Das heutige Zitat ist nicht mehr ganz neu. Es stammt aus der Studie zu Frühenglisch der Professorin Dr. Simone Pfenninger und ihres Kollegen Dr. David Singleton (2016). Sie resümierten damals: Frühenglisch bringe nichts. Diesem Zitat kann aber auch eine gewisse Allgemeingültigkeit nicht abgesprochen werden.
Die Linguistin Prof. Dr. Simone Pfenninger wies nach, dass Frühlerner keine Vorteile gegenüber Spätstartern haben. Sie arbeitet heute an der Universität Salzburg.
“Schließlich, und vielleicht am wichtigsten, stellt sich die Frage des möglichen Gesichtsverlusts; Bildungspolitiker sind nicht bereit, eine Intensivierung des Fremdsprachenunterrichts über kürzere Zeiträume später im schulischen Lehrplan (d.h. in der Sekundarschule) in Betracht zu ziehen, da dies mit ziemlicher Sicherheit als ‘Rückzieher’ und als Eingeständnis des Scheiterns der neuen Bildungsgesetze betrachtet würde”.
Mit einem Paukenschlag melden sich FDP und SVP zurück in der Bildungspolitik. Rechnen, Lesen und Schreiben sollen in der Volksschule wieder an erster Stelle stehen. Die schulische Integration sämtlicher Schülerinnen und Schüler in die Regelklassen wird abgelehnt und bei den Frühfremdsprachen soll es zu einem grossen Aderlass kommen. Ziel ist es, den Sinkflug unserer Volksschule abzubrechen und mit einer Konzentration aufs Wesentliche dem Leistungsgedanken wieder Auftrieb zu geben, schreibt Condorcet-Autor Hanspeter Amstutz.
Die Redaktion des Condorcet-Blogs führt eine neue Rubrik ein. Einmal im Monat beschäftigt sie sich mit einer Zahl, die im aktuellen Bildungsgeschehen Aufmerksamkeit erregt. Den Beginn macht die Zahl 59.5%!
Schwanz einziehen geht halt nicht.