24. April 2024
Gründung des Condorcet-Blogs vor vier Jahren

Wer hätte das gedacht!

Heute vor vier Jahren, am 18. Mai 2019, wurde der Condorcet-Blog von Professoren, Lehrkräften, Publizistinnen und Bildungsinteressierten in Bern gegründet. Ein kleines Selbstlob!

Yasemin Dinekli, Mittelschullehrerin in Zürich, Condorcet-Autorin und Präsidentin des Trägervereins: Drei wagemutige Entscheide

Wohl kaum einer der Gründer des Condorcet-Blogs hätte wohl erwartet, dass der Blog in vier Jahren so prosperieren sollte. Geplant als «Lagerfeuernische des kritischen Diskurses» mit einem Startkapital von 24’000 Fr. hat sich unsere Webseite zu einer vielbeachteten und oft zitierten Bildungsplattform entwickelt, wo man auch Beiträge lesen kann, die sich nicht unbedingt in den allgemein akzeptierten Bildungsduktus einfügen. Die Gründermütter und -väter trafen im Vorfeld drei wegweisende Entscheide.

  1. Wir widmeten unseren Blog dem Philosophenpaar Jean-Marie de Condorcet und seiner Frau Sophie de Condorcet. Diese bedeutenden, aber im deutschen Sprachraum weithin unbekannten Persönlichkeiten symbolisieren unsere Ziele: einen liberalen, demokratischen Diskurs anzustreben, sich für eine gute Bildung für alle einzusetzen und divergente Meinungen zuzulassen.
  2. Unsere Redaktion und auch die Autorenschaft wird von linken, liberalen und rechtskonservativen Persönlichkeiten getragen, die sich zuhören, die miteinander streiten und die sich für eine gute Bildung für alle einsetzen.
  3. Der BiIdungsblog soll alle Beteiligten des Bildungssystems in den Diskurs einbeziehen. Der Professor diskutiert mit der Kindergärtnerin, die Sekundarlehrerin mit dem Bildungspolitiker, der Schüler mit der Primarlehrerin und die Eltern mit dem Bildungsforscher.

    Bilder aus dem Gründungstreffen: Alain Pichard
Bernard Schneuwly

Allan Guggenbühl

So lesen wir neben ausserordentlich komplexen Fachartikeln auch pointierte Meinungen, humoristische Einlagen und unterhaltsame Anekdoten.

Wir sind vernetzt mit den Starken Schulen im Lande, mit dem Diane Ravitch-Blog in den USA und mit der Gesellschaft für Bildung und Wissen. Mittlerweilen schreiben über 50 Autorinnen und Autoren für unseren Blog.

Jeden Tag klicken zwischen 200 bis 800 User unsere Webseite an, sehr oft wird er auch in den Medien zitiert. So löste er auch politische Wendungen aus, wie z. B. die Entlastung der Klassenlehrkräfte oder die Überprüfung des Frühfranzösisch.

Alles also in bester Ordnung? Beileibe nicht! Zu wenig junge Lehrkräfte, immer noch zu wenig Frauen und eine permanente Überlastung der Redaktion. Sie sind herzlich eingeladen mitzuwirken!

Was erwartet uns? Im Sommer planen wir einen tüchtigen Ausbau mit vielen Neuerungen. Lassen Sie sich überraschen!

Für die Redaktion und den Trägerverein

Yasemin Dinekli

 

Verwandte Artikel

Toni Brunner, Blochers Kuh und der Menzi Muck von Paul Accola

Seit der Pandemie haben die Vorbehalte gegen die Lösungen des akademisierten Berner Politsystems zugenommen. Der Bildungsgraben wird breiter. Die SVP schickt ihr Spitzenpersonal deshalb regelmässig ins Toggenburg. Christina Neuhaus schreibt zwar über die SVP, packt in ihrem Artikel aber viele interessante Informationen über die Entwicklung unseres Bildungssystems ein, welche es wert sind, im Condorcet-Blog gelesen zu werden.

Foto: fabü

“Hier spüren die Lehrkräfte, wir werden gebraucht”

2. Teil des Interviews mit den beiden Schulleitern der Bieler Brennpunktschule, Ruth Wiederkehr und Kurt Neujahr. Hier geht es um die einschneidenden Änderungen, welche das Kollegium in den letzten drei Jahren für ihr Schulhaus beschlossen haben. Was sich auf den ersten Blick wie eine Agenda der Bildungsbürokratie liest, zeigt bei näherer Betrachtung, was möglich ist, wenn die Änderungen von der LehrerInnenschaft ausgehen und man der Weisheit der Praxis vertraut. Das Interview führte Alain Pichard

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert