Kompetenzorientierung

Soeben eingetroffen: Klarer Volksentscheid in Sachen Lehrplan im Kanton Baselland

Das Basebiet lehnt eine Reduktion der Kompetenzbeschreibungen auf 1000 klar ab. Die Initiative wurde von der Starken Schule beider Basel lanciert. Sämtliche Parteien des Landrats beschlossen die NEIN-Parole.

Kompetenzorientierung als Indiz pädagogischer Orientierungslosigkeit Teil 3

Dritter und letzter Teil der “unzeigemässen” Betrachtungen der Kompetenztheorie von Professor Ladenthin (Bonn). In diesem Teil geht es um den totalitären Anspruch der Handlungsorientiertheit und seine möglichen Konsequenzen.

Kompetenzorientierung als Indiz pädagogischer Orientierungslosigkeit Teil 2

Im zweiten Teil seiner Kompetenzkritik erklärt Professor Ladenthin, weshalb das Erkennen von Buchstaben nicht heisst, dass man lesen und verstehen kann. Erst die Kultur mache aus Kompetenzen Bedeutsamkeiten.

Die grosse Mehrheit der Lehrkräfte ignoriert die schwurbligen Kompetenzbeschreibungen

Nach Jan Kirchmayr legt nun Alina Isler von der Starken Schule beider Basel die Argumente für ihre Initiative dar. Sie sei, so die frischgebackene Condorcet-Autorin, eine Reaktion auf die Unwilligkeit der Behörden, mit den Stofflehrplänen vorwärts zu machen und damit den Volkswillen zu achten.

Nein zur Willkür!

Der Kanton Baselland gehört je nach Blickwinkel zu den rebellischsten oder zu den reaktionärsten Kantonen in der Schweizer Bildungslandschaft. Ob Abkehr vom irrwitzigen Kompetenzwahn oder der Einführung der Lehrmittelfreiheit, in diesem Kanton sorgt ein forscher Lehrerverband und eine breite Allianz der Vernunft für eine Bildungspolitik, die diesen Namen auch verdient. Mit der Lehrplaninitiative der Starken Schule beider Basel brechen nun aber auch Gräben in dieser Allianz auf. Fast alle Parteien, welche vor mehr als einem Jahr noch die Lehrmittelfreiheit in einer denkwürdigen Abstimmung durchgesetzt hatten, lehnen diese Initiative ab. Das NEIN begründet der SP-Landrat Jan Kirchmayr.

Kompetenzorientierung als Indiz pädagogischer Orientierungslosigkeit Teil 1

In den “Kompetenzdiskurs” greift nun auch Professor Volker Ladenthin, Erziehungswissenschaftler an der Universität Bonn, ein. Wir bringen seinen Beitrag in drei Teilen. Im ersten Teil beschäftigt sich Herr Ladenthin mit den begrifflichen Unklarheiten und der bedenklichen Ausweitung des Kompetenzbegriffs. Die Kompetenzschulung, so Ladenthin, bilde den Menschen nicht, sie modelliere ihn vielmehr.

Warum Marie Curie sich in Warschau zuerst Wissen aneignete

Felix Schmutz ist mit den Thesen für die Kompetenzorientierung von Philippe Wampfler (https://condorcet.ch/2021/01/warum-kompetenzen-den-kern-von-bildung-darstellen-und-was-daraus-folgt/) nicht einverstanden. Das primäre Bedürfnis sei nicht, die Welt zu verändern, sondern die Faszination, das Ringen um Verständnis der unbekannten Sache.

Warum Kompetenzen den Kern von Bildung darstellen – und was daraus folgt

Philippe Wampfler, Mittelschullehrer, Fachdidaktiker, Kulturwissenschaftler und Experte für Lernen mit Neuen Medien, antwortet in seinem Artikel auf einen Beitrag von Condorcet-Autor Carl Bossard “Kompetenz ohne Wissen? Vom unüberlegten Gebrauch eines wichtigen Wortes”, erschienen in der Quartalsinformation des Mittschullehrpersonenverbandes Zürich (Qi 4/20, S. 8-12). Für Philippe Wampfler sind viele seiner Einwände gegenüber der Kompetenzorientierung wenig stichhaltig. Guter Unterricht werde mit Verben beschrieben, nicht mit Nomen.

Humboldt richtig lesen

In seinem Plädoyer für die Kompetenzorientierung berief sich Professor Markus Wilhelm (Zu oft wird der Bildungsbegriff im gymnasialen Schulalltag gleichgesetzt mit Wissensvermittlung, 5.10.2020) auf Wilhelm Alexander Humboldt, was in den Kreisen der Condorcet-Leser und -leserinnen für Erstaunen sorgte. Die Redaktion veröffentlicht hier im Voraus einen Textausschnitt von Professor Bernard Schneuwly, in welchem er die Grundidee des Humboldtschen Bildungsideals zusammenfasst. Der ganze Text wird unseren Leserinnen und Lesern demnächst präsentiert.

P R O & K O N T R A: Kompetenzorientierung auch am Gymnasium?

Yasemin Dinekli legt in ihrem Beitrag dar, weshalb die Gymnasien auf die Kompetenzorientierung als zentrale Bildungsleitidee verzichten sollten. Schade, dass der Klett-Verlag es seinen Leserinnen und Lesern nicht zumuten wollte, die Argumente in beiden Diskursbeiträgen zu prüfen und sich selbst eine Meinung zu bilden.