
Die Frage der Chancengerechtigkeit und die Schule als Black Box
Bildungsgerechtigkeit ist mehr als Chancengleichheit
Die Chancengerechtigkeit ist ein Lieblingsthema des medialen Schulbashings, findet der emeritierte Professor Walter Herzog. Er kritisiert, dass die unkritische Hinnahme des bildungssoziologischen Verständnisses von Bildungsgerechtigkeit ein politisches Klima schafft, das nach Zahlen, Daten und Indikatoren ruft, um das Bildungssystem besser zu steuern. Dabei befassen diese sich kaum mit pädagogischen Fragen, sondern überstülpen dem Bildungssystem ihre Analyseinstrumente, was zu einer Aussenbetrachtung der Schule führt, die weder deren Organisationsform noch die im Unterricht ablaufenden Prozesse in Rechnung stellt. Die Schule wird als Block Box behandelt, was den Wert bildungssoziologischer und bildungsökonomischer Analysen massiv einschränkt. In seiner unnachahmlichen Art seziert Professor Walter Herzog gängige Parolen der heutigen Bildungsdebatte.

Digitalisierung der Schule
Dänische Psychologin warnt die Schweiz: “Machen Sie es nicht so wie wir”
Dänemark verteilte iPads bei der Einschulung, um modern zu sein – jetzt sollen Verbote die “Generation von Versuchskaninchen” schützen. Eine Expertin erklärt die Kehrtwende und sieht Vorteile für die Schweiz. Das Interview erschien zuerst in der Basler Zeitung (BaZ) und wurde von der BaZ-Journalistin Nina Fargahi geführt.

Politdebatte im Grossen Rat
Gibt es die politisch neutrale Schule?
Eine interessante Debatte gab es letzte Woche im bernischen Grossen Rat. Wie weit darf politischer Unterricht gehen? Wie soll die politische Neutralität der Schule durchgesetzt werden? Hintergrund waren natürlich die Besetzungen der Universität Bern, welche das Vorgehen der israelischen Armee im Gaza-Streifen kritisierten. Wir zeigen hier zwei Ausschnitte aus der Ratsdebatte, an der auch Condorcet-Autor Alain Pichard mitwirkte.

Claudia Wirz fragt
Ich profitierte von guten und initiativen Lehrerinnen und Lehrern
In ihrer Reihe “Wie hatten Sie es mit der Schule?”, in der unsere Condorcet-Autorin Claudia Wirz Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft befragt, gibt diesmal Alt-Nationalrat und Gerwerkschafter Adrian Wüthrich Auskunft. Ein aufschlussreiches Gespräch über Chancengleichheit, Leistungsbereitschaft und engagierte Lehrkräfte.

Denkmoment
Erfolgsfaktor Lehrperson – oder: Der Pädagogische Kern
Wer Lehrerin oder Lehrer wird, folgt einer Berufung. Tief im Innern muss ein ausgeprägter, pädagogischer Kern verankert sein. Und dieser sollte vor dem Studium zur Berufsschullehrperson mit einem erweiterten Assessment evaluiert werden, findet Condorcet-Autor Niklaus Gerber.

Universität Bern
Missglückter Versuch zur Aufarbeitung der Antisemitismus-Affäre
Nachdem ein Dozent der Islamwissenschaft die Hamas-Massaker am 7. Oktober gelobt hatte, versprach die Universität Bern Aufklärung. Davon ist nicht viel übriggeblieben. Die Verantwortlichen wurden befördert und antisemitische Vorfälle bleiben unaufgeklärt. Ein Bericht von Daniel Rickenbacher.

Digitalisierung – wie weiter?
„Müssen Schüler davor schützen“ – Jetzt wachsen die Zweifel am digitalen Klassenzimmer
Während in Deutschland die Digitalisierung an Schulen nur schleppend vorankommt, rudern andere Länder schon wieder zurück. Selbst ehemalige Vorreiter diskutieren inzwischen über den Sinn des digitalen Lernens – und kommen zu unterschiedlichen Schlüssen. Die WELT gibt uns einen Überblick über den Stand der Digitalisierung in verschiedenen europäischen Ländern. Verantwortlich für diesen interessanten Überblick ist ein Autorenteam der WELT: Marc Pfitzenmaier, Lara Jäkel, Carolina Drüten, Martina Meister, Mandoline Rutkowski.

Wahlen in den USA - Was bedeutet es für die Bildung
Grundsätzliche Reformen sind überfällig, egal wer gewählt wird
Die Wahlen in den USA sind auch für die zukünftige Bildungspolitik dieses Landes entscheidend. Nach John Merrow stehen dem amerikanischen Bildungssystem in jedem Fall dringend nötige Reformen bevor. Während Kamala Harris diese nicht richtig vorantrieb, würde das System unter Trump völlig umgekrempelt, nicht zum Vorteil der unterprivilegierten Schichten. Der Beitrag ist zuerst in dem mit uns verbundenen Diane Ravitch-Blog erschienen.

Bedingungen der Kreativität
Bummeln. Üben. Pausieren. Routine. Scheitern
“Ich habe keine Zeit”, “Ich bin völlig ausgelastet”, “Keine Atempause”… wer hat diese Aussagen von vielbeschäftigten Menschen nicht schon gehört. Nach Eduard Kaeser sind sie Kreativitätstöter. Am Beispiel genialer Zeitgenossen entwirft er einen Gegenentwurf und rehabilitiert auch negativ konnotierte Begriffe wie “Routine”.
Marina Weisband über die Erfolge der AfD bei jungen Wählerinnen und Wählern
“Wir brauchen einen Wandel der Schulkultur”
Was läuft schief bei der politischen Bildung in Deutschland? Offensichtlich eine Menge: In Thüringen erreicht die AfD mit 36 Prozent die meisten Stimmen bei den 18- bis 24-Jährigen und ist damit stärkste Kraft in dieser Altersgruppe – in Sachsen liegt sie bei den Jungwählerinnen und Jungwählern bei 30 Prozent. Wir sprachen mit der Psychologin und Ex-Piraten-Politikerin Marina Weisband, die sich für das Demokratieprojekt “aula” engagiert, über ihre Schlussfolgerungen aus den Landtagswahlen. Der Artikel wurde auf dem Portal News4teachers publiziert. Laura Millmann, Agentur für Bildungsjournalismus, führte das Interview.