27. Juli 2024

Ein guter Einstieg in die Causa Hannah Arendt – die Graphic Novel von Krimstein

Und noch eine Buchrezension von Condorcet-Autor Alain Pichard. Regelmässige Condorcet-Leserinnen und -Leser werden es mittlerweile bemerkt haben: Hanna Arendt geniesst in diesem Bildungsblog einen hohen Stellenwert. Das hat nicht nur damit zu tun, dass Hannah Arendt unseren Namensgeber Jean-Marie de Condorcet gut kennt und sich des Öfteren auf ihn bezieht, sondern liegt auch in der Tatsache begründet, dass für Hannah Arendt die Wahrheit aus dem Diskurs entsteht.

Die drei Leben der Hannah Arendt, eine Graphic Novel von Ken Krimstein, übersetzt von Hans Zischler.
Ken Krimstein ist ein amerikanischer Autor und Dozent. Er arbeitet als Cartoonist in The New Yorker.

Für Hannah Arendt-Interessierte ist Ken Krimsteins Graphic Novel “Die drei Leben der Hannah Arendt” ein wahrer Glücksgriff. Krimsteins Graphic Novel gelingt es, das Leben der Hannah Arendt informativ und unterhaltsam im wahrsten Sinn des Wortes nachzuzeichnen. Er gewichtet zwar etwas stark die Biographie der streitbaren Philosophin, was zulasten ihres philosophischen Werks geht, aber als Einstieg ist dieser Comic hervorragend geeignet und macht Lust auf mehr. Krimstein zeichnet sinnlich, erotisch, humorvoll und trotzdem nicht oberflächlich. Mich hat  diese Bilderbiographie sofort in den Bann gezogen. Das scheinbar lockere Gekritzel ist stilistisch aufregend  und immer verständlich. Es wäre auch eine Lektüre, die man mit Gymnasiastinnen oder Gymnasiaten lesen könnte, vielleicht sogar an der Sekundarstufe 1.

Scheinbar lockeres Gekritzel, das einen sofort in den Bann zieht.
image_pdfAls PDF herunterladen

Verwandte Artikel

Vygotskij: Der Reichtum der Phantasie hängt von der Vielfalt und dem Reichtum der gelebten Erfahrungen ab.

Der emeritierte Genfer Pädagogikprofessor Bernard Schneuwly steht für den Anfang unseres Condorcet-Blogs. Er erklärte den Initianten des Bildungsblogs die Bedeutung des bis dahin unbekannten Jean-Marie de Condorcet für unser Bildungssystem. Bernard Schneuwly ist allerdings auch ein Kenner von Lew Vygotskij, des einflussreichen sowetischen Psychologen in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts. In seinem anspruchsvollen Beitrag über die Bedeutung der Phantasie im Bildungsprozess bringt er uns diesen viel zu früh verstorbenen Wissenschaftler näher. Dabei wagt Bernard Schneuwly eine ungewöhnliche Form. Er führt mit dem Wissenschaftler ein fingiertes Interview.

50 Jahre Mondlandung: Warum der Sieg der Amerikaner kein Zufall war

Am 24. Juli 1969 wasserte die Apollo-Landekapsel im Pazifik. Die amerikanischen Astronauten waren sicher zur Erde zurückgekehrt. Drei Tage zuvor hatte Neil Armstrong nach einem waghalsigen Manöver mittels Handsteuerung an das Kontrollzentrum in Houston gemeldet: «Der Adler ist gelandet.» Condorcet-Autor Michael Rüegg findet, dass der amerikanische Triumph kein Zufall war. Es war ein Sieg der Freiheit über den Totalitarismus. Und es ist auch ein Lehrstück für unsere Haltung in Bildung und Forschung.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert