25. November 2024
Denkmoment

Bildungsnah versus Bildungsfern – oder: ein Erklärungsversuch

Immer wieder begegnet uns die Aussage, dass Kinder von so genannt bildungsnahen Eltern deutliche Vorteile gegenüber Kindern von bildungsfernen Eltern hätten. Erklärt wird der Vergleich meist mit der materiellen Reichtums-Spirale, welche es gut gebildeten Eltern mit hohem Einkommen ermögliche, den eigenen Kindern eine gute Schulbildung zu finanzieren. Doch was meint man mit bildungsnah oder bildungsfern? Und: Lässt sich Bildungsnähe – als rhetorische Frage – auch materiell-unabhängig erreichen?

Erziehungswissenschaftlerin zum hohen Sonderschulbedarf

Karin Stadelmann: “Die Abklärung ist ein Reizbegriff”

Die Fakten: Der Sonderschulbedarf für Kinder steigt seit einiger Zeit stetig an (Ein Beispiel von vielen: Statistik zur Sonderpädagogik Kanton Zürich). Gemeinden investieren Jahr für Jahr mehr Geld in ihre Schulen, während die Wartezeiten für Abklärungen von Kindern Rekordhöhen erreichen und die Diagnose “Verhaltensauffälligkeiten” zunehmen. Warum das wichtig ist: Die Frage, woher der erhöhte Sonderschulbedarf kommt, ist äusserst umstritten. Faktoren wie die Digitalisierung, der integrative Unterricht und moderne Erziehungsmethoden spielen eine bedeutende Rolle. Der “Nebelspalter” hat Karin Stadelmann zu diesem Thema befragt.

Digitalisierung des Schulbetriebs

“Digitale Medien” für Kita-Kinder? Dieser Plan sollte Eltern alarmieren

Erzieher sollen Mädchen nicht mehr sagen, dass ihr Kleid schön aussieht? Der neue “Kita-Bildungsplan” des Landes Brandenburg sieht viele befremdliche Regeln vor. Doch ernsthaft gefährlich ist ein anderes Vorhaben, das die Entwicklung der kleinen Gehirne beeinträchtigt. Ein Beitrag der WELT-Journalistin Hannah Lühmann.

Glosse zum Basler Erziehungsdepartement

Endlich “Kooberation”

Wer sich beim Staat für eine Stelle bewerben will, braucht hervorragende Sprachkenntnisse. Noch wichtiger: einen akademischen Titel. Fälle und Kommata: eher weniger. Ein Beitrag des Journalisten Sebastian Briellmann, der zuerst in der BAZ erschienen ist.

Die kirchliche Botschaft zur schulischen Integration

Alles eine Frage der Ressourcen

Die Integrationsdebatte bewegt die Gemüter in der Schweiz. Das Bildungspapier der FDP oder die eingereichten Initiativen in Basel und im Kanton Bern haben die Bildungsbürokratie aufgeschreckt. Es gibt in dieser Diskussion viele differenzierte und kluge Beiträge von beiden Seiten. Die kirchliche Botschaft in der Zeitschrift “reformiert”, das Verbandsblättchen der evangelisch-reformierten Landeskirchen, gehört zu den weniger gescheiten, meint Condorcet-Autor Alain Pichard.

Integrationsdebatte in Basel

Die Förderklassen kommen – endlich

Die Bildungs- und Kulturkommission des Basler Grossen Rates (BKK) schlägt dem Parlament die Einführung von “heilpädagogisch geführten Förderklassen” vor. Der Druck einer entsprechenden Volksinitiative, die wachsende Einsicht in die schulischen Realitäten und vor allem auch der Wechsel in der Führung des Erziehungsdepartements von Conradin Cramer (LDP) zu Mustafa Atici (SP) haben diesen bemerkenswerten Sinneswandel bewirkt, schreibt Condorcet-Autor Roland Stark.

Akademische Betrachtungen zur «integrativen Schule»

Immer noch mehr vom Gleichen

Beatrix Eugster ist Professorin für Volkswirtschaftslehre an der Universität St. Gallen und plädiert in der neusten Ausgabe der Seco-Zeitschrift «Die Volkswirtschaft» für mehr «schulische Inklusion» und für weniger Separation lernschwacher und geistig oder körperlich beeinträchtigter Kinder. Eloquent spricht sie von «Peer-Effekten» und «Special Needs»; ob sie den Schulalltag aber auch jenseits akademischer Betrachtungen kennt, bleibt – zumindest – fraglich.

Gastkommentar - Replik

Was spricht gegen Kleinklassen?

Schwierige Schüler sind das Problem, nicht die Lehrpersonen, sagt der erfahrene Lehrer Raymond Diebold in einer Replik auf ein Interview mit dem Bildungsforscher Dennis Hövel im “Beobachter”.