beiden zum Gespräch ein. Dabei ging es um den Auftrag der Schule, die Feinbilder des Condorcet-Blogs, die Politik im Schulzimmer und die unerfreuliche Entsinnlichung des Unterrichts.
Veranstaltung in St. Gallen zum Thema Lerncoach am 25.September 2024
Lerncoach oder Bandenchef?
Seit Jahren organisieren die Kinderärzte der Ostschweiz bereits ihre legendäre Vortragreihe zur Schule und Gesellschaft. Nicht immer zur Freunde der Bildungspolitiker laden die Mediziner auch Persönlichkeiten ein, die den gegenwärtigen Reformbestrebungen kritisch gegenübergestellt sind. Auf die Veranstaltung vom 25. September freuen wir uns besonders, nicht zuletzt auch darum, weil unsere Condorcet-Autorin, Christine Staehelin eine Referentin sein wird. Die Veranstaltung ist wie immer gratis und bestens erreichbar!
Die Frage der Chancengerechtigkeit und die Schule als Black Box
Bildungsgerechtigkeit ist mehr als Chancengleichheit
Die Chancengerechtigkeit ist ein Lieblingsthema des medialen Schulbashings, findet der emeritierte Professor Walter Herzog. Er kritisiert, dass die unkritische Hinnahme des bildungssoziologischen Verständnisses von Bildungsgerechtigkeit ein politisches Klima schafft, das nach Zahlen, Daten und Indikatoren ruft, um das Bildungssystem besser zu steuern. Dabei befassen diese sich kaum mit pädagogischen Fragen, sondern überstülpen dem Bildungssystem ihre Analyseinstrumente, was zu einer Aussenbetrachtung der Schule führt, die weder deren Organisationsform noch die im Unterricht ablaufenden Prozesse in Rechnung stellt. Die Schule wird als Block Box behandelt, was den Wert bildungssoziologischer und bildungsökonomischer Analysen massiv einschränkt. In seiner unnachahmlichen Art seziert Professor Walter Herzog gängige Parolen der heutigen Bildungsdebatte.
Denkmoment
Erfolgsfaktor Lehrperson – oder: Der Pädagogische Kern
Wer Lehrerin oder Lehrer wird, folgt einer Berufung. Tief im Innern muss ein ausgeprägter, pädagogischer Kern verankert sein. Und dieser sollte vor dem Studium zur Berufsschullehrperson mit einem erweiterten Assessment evaluiert werden, findet Condorcet-Autor Niklaus Gerber.
Wolfgang Kühnels Sonntagseinspruch
Warum nicht einfach mehr Mathe am Vormittag unterrichten?
Im seinem neusten Sonntagseinspruch wundert sich Professor Wolfgang Kühnel über den tiefen Graben zwischen Theorie und Praxis bei der Erreichung der Bildungsziele. Und er mokiert sich – aber nur ein wenig.
Erziehungswissenschaftlerin zum hohen Sonderschulbedarf
Karin Stadelmann: “Die Abklärung ist ein Reizbegriff”
Die Fakten: Der Sonderschulbedarf für Kinder steigt seit einiger Zeit stetig an (Ein Beispiel von vielen: Statistik zur Sonderpädagogik Kanton Zürich). Gemeinden investieren Jahr für Jahr mehr Geld in ihre Schulen, während die Wartezeiten für Abklärungen von Kindern Rekordhöhen erreichen und die Diagnose “Verhaltensauffälligkeiten” zunehmen. Warum das wichtig ist: Die Frage, woher der erhöhte Sonderschulbedarf kommt, ist äusserst umstritten. Faktoren wie die Digitalisierung, der integrative Unterricht und moderne Erziehungsmethoden spielen eine bedeutende Rolle. Der “Nebelspalter” hat Karin Stadelmann zu diesem Thema befragt.
Denkmoment
Faktenwissen und Beurteilungskompetenz – oder: Wo liegt ein Bildungsfokus?
An den Bildungsinstitutionen mit angeblich moderner Pädagogik und Didaktik gilt Faktenwissen als verzichtbar. Dieses wird – so lassen sich namhafte Stimmen vernehmen – geradezu als schädlich betrachtet. Die Hirne der Kinder und Jugendlichen dürften keinesfalls damit belastet werden. Schliesslich gehe es um Kompetenzen und Emotionen .
Neue Autorität
«Neuer Wein in alten Schläuchen?»
In den Volksschulen greift die «Neue Autorität» um sich. Der systemische Grundansatz lautet «Respekt statt Gewalt». Zu den zentralen Konzepten gehören Präsenz und gewaltloser Widerstand. In den Aspekten geht es um Werte, Beziehungen, aktive Präsenz, Unterstützung, Transparenz, wachsame Sorge und Deeskalation. – Gehörten diese Schwerpunkte bisher nicht in das Leitbild jeder pädagogischen Institution? Eine Analyse von Niklaus Gerber.