
DENKMOMENT
Fluktuation bei Volksschul-Lehrpersonen – oder: Wie kann sie reduziert werden?
Der Fachkräftemangel zeigt sich auch in der Bildungswelt. Gute Lehrpersonen sind rar geworden. Die Nachfrage nach ihnen ist gross, das Angebot dagegen gering. Gründe dieser Entwicklung gibt es viele. Und wenn die Schule endlich fündig geworden ist, besteht die latente Angst, jemanden wiederum zu verlieren. Der Stellenmarkt befeuert diese leidige Situation, unter der vor allem die Kinder und Jugendlichen leiden. Trotzdem gibt es Möglichkeiten an der Schule, die Bindungskraft zu den Lehrpersonen nachhaltig zu stärken. Dieses Potenzial sollte nicht unterschätzt werden, meint Condorcet-Autor Niklaus Gerber.

Grosse Denkerinnen und Denker
Heute: Die Taliban und das Schachspiel
Die Taliban verbieten in Afghanistan das Schachspiel, es sei ein Glücksspiel und rege zum Wettspiel an. Ob so viel Denkarbeit verneigen wir uns.

Zweisprachigkeit
Clabi und Filière – das gleiche Dilemma
Condorcet-Autor Alain Pichard, wohnhaft in Biel und ein bekennender Liebhaber der französischen Sprache, analysiert die Empörung um die vorgeschlagene Beendigung des Schulversuchs in der Stadt Bern und die damit verbundene Schliessung der “classes bilingues” (Clabi). Der Scherbenhaufen sei unter anderem auch dadurch entstanden, dass man das Dilemma der zweisprachigen Klassen stets ausgeblendet hat.

Zitat der Woche
Mathias Binswanger: Eine Leistungsgesellschaft ohne Leistung
Angeblich leben wir heute in einer Leistungsgesellschaft, in welcher den Menschen immer mehr abverlangt wird. Leistung wird überall erfasst, evaluiert und bewertet. Doch vielerorts präsentiert sich uns ein ganz anderes Bild, in dem Leistung immer unwichtiger wird. Professor Mathias Binswanger analysiert im Nebelspalter die Widersprüchlichkeit im Umgang mit dem Thema “Leistung”. Daraus haben wir ein Zitat der Woche genommen.

Lesefertigkeit an der Universität
Ein Buch lesen? Ganz?!
Erstaunlich viele Menschen scheitern heute an langen Texten. Das hat Folgen für ihre Gehirne und die Universitäten. Wie der Geisteselite ihre Kulturtechnik abhandenkommt. Den Zeit-Journalisten Anant Agarwala und Matin Spielwak gelang mit diesem Beitrag eine beeindruckende Recherche, die viele Aspekte der “Lesekrise” behandelt.

Berufsbildung 2040 - Perspektiven und Visionen
Die Berufslehre wird zunehmend zum Zwischenschritt zur Tertiärbildung – und das hat Folgen
Bildung hat in den letzten Jahrzehnten stark an Bedeutung gewonnen, und immer mehr Jugendliche streben einen höheren Bildungsabschluss an. Der Tertiärabschluss wird in der Schweiz zur neuen Norm, während die Berufslehre zunehmend als Sprungbrett zu weiteren Bildungswegen dient. Die Berufsbildung muss künftig nicht nur auf einen spezifischen Beruf vorbereiten, sondern auch das Fundament für die weitere Ausbildung legen. In der Zukunft werden daher die Berufsmaturität und die Stärkung der Grundkompetenzen während der Berufslehre wichtiger. Zudem stellt sich die Frage des Aufbaus dualer Studiengänge. Ein Beitrag von Gastautor Daniel Oesch.

Starke Volksschule Zürich - Newsletter
Jawohl, die Volksschule braucht eine Rosskur!
Dieses Mal können wir Ihnen einige gescheite Texte und originelle Ideen anbieten. Deren Autoren setzen sich, jeder auf seine Art, mit der dringend nötigen Verbesserung der Volksschule und der Lehrerbildung auseinander. Daneben kommt LCH-Präsidentin Dagmar Rösler schwach daher. Ein Überblick von Gastautorin Marianne Wüthrich.

Buchbesprechung
Autonom wird man durch Emanzipation
Da spricht ein Wissenschafter und da erzählt gleichzeitig ein menschennaher Analytiker. Hans-Werner Reinfried, Psychologe und Gerichtsgutachter aus Uster, beschreibt die atmosphärischen Phänomene des Erwachsenwerdens in heutigen Kontexten. Er giesst sie in die Form des Ro-mans. Eine geglückte Wahl, meint Condorcet-Autor Carl Bossard.

Traubig statt traurig - Buchbesprechung
Der grossartige Roman “Als wir Schwäne waren” (2024) von Behzad Karim Khani
In der Einleitung kündigt der Erzähler seinem fünfjährigen Sohn an, dass er ein Buch schreiben werde, das einen Brief an ihn enthalten werde. Und er liefert auch gleich die Antwort auf die nicht gestellte Frage, weshalb er seinem Sohn nicht einfach direkt einen Brief schreibe: “Weil ich hoffe, dass du mir die Tür zur Welt aufhältst, wenn ich sie dir öffne. Und dass ich von dir erfahre, wie sie weitergeht, wenn ich dir ihren Anfang erzähle.” Es ist eine Geschichte des verletzten Stolzes, der Diaspora, der Gewalt, der physischen und der strukturellen, und eine Geschichte des Schweigens, der Tränen, der Lügen und der Wunden. Es ist nicht nur eine Geschichte der anderen, sondern es ist auch und vor allem unsere eigene Geschichte.

Die "Appenzellisierung" der schweizerischen Bildungslandschaft
Von Appenzell lernen heisst siegen lernen
An der Landsgemeinde vom 28.4.2013 wurde Roland Inauen, Kurator des Museums Appenzell, zum Nachfolger von Carlo Schmid gewählt. In einer Kampfabstimmung mit einem äusserst knappen Vorsprung von 33 Stimmen. Nun tritt der Erziehungsdirektor zurück. Eine Würdigung von Condorcet-Autor Roland Stark.