17. Juni 2025

Mille feuilles» – Jetzt dürfen Berner Schulen ihr Französischlehrmittel selber wählen

Der Vorstoss des GLP-Grossrats Michael Ritter brachte nun auch im Berner Kantonsparlament die Lehrmittelfreiheit. Der Condorcet-Blog berichtete.

Michael Ritter (GLP) brachte den Stein ins Rollen.

Die Schulen im Kanton Bern erhalten ab Sommer 2022 die Möglichkeit, unter mehreren Französischlehrmitteln auszuwählen. Damit dürfte ein jahrelanger Streit um die Lehrmittel «Mille feuilles» und «Clin d’oeil» entschärft werden.

Die beiden Lehrmittel des Schulverlags Plus stehen seit ihrer Einführung vor Jahren in der Kritik. Sie verfolgen den Ansatz des Sprachbads: Kinder sollen in eine Sprache eintauchen und spielerisch lernen, ohne allzu viel Grammatik büffeln zu müssen.

Auch die “Plastikwegwerforgie” am jeweiligen Jahresende wurde an diesem teuersten Lehrmittel ever kritisiert.

Verschiedene Kantone entlang der Sprachgrenze hatten sich in den Nullerjahren zusammengetan, um den Fremdsprachenunterricht zu harmonisieren. Die beiden Lehrmittel waren in diesen Kantonen Pflicht. 2016 mussten die Kantone nachsitzen und die Lehrmittel verbessern. In mehreren grossangelegten Vergleichstesten und Studien schnitten sowohl das Frühfranzösisch wie auch die Passepartout-Didaktik miserabel ab. Auch die “Plastikwegwerforgie” am jeweiligen Jahresende wurde an diesem teiersten Lehrmittel ever kritisiert.

Die Stimmen, die eine freie Lehrmittelwahl verlangten, wurden deshalb immer zahlreicher, so dass erste Kantone aus dem Projekt ausscherten. 2020 weichte auch das Berner Kantonsparlament die Lehrmittelpflicht auf.

Ab Sommer 2022 stehen den Schulen neu auch die Lehrmittel des Klett Verlags «ça roule» für die Primarstufe und «ça bouge»/ «C’est ça» für die Sekundarstufe I sowie das Lehrmittel des Schulverlags Zürich «dis-donc” für die (Primar- und Sekundarstufe I) zur Verfügung.

Die Lehrmittel wurden in Praxistestklassen auf den verschiedenen Schulstufen erprobt, wie die bernische Bildungsdirektion am Dienstag mitteilte.

https://www.mportal.be.ch/mportal/de/index/mediencenter/medienmitteilungen.meldungNeu.aktuellBox.html/portal/de/meldungen/mm/2021/09/20210920_1553_schulen_erhaltenwahlmoeglichkeiten

 

image_pdfAls PDF herunterladen

Verwandte Artikel

Neue Studie zeigt, dass die strengere Bewertung von Lehrern keine Verbesserung der Schülerleistungen bewirkt hat

Education Week berichtet, dass nach über einem Jahrzehnt von Schulreformen, die u. a. eine Leistungsbeurteilung der Lehrkräfte zur Folge hatten, keine Verbesserung der Testergebnisse von Schülern festzustellen seien. Die Krux dabei: Die Lehrer wurden aufgrund der Testergebnisse ihrer Schüler beurteilt. Ein Scheitern mit Ansage, wie Diane Ravitch schreibt.

Die 8B und die Liebe zum Kebab

Die Junglehrerin Rebecca Schär – sie wurde auf diesem Blog bereits einmal als PH-Studentin interviewt (https://condorcet.ch/2020/12/interview-mit-einer-ph-studentin-habe-mir-den-beruf-nicht-so-cool-vorgestellt/) – startet zum Beginn der Berufswahlkunde mit ihrer Klasse ein mutiges und spektakuläres Projekt. Ihre 8.-Klässler übernahmen kurzerhand eine grössere Kebabbude im Bahnhofquartier von Biel. Ihr ehemaliger Mentor, Condorcet-Autor Alain Pichard, liess sich mit Freunden von den Kids bewirten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert