29. Dezember 2025
Termin für Siebtklässler

Berliner Schule will Kinder zu Ramadan-Zeremonie verpflichten – Senat greift ein

Empörung bei Eltern einer Gesamtschule in Berlin-Neukölln: In einem Brief wurden die Schüler aufgefordert, an einem Abend das Fastenbrechen zu feiern. Der Berliner Senat verweist auf das Neutralitätsgebot an staatlichen Schulen. Ein Bericht der deutschen “Welt”.

An der Carl-Zuckmayer-Schule im Berliner Stadtteil Neukölln wurden Kinder der siebten Klasse zu einer Zeremonie des Fastenbrechens während des muslimischen Fastenmonats Ramadan eingeladen. Wie die “Bild-Zeitung” berichtet, sollte die Abendveranstaltung ein Pflichttermin auch für nicht-muslimische Schüler sein.

Demnach wurden die Kinder in der Einladung aufgefordert am 28. März von 17.30 bis 20 Uhr zum Iftar, dem Fastenbrechen, in die Schule zu kommen. “Dieses Treffen ist verpflichtend, da wir dafür einen anderen Unterricht ausfallen lassen”, hieß es in dem Brief weiter. Auch Essen sollte mitgebracht werden.

Bei den Eltern stieß das teilweise auf Unverständnis. “Weihnachten wird nicht an der Schule gefeiert, Ostern auch nicht”, zitiert “Bild” einen nicht religiösen Vater. Zu keinem der christlichen Feiertage gebe es Pflichtveranstaltungen. “Aber zum Ramadan müssen unsere Kinder antreten, wo leben wir denn?”

Anwesenheitspflicht aufgehoben

Da staatliche Schulen dem Neutralitätsgebot unterliegen, hat sich inzwischen der Berliner Senat eingeschaltet und die Anwesenheitspflicht aufgehoben. “Nach Rücksprache mit der regionalen Schulaufsicht und der Schule wurde klargestellt, dass die Teilnahme an der Veranstaltung ausdrücklich freiwillig ist und auch kein Unterricht entfällt”, sagte ein Sprecher der Bildungsverwaltung.

Die Schuldirektion der Zuckmayer-Oberschule wollte sich gegenüber der “Bild” nicht zu dem Vorfall äußern. Auch blieb die Anfrage, welche christlichen Feste an der staatlichen Schule gefeiert werden, unbeantwortet.

Im Islam hat der Ramadan, der Fastenmonat, eine große Bedeutung. Gläubige Muslime verzichten in dieser Zeit von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf Essen und Trinken. Am Abend wird das Fasten dann mit einem großen Essen, dem Fastenbrechen (Iftar), gebrochen. Dafür versammeln sich Muslime meist in großen Gruppen oder mit der Familie. In diesem Jahr hat der Ramadan am 28. Februar begonnen und endet am Abend des 30. März mit dem sogenannten Zuckerfest.

image_pdfAls PDF herunterladen

Verwandte Artikel

Vom Fräulein Lehrerin zur Managerin

Manchmal versucht man ein Problem dadurch zu lösen, dass man Altbekanntem einen neuen Namen gibt. Nach dem Motto: Nomen est omen. So ergeht es zurzeit der Lehrerin. Nicht irgendeiner bestimmten Lehrerin, sondern der Lehrerin schlechthin. Neuerdings soll sie nicht mehr nur eine pädagogische Fachperson sein, die den Kindern zu dem Bildungsrucksack verhilft, den es braucht, um das Leben selbstbestimmt zu meistern. Vielmehr soll sie jetzt auch Managerin sein. Ein Beitrag von Condorcet-Autorin Claudia Wirz.

Von den ewig Morgigen

Der Angst vor dem Fertigen mit permanentem Umbau steht der Mut zu pädagogischen Konstanten gegenüber. Bildung oszilliert zwischen diesen beiden Polen. Ein Zwischenruf von Condorcet-Autor Carl Bossard.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert