Buchtipp: Mario Andreotti – Die Struktur der modernen Literatur

Professor Mario Andreotti ist ein treuer Leser des Condorcet-Blogs und hat für diesen auch schon geschrieben. Er ist aber auch ein namhafter Buchautor und ein ständiger Warner vor dem Sprachzerfall. Die Redaktion empfiehlt ihren Leserinnen und Lesern die Lektüre dieses Buches wärmstens.

Professor Mario Andreotti: Gute Literatur lässt bewusst Lücken.
Die 6. Auflage: Ein Buch von unendlicher Brauchbarkeit (Martin Walser).

Mario Andreotti ist Germanist. Ein Germanist ist zwangsläufig auch Pessimist. Er muss täglich mit ansehen, wie der Gegenstand seines Interesses missverstanden, misshandelt, zugrunde gerichtet wird. Ein guter Germanist ist deshalb ein steter Warner vor dem Niedergang, unbequem bis zur Lästigkeit. Nun ist die 6. Auflage des Buches “Die Struktur der modernen Literatur” erschienen. Kein Geringener als Martin Walser beschreibt das Buch von Mario Andreotti als “ein Buch unendlicher Brauchbarkeit”.

Sein Verlag schreibt: Wer moderne Erzählungen, moderne Gedichte, etwa einen Roman von Franz Kafka oder ein Gedicht von Paul Celan, liest, ist häufig ratlos, weil ihm der Zugang zu solch künstlerisch neuartigen Texten fehlt. Hier setzt der vorliegende Band an, indem er literarische Kategorien aufzeigt, mit denen sich das wirklich Neue moderner Texte adäquat beschreiben lässt. Der Band berücksichtigt über die klassische Moderne hinaus auch die jüngsten Entwicklungen innerhalb der Post- und der Spätmoderne: von den subkulturellen Formen der Literatur (Pop, Beat, Rap, Slam Poetry) bis zur digitalen Literatur (Hypertext, Handy-Roman). Andreottis Buch wendet sich, schon seiner leserfreundlichen Darstellung und vielen Textbeispiele wegen, an ein breites literarisch interessiertes Publikum, aber auch an Autorinnen und Autoren, die nach neuen Formen des Schreibens suchen. (Verlagsbeschreibung)

Und der Autor meint: “Gute literarische Texte sind Texte, die immer wieder aussparen, verschweigen, so dass der Leser die ‚Leerstellen‘ selber ausfüllen muss. Sie bleiben in ihrem ‚Sinn‘ offen, provozieren durch Anspielungen und Verweise verschiedene Deutungsmöglichkeiten und begrenzen diese zugleich. Dadurch regen sie den Leser zur Deutung, zur Reflexion über das Gelesene an. Es gilt, jede Mechanik und eindeutige Vorhersehbarkeit zu vermeiden. “

Eine tiefergehende Rezension wird in Bälde auf diesem Blog erscheinen.

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