6. Oktober 2024

In Corona-Jahren nahmen Einser-Abis in Deutschland deutlich zu

Schüler haben während der Corona-Zeit außergewöhnlich gute Noten im Abi geschrieben: Jeder Vierte erreichte eine Note bis 1,9. In einigen Ländern lief es besonders gut: In Thüringen und Sachsen hatten sogar mehr als 40 Prozent der Schüler eine Eins vor dem Komma. Wir bringen einen Beitrag aus der Welt.

Während der Corona-Pandemie hat es laut einem Zeitungsbericht in ganz Deutschland eine Zunahme der Spitzennoten beim Abitur gegeben. 2022 habe in jedem Bundesland mindestens jeder vierte Abiturient eine Durchschnittsnote zwischen 1,0 und 1,9 im Abschlusszeugnis erreicht, berichteten „Stuttgarter Zeitung“ und „Stuttgarter Nachrichten“ am Donnerstag unter Berufung auf die Notenstatistik der Kultusministerkonferenz (KMK) über das vergangene Prüfungsjahr.

Die Corona-Zeiten waren für Abiturienten in Deutschland offenbar kein Nachteil

Die meisten Abiturienten mit der Note Eins vor dem Komma registrierte die KMK-Statistik laut dem Bericht mit Werten von mehr als vierzig Prozent in Thüringen und Sachsen. In Brandenburg, Hessen, Baden-Württemberg, Bayern, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern erreichten 35 Prozent oder mehr Prüflinge solche Abschlussergebnisse.

Doppelt so viele Spitzenschüler mit Note 1,0

Weiter schreiben die Zeitungen, im Vergleich zu 2019, dem letzten regulären Prüfungsjahr vor Beginn der Pandemie, habe es in manchen Regionen Deutschlands ein zweistelliges Wachstum des Anteils der Spitzenzeugnisse beim Abitur gegeben. In Baden-Württemberg gab es demnach ein Plus von elf, in Berlin von zehn Prozentpunkten.

Die deutschen Abiturienten hatten die Schlussprüfung zu Corona-Zeiten besser im Griff

Der Anteil der Abiturienten mit einer glatten Eins lag 2019 in allen Bundesländern noch zwischen 0,9 Prozent (in Schleswig-Holstein) und 2,9 Prozent (Thüringen).

2022 stieg er mit 2,0 Prozent (Schleswig-Holstein) bis 4,8 Prozent (Thüringen) auf fast das doppelte Niveau. In Baden-Württemberg waren vor der Pandemie 1,7 Prozent der Abiturienten Spitzenschüler mit glattem Einser – 2021 waren es mit 3,7 Prozent gut doppelt so viele.

In der Pandemie haben alle deutschen Kultusminister versprochen, dass den Schulabgängern aus den zusätzlichen Corona-Belastungen rund um ihre Abschlussprüfungen keine Nachteile entstehen sollen.

image_pdfAls PDF herunterladen

Verwandte Artikel

Riccardo Bonfranchi, Heilpädagoge und Buchautor:

Ricco Bonfranchis neuestes Buch: Inklusion und Integration von behinderten Kindern in die Regelschule. Eine Kritik.

Vor kurzem hat Beat Kissling in diesem Blog ein Buch unseres Condorcet-Autors Riccardo Bonfranchi besprochen (https://condorcet.ch/2020/07/beat-kissling-bespricht-die-be-kenntnisse-des-condorcet-autors-riccardo-bonfranchi/). Nun ist schon das neuste Werk von ihm auf dem Markt. Dr. Eliane Perret hat es bereits gelesen und stellt es unseren Leserinnen und Lesern vor.

Sehnsucht nach der ganz normalen Schule

Die Schule ist zu einer Therapieanstalt verkommen. Das verdirbt den Kindern nicht nur den Spass, es versperrt auch den Blick auf das, was Schule sein sollte: Ein Ort des Lernens, Wetteiferns, des Umfallens, des Wiederaufstehens, der Sozialisierung und nicht zuletzt der Emanzipation. Erinnerungen der Condorcet-Autorin Claudia Wirz, einer ehedem ganz normalen Schülerin, die froh ist, dass sie nicht heute zur Schule gehen muss.

Ein Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert