Guter Unterricht lebt vom Dialektischen
Das Pendel mag eine abgedroschene Metapher sein. Und doch hat es in der Pädagogik seine Be-deutung. Es zeigt Ausschläge und verweist auf zeitgeistige Aufgeregtheiten und didaktische Ein-seitigkeiten, meint Condorcet-Autor Carl Bossard.
„Der Begriff Lernbegleiter ist für mich das Synonym für pädagogische Arbeitsverweigerung.“
Im Interview mit dem Magazin “Realist” äussert sich der promovierte Pädagoge und Medienexperte Prof. Dr. phil. Ralf Lankau zum Thema “Digitale Transformation von Schule?” Für ihn ist der Einsatz von Medientechnik kein Qualitätsmerkmal von gutem Unterricht, er warnt gar vor den übersteigerten Versprechungen digitaler Zukunftsvisionen, hinter denen sich Interessen verbergen, die in der Schule definitiv nichts zu suchen haben. Ralf Merkle, Landesgeschäftsführer des Realschullehrerverbands Baden-Württemberg RLV, hat das hier gekürzt wiedergegebene Gespräch geführt, das wir hier mit freundlicher Genehmigung von Ralf Lankau veröffentlichen.
Einsam lernen: 30 Schüler und kein Lehrer
Der Condorcet-Blog hat eine doppelte Premiere. Einerseits schreibt eine junge 21-jährige zukünftige Lehrerin aus Deutschland für unseren Blog, was wir sehr begrüssen. Andererseits möchte sie dies nur unter einem Pseudonym tun, was uns sehr leid tut. Der Text entfaltet zwar eine äusserst kritische Sicht auf den heutigen Unterricht und damit auch auf die Ausbildung der zukünftigen LehrerInnengeneration, verstösst aber keineswegs gegen irgendwelche Vertraulichkeitsprinzipien, wodurch sich hier die Behörden gezwungen sähen, Massnahmen gegen die Autorin zu ergreifen. Es ist zweifelsohne besorgniserregend und sagt viel über den heutigen Zeitgeist aus, wenn sich junge Lehramtsabsolventinnen gezwungen sehen, kritische Texte nur anonym zu veröffentlichen. Der richtige Name und die Person sind der Redaktion bekannt.