Eine unglaubliche Lehrerentlassung
Kadavergehorsam statt Pädagogik
Die Seelandgemeinde Pieterlen sorgt wieder einmal für Schagzeilen. Nachdem eine pensionierte Schulleiterin und ein Dutzend Pensionierte diese Schule «gerettet» hatten, indem sie für ordentlichen Unterricht und praxisnahe Schulentwicklung sorgten, haben die alten Seilschaften wieder das Zepter übernommen. Ein Lehrer, der sich in der Presse äusserte, wurde entlassen und wie ein Schwerverbrecher aus dem Unterricht entfernt. Pikant: In dieser Schule arbeitet immer noch Condorcet-Mitbegründer und -Autor Alain Pichard. Der will sich nicht zu diesen Vorgängen äussern. Dafür tun es zwei andere: SVP-Grossrat Mathias Müller und SP-Grossrätin Oriana Pardini. Normalerweise diskutieren die beiden immer in einem Pro und Contra-Setting im Bieler Tagblatt. Dieses Mal sind sie sich erstaunlich einig.
Geleitete Schulen
Die Allmacht der Schulleitungen und ihre Schattenseiten
Die Einführung der «geleiteten Schulen» gab seinerzeit viel zu reden. Die einen sahen in der Hierarchisierung einen weiteren Schritt in die Ökonomisierung der Bildung, die anderen hielten ihn für dringend notwendig, um die Schulstrukturen zu professionalisieren. Die Entwicklung gebe zu denken, meint Jürg Wiedemann, Gründer der Starken Schule beider Basel.
Von diffusen Ängsten und mutiger Klarheit
Dem Gegner diffuse Ängste vorzuwerfen, ist ein altes Muster der Diskursstrategie, wenn die eigenen Argumente nicht überzeugen. In den Auseinandersetzungen um den Lehrplan 21 ist dieser rhetorische Zweihänder oft angewendet worden. Ein Blick zurück und der Vergleich mit der heutigen Situation ist reizvoll. Condorcet-Autor Alain Pichard erinnert sich und dreht den Spiess um!
