19. April 2024

Soeben hereingekommen: Grosser Rat will sich vom Schulverlag plus trennen

Das Kantonsparlament beschliesst den Ausstieg aus der Besitzbeteiligung des Schulverlags plus. Nicht zur Freude der Erziehungsdirektion.

Michael Ritter, Gymnasiallehrer und Grossrat der GLP im Kanton Bern: lancierte die Motion.

Grossrat Michael Ritter (GLP) reichte im November vergangenen Jahres eine Motion ein, die eine gelenkte Lehrmittelfreiheit forderte. Gleichzeitig mahnte er an, sich von der Beteiligung am Staatlichen Lehrmittelverlag “Schulverlag plus” zu trennen. Der Schulverlag plus gehört zu gleichen Teilen dem Kanton Aargau und dem Kanton Bern. Er ist der Herausgeber der umstrittenen Passepartout-Lehrmittelreihe. Bereits im Dezember 2020 wurde grundsätzlich die Lehrmittelfreiheit beschlossen. Nun beschloss das bernische Kantonsparlament heute mit 94 zu 61 Stimmen, sich auch von seinem Lehrmittelverlag zu trennen.

Bernhard Kobel, ehem. Geschäftsführer des Schulverlags plus

Die bernische Bildungsdirektorin Frau Häsler liess keinen Zweifel daran, dass sie den Verlag gerne behalten würde. Auch SP und Grüne setzten sich für den Beibehalt der Besitzverhältnisse ein.

Der Geschäftsführer Bernhard Kobel, der vergangenen April in unserem Blog für eine Überarbeitung der Passepartout-Lehrmittel plädierte (https://condorcet.ch/2021/04/quo-vadis-mille-feuilles-und-clin-doeil/), kündigte bereits letzten Monat.

Verwandte Artikel

Dem inneren Schmetterling Sorge tragen

Der Imperativ „Bleibt zu Hause!“ macht manchen zu schaffen – psychisch wie sozial. Der Seele kommen die Flügel abhanden. Ein literarischer Gedanke als Antidepressivum – gerade auch für Lehrerinnen und Lehrer in ihrer anspruchsvollen Aufgabe. Sie dürfen sich in diesen schwierigen Zeiten nicht „entfärben“ lassen, meint Condorcet-Autor Carl Bossard und beruft sich dabei auf einen sensiblen Dichter.

Kompetenz ohne Bildung

Kompetenzorientierung, selbstorganisiertes Lernen und integrative Förderung dominieren die Volksschule. Auf der Strecke bleibt das humanistische Bildungsideal. Ein Gastbeitrag von Béatrice Di Pizzo.

Ein Kommentar

  1. Überfällig! Dass die EDK keine Freude hat, wird lediglich dazu führen, dass sie unter den Bildungsvermittelnden über kurz oder lang keine Freunde mehr haben wird. Und dann ist der Zeitpunkt gekommen, über den Sinn bzw. Unsinn der Institution EDK in ihrer derzeitigen Form nachzudenken…

Schreibe einen Kommentar zu Daniel Vuilliomenet Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert