Kreativität einer Integrationsklasse – ein Beispiel aus Biel

Immer wieder erreichen uns spannende Unterrichtsprojekte mit der Bitte, diese doch aufzuschalten. Die RIK-Klasse des Oberstufenzentrums Mett-Bözingen (RIK = Regionaler Integrationskurs) hat uns einen Film zugeschickt, den sie zum Schulabschluss mit ihren Lehrkräften produziert hat. Für den Schnitt war die RIK-Lehrerin Sandra Rychener zuständig. Aus unserer Sicht ein absoluter Hammer!

Die RIK-Klassen sind eine Eigenheit des Kantons Bern. Es gibt sie an verschiedenen Standorten. Ursprünglich beabsichtigte man, die neu ankommenden Migrantenkinder während maximal sechs Wochen in eine Spezialklasse zu schicken, um sie dann in Regelklassen zu intergrieren. Die Praxis hat gezeigt, dass dies nicht funktioniert, zumal vermehrt auch Jugendliche zu uns kommen, die nicht alphabetisiert sind und auch eine andere Schrift haben. In den regionalen Integrationsklassen können die Jugendlichen nun ein Jahr bleiben (manchmal sogar mehr). Sie werden je nach Leistungsstand in die Regelklassen organisiert. Die RIK-Klassen sind ausserordentlich heterogen zusammengesetzt. Zukünftige Gymnasiastinnen lernen neben Schülern mit starker kognitiver Beinträchtigung. Auch die Altersgrenze ist etwas flexibler und kann bis zu 18 Jahren betragen. Die Stimmung in diesen Klassen ist – nach Aussagen der Lehrkräfte – ausserordentlich positiv. Das Potential, das in diesen Kids steckt, zeigt sich in diesem wunderbar schrägen Film. Auch die Lieder wurden von den Schülern selber umgesetzt. Wir ziehen den Hut und wünschen den jungen Erwachsenen alles Gute für die Zukunft und Ihnen, liebe Condorcet-Leserinnen und -Leser,  viel Vergnügen!

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Der Condorcet-Blog ist ein Bildungsblog und äussert sich nicht zu politischen Alltagsfragen, die keinen Bezug zur Bildung haben. Die Trennlinie ist allerdings nicht immer einfach. Gerade der Terroranschlag vom 7. Oktober in Israel und die darauf folgenden Massnahmen der israelischen Armee laden zum Kommentieren und zu Positionsbezügen ein. Wie bei der Klimafrage oder den Coronamassnahmen äussern wir uns aber nur, wenn die Bildungsinstitutionen direkt involviert sind. Unterrichtsinhalte, oft durch Schulbücher vorgegeben, müssen uns interessieren. Detaillierte Untersuchungen palästinensischer Schulbücher im Auftrag der EU sowie durch ein israelisches Institut zeigen, wie palästinensische Kinder zum Hass auf Juden und Israel erzogen werden. Terror wird vielfach als legitimer “Widerstand” verherrlicht, Juden werden dehumanisiert, Israelis als brutale Aggressoren und als Feinde des Islams dämonisiert. Die Palästinensische Autonomiebehörde weigert sich jedoch, das Unterrichtsmaterial entscheidend zu verändern. Nennenswerte Konsequenzen zieht die EU trotzdem nicht. Das sind die Erkenntnisse unseres Gastautors Alex Feuerherdt. Wir möchten aber ausrücklich darauf hinweisen, dass wir bezüglich des politischen Konflikts keinen Positionsbezug vornehmen.

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