Projekt Governance in den Zürcher Mittelschulen
Anfang vom Ende gelebter Partizipation
Governance – ein Begriff aus der Institutionenökonomie und dem New Public Management hat nach der Volksschule nun die Zürcher Mittelschulen erreicht und stösst bei den betroffenen Lehrerinnen und Lehrern nahezu geschlossen auf Ablehnung. Gastautor Michael Bleicherbacher stellt die zentralen Änderungen dar und weist auf den Abbau partizipativer Mitwirkung hin, wenn die Konzentration von Macht und Entscheidungsbefugnissen auf Amt und Schulleitung übergehen. Der gelebten Zusammenarbeit zwischen Schulkommissionen, Schulleitungen und Lehrerschaft werde der organisatorische Boden entzogen. Lesen Sie dazu auch die gemeinsame Stellungnahme der Lehrpersonenkonferenz der Zürcher Mittelschulen (LKM) und des Mittelschullehrpersonenverbandes Zürich (MVZ) (https://condorcet.ch/2023/07/stellungnahme-governance/) sowie die Analyse von Ist-Zustand und geplanten Änderungen von Bildungsrat Peter Küng (https://condorcet.ch/2023/07/governance-ein-g…falsche-richtung/).
USA
Oberstes US-Gericht untersagt Studentenauswahl nach Hautfarbe
In den USA hat es der Oberste Gerichtshof den Universitäten untersagt, bei der Auswahl von Studienplatzbewerbern deren Hautfarbe zu berücksichtigen. Wie berichtet wird, habe der Supreme Court in Washington entschieden, dass die unter dem Begriff Affirmative Action bekannte Praxis gegen die Verfassung verstoße. Studenten müssten auf Grundlage ihrer Leistung als Individuum behandelt werden und nicht auf Grundlage ihrer Hautfarbe, habe Gerichtspräsident John Roberts zu dem Urteil geschrieben. Natürlich haben wir unsere Gastautorin Diane Ravitch gefragt, wie sie diesen Entscheid beurteilt. Hier ist ihre Analyse.
Lehrkräftemangel
Berner Schulen müssen sich neu aufstellen
Wenige Wochen vor dem Schuljahresstart sind im Kanton Bern noch 160 unbefristete Lehrpersonenstellen ausgeschrieben. Das zwingt zum Umdenken. Wir bringen einen Artikel der Tamedia-Journalistin Mirjam Comtesse, der zuerst im BUND erschienen ist.
Digitalisierung im BIldungswesen
“Vorpreschen first, Bedenken second” – Über die unheilvolle Turbodigitalisierung im schulischen Bereich
Spätestens seit der Corona-Krise kennt die Digitalisierung der Schulen kein Halten mehr. Dabei ist es naiv, zu meinen, dass der Einsatz von Elektronik per se zu besserer Lernleistung und zu einem effizienteren Bildungssystem führt. Skeptische Stimmen gilt es ernst zu nehmen, mahnt Klaus Zierer, Ordinarius für Schulpädagogik an der Universität Augsburg. Dieser Artikel ist zuerst in der NZZ erschienen.
Professor Walter Herzog über neue pädagogische Menschenbilder
Lehrende und lernende Gehirne. Abgesang auf die Neuropädagogik, Teil 2
Im 2. Teil seiner Trilogie (https://condorcet.ch/2023/06/lehrende-und-lernende-gehirne-abgesang-auf-die-neuropaedagogik-teil-1/) beschäftigt sich Condorcet-Autor Walter Herzog mit den Schlussfolgerungen der Hirnforscher bezüglich des Unterrichts. Er attestiert ihnen eine bemerkenswerte Anspruchslosigkeit, begleitet von Binsenwahrheiten. Ausserdem erkennt er in den Ratschlägen der Neuropädgogen eine erstaunliche Paradoxie.
Gendern
Sprachwandel oder Sprachdiktat?
Das Gendern der Sprache ist in den Schulen – vorwiegend noch an den Gymnasien und universitären Studiengängen – ein Thema. Unser Doyen und Germanist Professor Mario Andreotti kritisiert die Gleichsetzung bzw. die Verwechslung von Genus und Sexus.
OECD-Studie
Kinder aus zugewanderten Familien haben sich schulisch verbessert
Mehr als die Hälfte der Deutschen glaubt, bei schulischen Leistungen von Kindern aus migrantischen Familien gebe es einen Abwärtstrend. Dabei ist das Gegenteil der Fall, sagt der Autor einer neuen Studie. Wir schalten einen Artikel auf, der zuerst in der Welt erschienen ist.