13. Februar 2025

1000 Artikel: Stolz sein – aber nicht stehen bleiben

1000 Beiträge und noch kein bisschen müde! Yasemin Dinkeli, Präsidentin unseres Trägervereins, dankt allen Autorinnen und Autoren, Leserinnen und Lesern für dreieinhalb Jahre gepflegten Einspruchs.

Prof. Wolfgang Kühnel, Stuttgart: Jubilar

Liebe Leserinnen und Leser des Condorcet-Blogs

Wer hätte das gedacht. Als wir vor dreienhalb Jahren den Bildungsblog mit einem Startkapital von 25’000 Fr gründeten, wussten wir noch nicht, wohin die Reise geht. Und unter uns, wir wissen es immer noch nicht so richtig. Aber wohl kaum jemand hätte geahnt, dass wir bereits nach dieser relativ kurzen Zeit unseren 1000sten Beitrag veröffentlichen würden. Und das noch mit diesem kuriosen, in der Deutschschweiz völlig unbekannten Namen Condorcet. Vielen Dank, Georg Geiger und Alain Pichard, dass ihr euch damals durchgesetzt habt! Und nun, nach dreieinhalb Jahren seriöser Hintergrundartikel, historischer Bildungsbeiträge, spitzer Kommentare, wunderbarer Praxisinputs und witziger Einwürfe stehen wir an einem Ort, den uns nur wenige zugetraut haben. Dass dieser 1000ste Beitrag von einem Mathematiker, Professor Wolfgang Kühnel, geschrieben wurde, ist symbolisch. War doch auch unser grosses Vorbild Jean-Marie der Condorcet ein bedeutender Mathematiker.

Der Condorcet-Blog hat im letzten Jahr einen beachtlichen Sprung gemacht und konnte seine Leserinnen- und Leserzahlen gewaltig steigern. Zwischen 200 und 800 Personen klicken ihn derzeit täglich an. Er hat letztes Jahr den Peter-Hans-Frey-Preis für pädagogische Innovation gewonnen und wird auch in den Medien immer häufiger zitiert. Wir erhalten immer mehr Beiträge und haben neben der Sekretärin Marianne Wermuth mit Moira Wiederkehr eine weitere Mitarbeiterin einstellen können, die uns hilft, die eingehenden Artikel auf unsere Webseite aufzuschalten.

Der Blog wird nach wie vor von linken, liberalen und konservativen Persönlichkeiten betrieben und ist bemüht, einen kritischen und konstruktiven Beitrag zur aktuellen Bildungsdebatte zu leisten. Unser Blog wird von über 50 Autorinnen und –autoren gestaltet und von einer Redaktion geführt. Am Anfang stand der Zweifel. Die Autorinnen und Autoren hinterfragten die vielen Reformen in der heutigen Bildungspolitik und begannen, die Widersprüche und Fehlschläge zu dokumentieren und aufzuarbeiten. In vielen Fragen zeigt sich heute, dass wir recht hatten, in anderen Bereichen mussten auch wir uns korrigieren.

In diesen Tagen werden wir unseren Spendenbrief verschicken. Ihre Spende fällt auf einen guten Boden. Finanzieren Sie weiterhin den Zweifel, den Einspruch und unseren Einsatz für eine gute Bildung für alle.

Mit freundlichen Grüssen

Yasemin Dinekli

Condorcet-Autorin, Mitglied der Redaktion und Präsidentin des Trägervereins

image_pdfAls PDF herunterladen

Verwandte Artikel

Führungsperson vs. Führungspersönlichkeit – oder: Die Bedeutung des Charismas

Eine Führungsperson ist noch keine Führungspersönlichkeit. Oft werden Mitarbeitende in Leitungspositionen berufen, denen sie nicht gewachsen sind. Erreicht wird nach der These von Laurence J. Peter die so genannte Stufe der Inkompetenz. Mit der Folge, dass ein oft langer Leidensweg seinen Anfang nimmt; für die Leitungsperson selbst und insbesondere für die Mitarbeitenden. Wie gross die Auswirkungen solcher Fehlbesetzungen sind, lässt sich nur erahnen.

«Denn alles Lehren ist mehr Wärmen als Säen» Teil 2

Levana ist in der römischen Mythologie die Schutzgöttin der Neugeborenen, deren Beistand angerufen wurde, wenn ein neugeborenes Kind dem Vater zu Füssen gelegt wurde, damit er durch Aufheben (levare) dasselbe als das seinige anerkenne und zur Erziehung übernehme. Die Quintessenz dieses theoretisch-pädagogischen Werkes, das in seiner skurrilen, verschnörkelten Weise nicht nur das Leben, sondern auch die Pädagogik in Dichtung verwandelt, bringt Jean Paul im Vorwort zur zweiten Auflage von 1811 mit folgenden Worten zum Ausdruck: «Leben belebt Leben, und Kinder erziehen besser zu Erziehern als alle Erzieher. Lange vor der ersten Levana waren überhaupt Kinder (d.h. also Erfahrungen) dessen Lehrer und die Bücher zuweilen die Repetenten.» * Wir bringen den Teil 2 des Essays unseres Condorcet-Autoren Georg Geiger.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert