9. Dezember 2025

Lehrmittelfreiheit im bernischen Grossrat: Regierungsrat empfiehlt Annahme

Auch im Kanton Bern stehen die Zeichen auf Richtung Lehrmittelfreiheit. Grossrat Michael Ritter meldet uns die Annahme seiner Motion, die er mit Ratskollegen aus anderen Parteien eingereicht hatte.

Michael Ritter, Grossrat GLP, Kt. Bern

Die Motionen Krähenbühl et al. und Ritter et al. werden in der nächsten Session (ab Anfang März) im Grossen Rat behandelt. Der Regierungsrat empfiehlt beide Vorstösse vollständig zur Annahme (!). Das ist zunächst sehr erfreulich und schon ein klarer Kurswechsel der Erziehungsdirektorin, die seit dem 1. Januar terminologisch zur Bildungs- und Kulturdirektorin mutiert ist.
Ein Haken ist, dass alle Forderungen (ausser der Punkt 1 meiner Motion, der aber schon erfüllt ist) in die abschliessende Kompetenz des Regierungsrats fallen. Es handelt sich deshalb bei beiden Vorstössen vollständig um Richtlinienmotionen. Das bedeutet vereinfacht gesagt, dass es sich für den RR nur um Empfehlungen handelt, nicht um Weisungen.
Michael Ritter, Grossrat GLP

image_pdfAls PDF herunterladen

Verwandte Artikel

Pfenningers Sargnagel für unausgegorene Frühfremdsprachen-Konzepte

Gemäss Raphael Berthele von der Uni Fribourg handelt es sich bei der Untersuchung von Simone Pfenninger und David Singleton um eine «ausgeglichene und einfühlsame Studie», die sich mit einem Thema befasst, das uns alle interessiert. Pfenninger und Singleton präsentieren dabei neue Daten und analysieren diese sorgsam. Die Autoren untersuchen die Auswirkungen sowohl interner als auch externer Faktoren unter Anwendung modernster statistischer Modelle.
Die Studie ist die bisher einzige Schweizer Langzeitstudie, welche frühe mit späten Englisch-Startern vergleicht. Die Datenerhebungen erfolgten zwischen 2009 und 2015. Condorcet-Autor Urs Kalberer, der ebenfalls eine Studie über die Wirksamkeit von Frühenglisch durchführte, sieht sich bestätigt und stellt uns das Buch vor.

Wie viel Diversität erträgt die Schule?

Integriertsein, Dabeisein ist ein menschliches Urbedürfnis. Zugehörigkeit als humaner Anspruch gehört darum zum Grundauftrag der Schule. Doch wie divers darf eine Schulklasse sein? Die Frage ist umstritten. Das kluge Buch “Sind Integration und Inklusion in der Schule gescheitert” von Beat Kissling analysiert das Problemfeld.* Condorcet-Autor Carl Bossard hat es mit Gewinn gelesen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert