5. Oktober 2024

Ein guter Einstieg in die Causa Hannah Arendt – die Graphic Novel von Krimstein

Und noch eine Buchrezension von Condorcet-Autor Alain Pichard. Regelmässige Condorcet-Leserinnen und -Leser werden es mittlerweile bemerkt haben: Hanna Arendt geniesst in diesem Bildungsblog einen hohen Stellenwert. Das hat nicht nur damit zu tun, dass Hannah Arendt unseren Namensgeber Jean-Marie de Condorcet gut kennt und sich des Öfteren auf ihn bezieht, sondern liegt auch in der Tatsache begründet, dass für Hannah Arendt die Wahrheit aus dem Diskurs entsteht.

Die drei Leben der Hannah Arendt, eine Graphic Novel von Ken Krimstein, übersetzt von Hans Zischler.
Ken Krimstein ist ein amerikanischer Autor und Dozent. Er arbeitet als Cartoonist in The New Yorker.

Für Hannah Arendt-Interessierte ist Ken Krimsteins Graphic Novel “Die drei Leben der Hannah Arendt” ein wahrer Glücksgriff. Krimsteins Graphic Novel gelingt es, das Leben der Hannah Arendt informativ und unterhaltsam im wahrsten Sinn des Wortes nachzuzeichnen. Er gewichtet zwar etwas stark die Biographie der streitbaren Philosophin, was zulasten ihres philosophischen Werks geht, aber als Einstieg ist dieser Comic hervorragend geeignet und macht Lust auf mehr. Krimstein zeichnet sinnlich, erotisch, humorvoll und trotzdem nicht oberflächlich. Mich hat  diese Bilderbiographie sofort in den Bann gezogen. Das scheinbar lockere Gekritzel ist stilistisch aufregend  und immer verständlich. Es wäre auch eine Lektüre, die man mit Gymnasiastinnen oder Gymnasiaten lesen könnte, vielleicht sogar an der Sekundarstufe 1.

Scheinbar lockeres Gekritzel, das einen sofort in den Bann zieht.
image_pdfAls PDF herunterladen

Verwandte Artikel

Kein Tag ist wie der andere

Condorcet-Autor Alain Pichard im Gespräch mit Christine Ghidelli, der Berufsbildungsverantwortlichen im Spitalzentrum von Biel. Das Interview gibt Einblicke in delikate Situationen bei der Rekrutierung von Lehrlingen im Gesundheitswesen.

«Die Geschichte eines Sprechverbots: An der Uni wird wieder der bestraft, der anders denkt» – Eine Replik

Dem Artikel von Jan Fleischhauer ist inhaltlich nichts hinzuzufügen. Die beschriebene Begebenheit ist empörend und seine Kritik daran unbedingt angebracht. Das Thema «Cancel Culture» ist ansonsten kontrovers und polarisiert. Die unterschiedlichen Haltungen dazu gehen folglich in die zwei Hauptrichtungen der Ablehnung und der Negierung. Insofern könnte man den Text kommentarlos als weiteren Beitrag zur Thematik stehen lassen. Das Ende von Fleischhauers Text und die dortige Inkonsequenz allerdings lassen aufhorchen. Der Schluss hat es bei näherer Betrachtung und losgelöst vom thematisierten Gegenstand in sich. Eine Replik von Condorcet-Autor Felix Hoffmann.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert