22. Dezember 2024
Ausbildungsberufe

Wo man ohne Studium überraschend gut verdient

Wer gut verdienen will, muss studieren? Von wegen! In diesen zehn Ausbildungsberufen verdienen Angestellte deutlich mehr als viele Akademiker. Wir veröffentlichen hier einen Artikel, der zuerst in der ZEIT erschienen ist. Autor ist David Gutensohn.

Mehr als 2,8 Millionen Menschen in Deutschland studieren. Einige erhoffen sich nicht nur ein schönes Studentenleben, sondern später auch einen gut bezahlten Beruf. Und ja, nach Zahlen des Statistischen Bundesamts verdienten Akademikerinnen und Akademiker im vergangenen Jahr im Schnitt mehr als jene, die eine Ausbildung abgeschlossen haben.

Bachelor-Absolventen erhielten durchschnittlich 4791 Euro brutto im Monat, nach einem Master 6448 Euro brutto. Und wer promoviert hatte, verdiente noch mal rund 2000 Euro mehr – zumindest im Schnitt. Das ist deutlich mehr als das, was Menschen mit einer Ausbildung erhielten: 3714 Euro im Monat.

Gastautor David Gutensohn, Autor bei der ZEIT

Doch das gilt nur für den Durchschnitt aller Jobs – es gibt, wie eine Datenanalyse von ZEIT ONLINE zeigt, auch Akademikerinnen und Akademiker, die in ihren Berufen vergleichsweise wenig verdienen. Etwa Sozialarbeiter, Dolmetscherinnen oder Schauspieler. Und es gibt Ausbildungsberufe, in denen sehr gut verdient wird – und zwar in vielen Branchen. Zehn davon stellt ZEIT ONLINE vor.

Fluglotsin

Der Job: Sie sitzen in einem Tower oder Kontrollzentrum, überblicken Radarsysteme und sprechen mit Pilotinnen und Piloten, die Tausende Meter über Ihnen fliegen. Fluglotsen sorgen dafür, dass Flugzeuge im Himmel ausreichend Abstand zueinander haben. Sie koordinieren, wann Pilotinnen die Triebwerke starten dürfen. Ohne die Lotsen geht am Flughafen nichts, deshalb werden sie für ihre Arbeit besonders gut bezahlt.

Die Ausbildung: Es gibt keinen anderen Beruf, in dem man ohne Studium so viel verdient. Wer Fluglotsin oder Fluglotse werden will, absolviert laut der Deutschen Flugsicherung (DFS) in der Regel 12 bis 16 Monate lang eine theoretische Ausbildung und lernt alles, was man zum Luftrecht, Flugzeugtypen oder Sprechfunk wissen muss. Gleichzeitig übt man an einem Simulator verschiedenste Szenarien und trainiert Abläufe.

In der Zeit erwirbt man sechs Lizenzen, um später als Radarlotse arbeiten zu dürfen. Und sechs weitere für den Job als Koordinationslotse. Danach geht es für bis zu 24 Monate ins Kontrollzentrum, um das Erlernte umzusetzen. Unter Aufsicht werden die Auszubildenden auf die Arbeit vorbereitet. Anschließend absolvieren sie Prüfungen und starten in den Beruf. Klingt machbar, doch es ist ziemlich schwer, an einen der begehrten Ausbildungsplätze zu kommen. Dafür muss man ein aufwendiges Aufnahmeverfahren mit kognitiven Tests und Rechenaufgaben durchlaufen – und wenn man durchfällt, darf man es nicht mehr wiederholen. Ein Quereinstieg oder eine stark verkürzte Ausbildung ist in diesem Beruf deshalb nicht möglich.

Schwierigkeitsgrad: Hoch. Der Job als Fluglotsin ist komplex, auch wenn es dafür kein Studium an einer Hochschule braucht. Man muss sich gut konzentrieren können und schnell Entscheidungen treffen, schließlich können durch einen Fehler Menschen sterben.

Gehalt: Laut aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit kann man als Fluglotse mit einem durchschnittlichen Verdienst von mehr als 7000 Euro brutto im Monat rechnen.

Mechaniker

Der Job: Mechaniker bauen Maschinen und sind dafür verantwortlich, sie regelmäßig zu warten und notfalls zu reparieren. Sie werden in den unterschiedlichsten Bereichen eingesetzt, beispielsweise als Fein- oder Anlagenmechaniker in Fabriken, auf Schiffen, Ölplattformen oder in Betrieben, die Holz oder Metall verarbeiten. Menschen in diesen Jobs müssen präzise arbeiten und die Abläufe von Maschinen verstehen. Sie sind in Zeiten des Fachkräftemangels besonders gefragt – etwa um Industrieroboter zu warten, Wärmepumpen zu reparieren oder Motoren zu bauen.

Die Ausbildungen: Auch wenn die Fachrichtung entscheidend ist, ähneln sich die Mechaniker-Ausbildungen. Die Ausbildungszeit dauert laut Angaben der Industrie- und Handelskammer meistens dreieinhalb Jahre und besteht sowohl aus theoretischen Bereichen wie Unterricht in Physik und Mathematik als auch aus einem Praxisteil in einem Unternehmen. Das kann ein Betrieb aus der Metallverarbeitung oder Autoindustrie sein, aber auch ein spezielles Ausbildungsschiff. Überall, wo Menschen mit Maschinen arbeiten, braucht es Angestellte, die die Geräte verstehen und überwachen. Ein Quereinstieg ist hier kaum möglich, die Ausbildungsdauer wird nur selten verkürzt.

Schwierigkeitsgrad: Komplex, aber erlernbar, wenn man sich für Technik interessiert und Lust hat, sich mit modernsten Geräten auseinanderzusetzen.

Gehalt: Als Anlagenmechaniker erhält man im Mittel 3776 Euro, der Feinmechaniker erhält rund 200 Euro mehr im Monat. Noch besser verdient man als Maschinenbaumechaniker (4224 Euro) oder als Schiffsmechanikerin (4273 Euro).

Bank- und Versicherungskauffrau

Der Job: Wer gerne mit Menschen zu tun hat und sie berät, eignet sich als Bankkaufmann oder Versicherungskauffrau. Erstere arbeiten in Banken und eröffnen für Kunden Konten oder bewilligen Kredite. Sie beraten Kundinnen dabei, wie sie ihr Geld investieren können, und erstellen Finanzpläne.

Versicherungskaufleute kümmern sich um Fragen wie: Was ist die passende Altersversicherung, welche Unfallversicherung ist die beste und was kostet eine Haftpflichtversicherung? Außerdem bearbeiten sie Schadens- und Leistungsfälle – und sind damit oft am Computer tätig.

Die Ausbildungen: Wer Bankkauffrau werden will, wird meist dual ausgebildet, wie eine Übersicht der Industrie- und Handelskammer zeigt. Also sowohl in einer Filiale als auch in einer Berufsschule. Das dauert meistens drei Jahre. In der Theorie lernt man das Steuerrecht kennen und beschäftigt sich mit dem Rechnungswesen. In der Praxis wird man im Umgang mit Kunden und IT-Systemen geschult. Ähnlich ist das bei Versicherungskaufmännern, die auch drei Jahre lang in der Schule und in einem Betrieb ausgebildet werden. Wer zuvor schon einen anderen Beruf im Vertrieb oder der Kundenberatung erlernt hat, kann sich laut der Sparkasse oder der HDI-Versicherung auch für einen Quereinstieg mit verkürzter Ausbildungszeit bewerben.

Schwierigkeitsgrad: Wer sich für Zahlen interessiert, kann sich das Wissen in den Jahren aneignen. Aber ein gewisses Talent, mit Menschen umzugehen, sollte man mitbringen.

Gehalt: Als Versicherungskaufmann verdient man im Mittel 5146 Euro im Monat. Die Bankkauffrau erhält etwas mehr: 5356 Euro.

 

VOM LABOR BIS IN DIE VERWALTUNG

Laborant

Der Job: Sie arbeiten eng mit Naturwissenschaftlern und Ingenieurinnen zusammen und sind in einem Labor dafür zuständig, organische Stoffe und chemische Prozesse zu prüfen und zu verarbeiten. Laboranten sind häufig an Universitäten angestellt, arbeiten aber auch in der Industrie, etwa in Forschungsabteilungen von Pharmakonzernen. Wo auch immer sie eingesetzt werden, müssen sie penibel arbeiten, da sie oft für die Qualitätssicherung zuständig sind. Besonders genau müssen Laborantinnen und Laboranten sein, wenn sie ihre Messergebnisse protokollieren und am Computer auswerten – auch, weil sie häufig mit gefährlichen Stoffen arbeiten.

Die Ausbildungen: Egal, ob man sich nun zum Chemielaborant, zur Lacklaborantin oder einem Physiklaboranten ausbilden lässt: in der Regel dauert das laut der Technischen Universität Berlin drei bis vier Jahre lang. In der Berufsschule lernt man, Stoffe zu untersuchen und was dabei alles berücksichtigt werden muss. Auf dem Stundenplan stehen Fächer wie Physik, Chemie und Wirtschaftskunde. Im Betrieb geht es darum, mit den unterschiedlichen Stoffen seines Bereichs umzugehen, man macht Versuche und dokumentiert sie akribisch.

Schwierigkeitsgrad: Wer sich in der Schule gerne mit Naturwissenschaften beschäftigt und darin gute Noten hat, hat einen entscheidenden Vorteil. In der Regel wird ein Abitur vorausgesetzt, um einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Zusätzlich dazu sollte man sich fokussieren können und ein technisches Verständnis mitbringen. Den Rest lernt man in der drei- bis vierjährigen Ausbildung. Ein Quereinstieg ist aufgrund der komplexen Anforderungen beinahe ausgeschlossen.

Gehalt: Als Chemielaborantin verdient man im Mittel 4215 Euro im Monat. Etwas mehr erhalten der Lacklaborant (4404 Euro), und die Physiklaborantin (4460 Euro).

Immobilienverkäufer

Der Job: Sie erfüllen anderen den Traum vom eigenen Haus oder der schönen Stadtwohnung. Immobilienmakler bringen Verkäufer oder Vermieter mit Käuferinnen oder Mietern zusammen. Sie erstellen Exposés, organisieren Besichtigungen, formulieren Kauf- und Mietverträge und arbeiten in der Regel auf Provisionsbasis. Sie erhalten also eine Prämie oder einen festen Prozentsatz der Verkaufssumme.

Doch in dem Job geht es nicht nur ums Vermitteln und Verkaufen. Man kann sich auch auf gewerbliche Gebäude und deren Verwaltung spezialisieren. In dem Fall ist man erster Ansprechpartner für Schadensmeldungen, Jahresabrechnungen und kümmert sich um sonstige Anliegen der jeweiligen Mieter.

Die Ausbildungen: Wer Lust hat, mit Immobilien zu arbeiten, muss lernen, den Markt zu beurteilen und Häuser und Wohnungen zu begutachten. Das lernt man laut der Industrie- und Handelskammer in einer meist dreijährigen Ausbildung, die in vier Gebiete unterteilt ist. Im ersten Block erfahren Auszubildende, wie sie Immobilien einschätzen, Besichtigungen organisieren oder Verhandlungen führen. Im zweiten Teil üben sie, wie sie Bauprojekte planen, begleiten und Kosten kalkulieren. Anschließend bildet man sie im Bereich Marketing und Werbung aus, damit sie Objekte möglichst gut verkaufen können. Im letzten Teil der Ausbildung geht es um kaufmännisch-verwaltenden Tätigkeiten – also darum, wie man Angebote einholt, Verträge aufsetzt oder Rechnungen erstellt.

Schwierigkeitsgrad: Wer gerne kommuniziert und sich vorstellen kann, in seinem Job Kunden etwas zu verkaufen, eignet sich gut für diesen Beruf. Auch hilft es, sich für Immobilien und deren Werte zu interessieren – dann sollte die Ausbildung durchaus schaffbar sein. Auch für Quereinsteiger ist es möglich, sich zu bewerben und sich zum Immobilienkaufmann weiterzubilden.

Gehalt: Wer als Immobilienkaufmann arbeitet, kann im Schnitt von einem Verdienst von 3922 Euro ausgehen.

Verwaltungsangestellter

Der Job: Ohne sie geht im öffentlichen Dienst nichts. Verwaltungsfachangestellte bearbeiten Anträge, erstellen Urkunden oder Ausweise und sind Ansprechpartner für alle Anfragen. Ob im Jobcenter, im Bezirksamt, bei einem Versicherungsträger oder in Ministerien: Sie sind durch den Kontakt mit Kundinnen und Kunden oft das Gesicht der Behörde und arbeiten ab und zu auch im Außendienst.

Ihre Aufgaben sind, je nach Arbeitgeber, vielfältig und umfassen alles, was die jeweilige Verwaltung anbietet. Häufig werden sie auch im Personalwesen eingesetzt und sind für Stellenausschreibungen, Arbeitsverträge, Personalakten und Gehaltsabrechnungen verantwortlich – dann arbeiten sie eher intern für die Beschäftigten und weniger nach außen mit Kundenkontakt.

Die Ausbildungen: Wer einen sicheren Job in einer Verwaltung sucht, kann sich, beispielsweise bei der Stadt Berlin, in zwei bis drei Jahren dazu ausbilden lassen. Im Verwaltungsunterricht lernt man alles über das Personal- und Rechnungswesen, auch das Verwaltungsrecht und Wirtschaftslehre sind wichtige Bestandteile der Theorie. Die Ausbildung findet meist dual statt, sodass man Blockunterricht hat und früh für praktische Arbeit in verschiedenen Behörden und Ämtern eingesetzt wird. Man kann also schnell feststellen, ob der Berufsweg wirklich zu einem passt. Ein Quereinstieg ist je nach Arbeitgeber möglich, beispielsweise in zwei statt drei Jahren – bei entsprechendem Vorwissen.

Schwierigkeitsgrad: Klassische Fleißarbeit! In der Schulzeit wird man nicht wirklich auf diesen Ausbildungsgang vorbereitet. Viele Schulabgängerinnen starten also bei null, wenn sie das Rechnungs- oder Personalwesen kennenlernen. Wer präzise arbeitet und Vorschriften gerne umsetzt, kann in der Ausbildung alles Wichtige erlernen.

Gehalt: Als Verwaltungsfachangestellte verdient man im Mittel 3873 brutto im Monat. Doch das Gehalt schwankt je nach Einsatzort stark. Als Sozialversicherungsfachangestellte kann man mit 4398 Euro im Monat rechnen. Ein Verwaltungswirt kann auch den gehobenen Dienst anstreben und 5587 Euro monatlich verdienen. Auch ist eine Verbeamtung im Laufe der Berufszeit möglich.

 

VON DER PFLEGE BIS ZUR WERBUNG

Programmiererin

Der Job: Sie erstellen die Software hinter Buchhaltungsprogrammen, entwickeln Apps oder Websites und sind Ansprechpartner, sobald etwas mit den Tools nicht funktioniert: Softwareentwickler, Programmierer oder Fachinformatiker sind mittlerweile in vielen Branchen gefragt und längst nicht nur in Start-ups oder IT-Firmen angestellt. Sie arbeiten ebenso im Bankensektor, in der Automobilindustrie oder im Gesundheitswesen. Sie beschäftigen sich mit Algorithmen, SEO-Ergebnissen und künstlicher Intelligenz.

Die Ausbildungen: Fachinformatiker wird man in der Regel in drei bis vier Jahren, wie Angaben des IT-Dienstleistungszentrums zeigen. Schon in der Ausbildung spezialisiert man sich auf einen von vier Fachbereichen: Anwendungsentwicklung, Systemintegration, digitale Vernetzung oder Daten- und Prozessanalyse. Währenddessen lernt man, wie man Produkte und Prozesse optimiert, Fehler in Anwendungen behebt und wie Programmiersprachen funktionieren. Auch beschäftigt man sich mit Rechnersystemen und klassischen IT-Aufgaben wie der Wartung, Installation und Reparatur von Computern und anderer Hardware.

Als Softwareentwickler wiederum entwirft und programmiert man Software. Dazu sucht man mit mathematischen Modellen Lösungen und konzipiert eine Datenbank oder ein hilfreiches Programm. Dabei muss man stets den Datenschutz beachten. Je nach Auftrag implementiert man das Programm anschließend beim Kunden und beantwortet alle relevanten Fragen. In beiden Jobs ist auch ein Quereinstieg möglich, wenn Programmierer oder Informatiker entsprechende Fähigkeiten nachweisen können. Einzelne Institute bieten verkürzte Ausbildungen oder Umschulungen an.

Schwierigkeitsgrad: Wer sich gerne mit Computern beschäftigt und sich vorstellen kann, den Arbeitsalltag vorm Rechner zu verbringen, ist hier richtig. Ein gewisses Vorwissen und Interesse an Programmiersprachen wie C++ oder Java sollte vorhanden sein.

Gehalt: Als Fachinformatiker verdient man im Mittel 4483 Euro. Softwareentwickler bekommen laut Daten der Bundesagentur für Arbeit sogar 5858 Euro.

Pfleger

Der Job: Ja, auch im sozialen Bereich gibt es unterschätzte und mittlerweile gut bezahlte Berufe. In kaum einer Branche haben sich die Gehälter in den vergangenen Jahren seit der Pandemie besser entwickelt als in der Pflege. Wer in der Krankenpflege, der Kinderkrankenpflege oder der Altenpflege arbeitet, hat viel Verantwortung und ist für Menschen zuständig, die Hilfe brauchen. Ob in der Klinik, im Pflegeheim oder in der ambulanten Betreuung: Wer in diesen Jobs arbeitet, tut etwas Sinnstiftendes.

Die Ausbildungen: Seit einigen Jahren gibt es für diesen Bereich keine getrennten Ausbildungen mehr. Stattdessen werden Altenpfleger, Kinderkrankenpfleger und Krankenpfleger zusammen ausgebildet und können sich dann noch auf ihre Bereiche spezialisieren. Kurz: Man wird Pflegefachmann oder -frau. Die Ausbildung findet in Pflegeschulen, aber auch mit praktischen Phasen in Kliniken und anderen Einrichtungen statt. Sie dauert in Vollzeit nach Angaben der Caritas drei Jahre.

In Schule und Praxis lernen Auszubildende, wie man Blut abnimmt, Menschen wäscht und mit Nahrung versorgt, wie man Wunden pflegt und Infusionen legt. Sie werden darin geschult, wie sie Medikamente verabreichen und Pflege richtig dokumentieren. Das geht auch im Quereinstieg – Einrichtungen und Träger wie die Johanniter werben offen damit, Seiteneinsteiger einzustellen und dementsprechend zu schulen.

Schwierigkeitsgrad: Wer sich für Menschen und Medizin interessiert, ist in diesem Job gut aufgehoben. Die Arbeitsbedingungen sind aufgrund des Personalmangels in der Branche oft hart, dessen sollte man sich vorher bewusst sein.

Gehalt: Als Pflegefachmann verdient man im Schnitt 3901 Euro brutto. Es gibt die Option, Stationsleitung zu werden und noch etwas mehr zu verdienen.

Handwerkerin

Der Job: Wer sich die Hände schmutzig macht, verdient wenig? Mit Blick auf die Gehälter scheint das ein Vorurteil zu sein. Auch im klassischen Handwerk kann man, ohne ein Studium absolviert zu haben, ordentlich verdienen. Das tun zum Beispiel diejenigen, die Mauern, Brunnen, Gleise oder Straßen bauen. Sie sind die Gutverdiener unter den Handwerksberufen.

Die Ausbildungen: In der sehr praxisnahen Ausbildung lernen angehende Maurer, Brunnenbauer oder Gleis- und Straßenbauer alles über den Umgang mit Steinen, Zement, Asphalt oder Beton. Sie bekommen vermittelt, wie sie Baustellen errichten und sichern, wie sie Ablaufpläne erstellen und einhalten. Und wie sie die Fortschritte der Arbeit richtig dokumentieren. Ihr Können und Wissen wird in einer Zwischen- und einer Abschlussprüfung geprüft. Insgesamt dauert die jeweilige Ausbildung laut dem Deutschen Handwerkskammertag meistens drei Jahre. Aufgrund des Fachkräftemangels sind Betriebe offen für Quereinsteiger, sie bieten häufig dementsprechende Ausbildungen an.

Schwierigkeitsgrad: Ein körperlich anstrengender Beruf, für den man gemacht sein muss. Das Schöne: Am Ende des Arbeitstags sieht man meistens ein Ergebnis und spürt, dass man etwas geschafft hat. Doch manche schaffen diesen Job nicht bis zum Rentenalter, man braucht also rechtzeitig einen Plan B.

Gehalt: Ein Maurer verdient im Mittel 3543 Euro, ein Straßenbauer rund 200 Euro mehr und damit ähnlich viel wie ein Gleisbauer. Am meisten verdient man, wenn man im Tiefbau angestellt ist – 4121 Euro im Monat.

Marketingkaufmann

Der Job: Wer sich für Produkte begeistern kann und Lust hat, sie zu bewerben, auch. In diesem Job analysieren Menschen den Markt, erarbeiten Konzepte und denken sich Werbeslogans und Kampagnen aus.

Dafür muss man kreativ sein und sich gut organisieren können: Marketingkauffrauen berechnen Kosten, erarbeiten Finanzpläne, holen Angebote ein und kümmern sich oft um die Buchhaltung ihrer Projekte. Manche Werber arbeiten auf Provisionsbasis oder selbstständig, andere sind in Agenturen fest angestellt.

Die Ausbildung: In der dualen Ausbildung lernt man laut der Industrie- und Handelskammer in drei Jahren verschiedene Kommunikationsmodelle kennen. Man erfährt, wie ein Markenimage entsteht und welche Werbemaßnahmen sinnvoll sein können. Im Wirtschaftsunterricht lernt man, ob eine Maßnahme profitabel ist und wie Verluste bei teuren Kampagnen vermieden werden. Auch im Verlags- und Urheberrecht bekommt man Grundlagen vermittelt. Im Betrieb wiederum wird man an aktuellen Projekten beteiligt, lernt, was eine Zielgruppe ist und wie Marktforschung funktioniert. Wer bereits in der Kommunikation oder im Journalismus gearbeitet hat, kann hier als Quereinsteiger anfangen und die nötigen Weiterbildungen machen.

Schwierigkeitsgrad: Menschen, die gerne kreativ arbeiten und mit Kunden sprechen, könnten in der Werbeindustrie gut aufgehoben sein. Ein gewisses technisches Verständnis ist wichtig, da man oft mit Präsentationen arbeitet und Inhalte digital gestaltet. Auch sollte man offen dafür sein, mehrere Projekte gleichzeitig zu betreuen und sich zu vernetzen, um neue Kunden zu akquirieren.

Gehalt: Als Marketingfachkraft kann man mit einem Gehalt von 4124 Euro im Monat rechnen. Je nach Agentur und Arbeitgeber kann der Verdienst auch deutlich darüber hinausgehen.

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