21. Januar 2025
Zahl des Monats

192

Aufgrund der fundamentalistischen Interpretation der Salamanca-Erklärung von 1994 ( https://condorcet.ch/2023/04/das-missverstaendnis-von-salamanca/ ) erfolgte fast 2 Jahrzehnte später im Rahmen des Lehrplan 21 die Inkludierung aller Schüler in den Normalunterricht. Die Folgen davon sind bekannt. In den inkludierten Klassen herrscht ein Kommen und Gehen.

Alain Pichard, Lehrer Sekundarstufe 1, GLP-Grossrat im Kt. Bern und Mitglied der kantonalen Bildungskommission: Es herrscht ein Kommen und Gehen.

In einer Primarschule nähe der Stadt Biel wurden die Pensen verteilt. Auffallend dabei neben den Pensen für 12 Klassen des 3. Zyklus, die man nur mit Mühe und mit der Anstellung von Pensionierten und Personen ohne Ausbildung besetzen konnte sind 192 Lektionen Spezialunterricht: Logopädie, Dyskalkulie,  Integrative Förderung, Graphologie (ja das gibt es tatsächlich), Begabtenförderung usw.

Es herrscht ein Kommen und Gehen. Dazu kommen noch DAZ-Lektionen (Deutschzusatzunterricht). Einige dieser Lektionen können nicht mit Heilpädagoginnen besetzt werden, für andere (z. B. Graphologie) konnten gar keine Lehrkräfte gewonnen werden. Die Schülerinnen und Schüler werden aus dem Unterricht geholt, oder verlassen den Unterricht kurzzeitig. Eine Lehrkraft erzählte uns: “In dem ganzen Trubel habe ich einmal vergessen, dass ein Kind meiner Klasse in den Logopädieunterricht gehen müsste. Es blieb in meinem Unterricht. Nach einer halben Stunde bemerkte ich den Irrtum und schickte das Mädchen hinauf zur Speziallehrkraft. Es kam wieder zurück, die Lehrerin war nicht mehr da. In der 10-Uhr-Pause traf ich sie und sie meinte, der Unterricht sei ausgefallen.”

image_pdfAls PDF herunterladen

Verwandte Artikel

Von Japan lernen: Matheunterricht, der zum Denken anregt

Im Dezember hat die neue PISA-Studie bestätigt, was viele schon haben kommen sehen: die schlechtesten Ergebnisse aller Zeiten für Deutschland, ein dramatischer Absturz seit 2018 – wie in vielen anderen Ländern auch. Nicht so in Japan; dort sind die Leistungen in Mathematik gestiegen. Seit Jahren belegt das Land Spitzenplätze in den Rankings. Das Schulportal hat sich den Matheunterricht in Japan genauer angesehen – mit überraschenden Befunden. Alexander Brand berichtet.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert