Während der LehrerInnenverband des Kanton Basellands aktiv hinter dem Volksbegehren gestanden ist, zögern die Verantwortlichen bei Bildung Bern noch mit einer Unterstützung. Sie setzen auf die Überarbeitung.
Michael Ritter (GLP) reichte nun – unterstützt von zahlreichen Lehrkräften – eine Motion ein, die Ähnliches verlangt, was die Baselbieter gestern mit 85% der Stimmen angenommen haben.
Hier ihr Wortlaut:
Titel: Geordneter Ausstieg aus dem «Sprachbad»
Antrag: Der Regierungsrat wird beauftragt: 1. den Kanton Bern geordnet aus dem Verbund «Passepartout» bzw. seiner Nachfolgeorganisation «Nordwestschweizer Erziehungsdirektorenkonferenz» herauszuführen; 2. mittelfristig ein oder mehrere Französischlehrmittel aus dem freien Lehrmittelmarkt als Nachfolger von «Mille feuilles» und «Clin d’Oeil» zu evaluieren und einzuführen, ggf. nur im Sinne einer Auswahl-Empfehlung; 3. im Lehrplan Französisch der Volksschule zu verankern, dass die vier Fertigkeiten Lesen, Schreiben, Hören und Sprechen ausgewogen gefördert werden; 4. im Lehrplan Französisch der Volksschule zu verankern, dass der schrittweise Aufbau von Grammatik, Wortschatz und Orthographie ein Unterrichtsziel ist; 5. festzulegen dass an den oberen Klassen das Französischlehrmittelfrei gewählt werden kann, ev. nur begrenzt aus einer vorgegeben Auswahl von Lehrmitteln.
Kurze Begründung:
Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Auswertung des Erfolgs der «Passepartout»-Lehrmittel sind unbefriedigend bis desolat (siehe etwa jüngst http://www.institut-mehrsprachigkeit.ch/de/file/787/download?token=KA08sKD3). Es besteht dringender Handlungsbedarf. Ein neuer Versuch das bereits bis jetzt unfassbar teure Lehrmittel «Mille feuilles» zu retten ist nicht zielführend. Die schwierige Situation kann am besten durch einen geordneten und durchdachten Rückzug von der Idee des «Sprachbads» verbessert werden, wozu die Motion die entsprechenden Forderungen aufstellt. |
Die Motion wurde überraschend breit von Parlamentariern der FDP, SVP, CVP und EVP unterstützt.